»Mind is magic« von Miriam Hoff

Kennst du das? Du steckst mal wieder im Overthinking fest und kommst aus der negativen Gedankenspirale nicht mehr raus. Vor dem Referat morgen hast du blanke Panik und nach einem Blick auf Instagram fühlst du dich nicht gut genug und dir kommt dein eigenes Leben viel langweiliger als das der anderen vor.

Damit bist du nicht alleine! Die Kinder- und Jugendtherapeutin Miriam Hoff kennt diese Sorgen aus ihrer Praxis und hilft dir mit ihren Magic Tools dabei, deine Gedanken mit vielen Tricks und Übungen ganz einfach ins Positive zu lenken. 

Herausragende Autoren im Deep Talk – Tauche ein und lass dich inspirieren!

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Transkription: Das Clubhouse-Autoren-Frühstück mit Miriam Hoff | Von Dr. Yasemin Yazan

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Einen wunderschönen guten Morgen. Heute begrüßen wir Miriam Hoff mit „Mind is Magic“ als Gast zum Autoren-Frühstück.

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Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften mit Psychologie und Soziologie an der Universität in Mainz

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schloss Miriam Hoff die Ausbildung zur abprobierten Kinder- und Jugendpsychotherapeutin

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mit dem Schwerpunkt Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie an der Wiesbadener Akademie für Psychotherapie ab.

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Es folgten viele Weiterbildungen, unter anderem zum Thema Verhaltenstherapie, Traumatherapie,

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Hypnotherapie, Persönlichkeitsentwicklung, Sprecherausbildung an der Sprecherakademie in Frankfurt.

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Als abprobierte Kinder- und Jugendpsychotherapeutin bietet Mirjam Hoff professionelle Einblicke in die Psyche

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und viele Easy-Hacks sowie Tools und Techniken aus Therapie und Coaching und arbeitet seit Jahren als Expertin

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Expertin für psychologische Fragestellungen in den Medien, unter anderem mit eigenen Wochenserien

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bei RTL und hr.

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Sie hat außerdem zwei eigene Kolumnen beim Online-Magazin Watson, „Hex für die Seele“

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und in der Jugendzeitschrift „Mädchen“ Miriam antwortet.

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Seit acht Jahren hat Miriam ihre eigene Praxis in Frankfurt-Sachsenhausen, in der sie schwerpunktmäßig

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mit Jugendlichen arbeitet, aber auch Erwachsene und Kinder behandelt.

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Früher hat Miriam als Model gearbeitet und war Miss Germany 1996.

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Ihr Amazon-Bestseller „Mind is Magic“ wurde Ende 2022 veröffentlicht und ist aktuell bereits

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in der zweiten Auflage verfügbar.

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In diesem Werk stellt Miriam „Magic Tools“ zur Verfügung, um das Selbstbewusstsein und

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ein positives Selbstbild von Jugendlichen zu stärken.

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Was genau dahinter steckt und inwiefern das Ganze mit unserem Dachthema Reflexion zusammenhängt,

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übersprechen wir heute. Einen wunderschönen guten Morgen noch mal ganz

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hochoffiziell und herzlich willkommen, liebe Miriam, schön, dass du hier und bei uns bist.

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Guten Morgen alle zusammen. Ich freue mich sehr und hoffe, dass ich hier auch mit meiner Familie

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heute nicht gestört werde. Kann sein, dass der Hund ab und zu mal bellt, aber ich hoffe, das macht nichts.

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Wunderbar, dann erfreuen wir uns einfach dran. Klasse, vielen Dank.

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Ja, lass uns doch direkt einsteigen. Mit dem Buchtitel „Mind is Magic“

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Warum denn eigentlich gerade dieser Titel? Wie bist du dazu gekommen?

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Ja, also ich habe auch viele englische Patienten. Ich habe lange in den USA gelebt und deswegen

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war für mich klar, ich möchte das ganz kurz und knapp gerne auch möglichst international

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halten, dass es einfach für alle Menschen direkt begreifbar ist. Und Magic ist für

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mich seit jeher immer schon eben dieses

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zauberhafte, magische, Fantasie-Bereich

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anregende Wort. Und dadurch, dass ich

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ja auch Miriam heiße und ich liebe

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Alliterationen, dachte ich Miriam und dann

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„Mind is Magic“ hat einfach einen super

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schönen Klang und ist so rund und drückt

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in diesem einen einzigen Satz auch das

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aus, wovon ich zu Osthiestenherzen

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überzeugt bin. Nämlich, dass wir mit

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mit unserem Mein, mit unseren Gedanken, mit unserer Psyche unheimlich viel Magie bzw.

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Zauber in unser Leben bringen können.

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Ja, wunderbar.

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Vielen, vielen Dank.

00:03:16.040 –> 00:03:18.560

Lass mich direkt zum Einstieg mal nachfragen.

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Das Buch ist ja im Grunde genommen an Jugendliche adressiert.

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Und in diesem Buch sind auch relativ viele Methoden etc. enthalten.

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Was bedeutet das denn konkret, dass das spezielle Methoden sind, die ausschließlich Jugendliche

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anwenden können oder sollten?

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Oder kann das Buch auch ein Erwachsener lesen?

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Natürlich richtet sich das prinzipiell auch an Erwachsene.

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Es ist aber so, dass mir als Kinder- und Jugendtherapeutin natürlich erstmal die Kinder und Jugendlichen

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ganz, ganz stark am Herzen liegen.

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Und ich habe den Eindruck gehabt, dass es auf diesem Ratgebermarkt einfach ganz viel

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– es gibt natürlich für Erwachsene, es gibt auch ganz viel für Eltern in der Kindererziehung

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und so weiter – aber es gibt eigentlich relativ wenig für Jugendliche und so ganz

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junge Erwachsene, die sich eben noch finden müssen.

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Und für die, also die haben ja eigentlich das mit am allernhüttigsten, finde ich, mit

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Tools und Techniken ausgestattet zu werden, weil die eben noch nicht so viel Erfahrung

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haben und gleichzeitig so viel Unsicherheiten und so viel Fragezeichen in ihrem Leben.

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Und deswegen war mir das so ein Anliegen, dass ich genau diese Altersgruppe einfach

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mal wirklich kompakte Techniken zur Verfügung stelle, die wir in der Psychotherapie täglich

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anwenden, zu denen aber eben so wenig nur Zugang haben, weil a) sind wir wahnsinnig

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ausgebucht und B hat ja auch nicht jeder gleich so wie wir das nennen eine krankheitswertige

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Störung also wirklich eine Diagnose und würde aber dennoch dennoch einen Leidensdruck und würde

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dennoch von den Techniken stark profitieren und deswegen habe ich genau für diese Altersgruppe

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das Buch geschrieben. Aber die Inhalte des Buches sind natürlich genauso, gelten genauso für

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Erwachsene. Ja wunderbar, vielen vielen lieben Dank und vor allen Dingen wir hatten ja auch

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im Vorgespräch mal darüber gesprochen hast und auch schon schön gesagt, dass die Sprache

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vielleicht sogar etwas leichter geschrieben ist, sodass es auch für den Erwachsenen ja

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quasi eine leichte Kost an der Stelle auch darstellt. Und das ist ja nichts Negatives,

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in Anführungsstrichen. Wir neigen ja häufig dazu, in vielen Kontexten die Dinge zu verkomplizieren.

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Und insofern ist es ja dann sogar angenehm, sozusagen in dieser leichten Kost, in Anführungsstrichen,

00:05:38.280 –> 00:05:40.440

bleiben bei einem so wichtigen Thema.

00:05:40.440 –> 00:05:45.840

Und du hast es ja auch schon angesprochen, wie wichtig sozusagen auch diese Thematik

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ist.

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Vielleicht kannst du mal kurz aufgreifen, warum du diesen Schwerpunkt sozusagen gewählt

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hast, also dich mit diesen Themen auch zu befassen.

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Ja, also ich habe in meiner Praxis als Kinder- und Jugendliche Psychotherapeutin Patienten

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so zwischen vier, ab vier, fünf Jahren schon bis offiziell zum 21. Lebensjahr.

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Ich behandle darüber hinaus auch junge Erwachsene in den 20ern.

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Und im Laufe meiner Jahre ist mir eben aufgefallen, dass wir gerade in dem

00:06:17.960 –> 00:06:24.960

Jugendalter so zwischen 15 und 17, 18 unheimlich starke Störungsintensität

00:06:24.960 –> 00:06:29.360

haben, weil das ein Alter ist, wo Jugendliche natürlich

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entwicklungsbedingt unheimlich viele Veränderungen durchmachen,

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hormonell, aber auch von außen hin die Anforderungen an die Jugendlichen

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herangetreten werden, sich in die Gesellschaft zu integrieren,

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sich vom Elternhaus loszulösen und eine Fülle von Konflikten in der Familie

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und auch für den Jugendlichen dazu kommt, die leider oftmals eben zu auch

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starken psychiatrischen Störungsbildern führt.

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Ich denke da zum Beispiel an die ganze Breite der Essstörung,

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die wir da in dem Jugendalter leider in dramatischem Ausmaß sehen in der Praxis.

00:07:01.200 –> 00:07:05.480

Aber auch die Angststörungen finden da wirklich einen Höhepunkt.

00:07:05.480 –> 00:07:09.800

Man kann auch sehen, dass leider Gottes auch in den letzten drei Jahren,

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das hat auch gerade wieder die neue Gesundheitsstudie der DRK nachgewiesen,

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der Anstieg der Essstörungen, Angststörungen und Depressionen

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bei den Jugendlichen zwischen 15 und 17, zwischen 30 bis 40 Prozent

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bei den Essstörungen sogar über 50 Prozent angestiegen ist.

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Und das finde ich wirklich erschreckend und es zeigt mir, wie wichtig es gerade für diese

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Altersgruppe ist, da zu sein, Therapieangebote, Coachingangebote zu bringen.

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Ja und auf der einen Seite ist es erschreckend, sozusagen, wie die Zahlen,

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eben was die Statistiken sagen. Auf der anderen Seite muss es vielleicht gar nicht erst zu dieser

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therapeutischen Maßnahme kommen, wenn möglicherweise vorher schon

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angesetzt wird. Ist das die Intention dahinter des Buches?

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Ja, das Buch soll schon Hilfe zur Selbsthilfe geben. Es setzt natürlich an

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keinster Stelle, möchte ich nochmal betonen, eine Psychotherapie. Es kann

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begleitend zu einer Psychotherapie eingesetzt werden, aber es kann eben auch

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präventiv eingesetzt werden. Dass man sich einfach mal bewusst wird, oh Mensch, es

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Es gibt ja schon ganz viele Dinge, die ich selber tatsächlich anwenden kann, um mich

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aus einem Motivationsloch rauszuholen, um tägliche Ängste zu überwinden, wie eine

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Referatsangst, eine Angst, anderen Menschen zuzugehen oder auch einfach so im sozialen

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Bereich zu gucken, mit wem befreunde ich mich, denn wer tut mir gut, wer tut mir nicht gut

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oder auch was meine Zukunft angeht, einfach mir mit so ein paar Techniken zu überlegen,

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Auch als junger Mensch, wie kann ich es denn für mich erst mal visualisieren, wo will ich hin?

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Und dann auch eine Technik zu haben, wie bleibe ich denn auch dran?

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Das sind ja Dinge, die wir Erwachsenen, die wir uns auch mit Persönlichkeitsentwicklungen schon länger beschäftigen,

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die wir schon hier und da gehört haben und auch kennen.

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Aber diese jungen Menschen, die sind ja meist so oft mit der Schule und mit anderen beschäftigt

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und haben eben noch gar nicht die Chance gehabt, diese teilweise einfachen, effektiven Techniken kennenzulernen.

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Und das war auch so ein bisschen der Sinn von dem Buch, dass man die wirklich knackig

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und übersichtlich diesen jungen Menschen präsentiert und zur Verfügung stellt.

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Und du hast ja dein Buch in verschiedene Teile aufgegliedert und gerade in diesem ersten Bereich

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geht es ja um „Mein Kopf und ich“.

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Welche Rolle, das findet sich ja auch in diesem „Mind is Magic“ wieder, welche Rolle spielt

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denn da unser Kopf und unsere Gedanken, unser Gehirn in diesem Zusammenhang?

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Das erste Kapitel, genau, mein Kopf und ich, das ist mir auch besonders am Herzen, weil

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in diesem Kapitel gehe ich so ein bisschen auf Ängste und Depressionen im Vorfeld ein.

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Also das sind ja zwei sehr, sehr große Themen, in denen wir als Psychotherapeuten täglich

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konfrontiert werden, vor allen Dingen die Angststörung und die Vorläufer der Angststörung.

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Und deswegen hatte ich in diesem ersten Kapitel diesen Fokus auf Ängste und Motivationsprobleme

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gelegt, weil ich denke, wenn man rechtzeitig da rangeht, sich damit

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auseinandersetzt und eben auch so mit ein paar Techniken sich zu helfen weiß, dass

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es erst gar nicht in der Angststörung läuft oder dass ein Motivationsproblem,

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nicht aufstehen zu können, nicht rausgehen zu können, sich nicht in der

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Depression auswächst, dass man da schon mal ganz ganz viel präventiv tun kann.

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Und deswegen habe ich sofort das erste Kapitel dem gewidmet.

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>> DOREEN SIEGFRIED: Und Ängste sind ja eine Emotion, die wir im Grunde genommen alle kennen

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und in verschiedensten Zusammenhängen auch haben und auch erleben. Nicht bei jedem führt

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das dann sozusagen auch dazu, dass es nachher irgendwelche Störungen oder Depressionen gibt.

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Was unterscheidet denn sozusagen die Personen?

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Also woran liegt das, dass es in gewissen Fällen eben zu einer Störung kommen kann

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und in anderen Fällen damit ganz gut umgegangen wird?

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Also was führt dazu?

00:11:13.640 –> 00:11:18.360

Das spielen natürlich verschiedenste Faktoren mit rein.

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Prinzipiell kann man sagen, dass es auf jeden Fall auch eine genetische Disposition gibt.

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Auch dass man familiär zum Beispiel vorbelastet ist,

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gewisse Depressionen zu bekommen oder auch Angststörungen zu bekommen.

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Das ist ein Faktor. Der nächste Faktor ist das Vorbildlernen, das Modelllernen durch die Eltern.

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Habe ich jetzt einen Elternteil, der selber sehr ängstlich ist?

00:11:42.320 –> 00:11:48.320

Kann es passieren, dass ich diese Ängste übernehme von den Eltern und hinterfrage,

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weil ich es einfach immer so gelernt habe?

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habe, weil der Mutter mir mich immer in Warte gepackt hat und mich immer darauf hingewiesen

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hat, was alles Schlimmes passieren könnte, sodass ich als Kind gar nicht so dieses Urvertrauen

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entwickelt habe, dass die Welt eigentlich ein guter Ort ist, weil ich unbewusst mit

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in diese Angstpathologie reingezogen worden bin. Und dann haben wir natürlich noch einen

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positiven Faktor, der nennt sich Resilienz. Das heißt, der eine ist mehr, der andere

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weniger damit ausgestattet. Das heißt, auch wenn schlimme Dinge passieren, verschiedenen

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Menschen. Heißt es eben nicht, dass jeder deswegen zusammenbricht, sondern manch

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einer ist an sich schon resilienter. Das heißt, er hat einen stabileren Selbstwert.

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Er hat ein positives Grundgemüt. Er kann damit besser umgehen. Er hat ein gewissen

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Grundselbstvertrauen. Und diese Resilienz versuchen wir eben auch in der Therapie

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im Nachhinein zu fördern. Der nächste Faktor ist auf jeden Fall auch ein ungünstiges

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Umfeld. Jemand, der zum Beispiel auf ungute Lehrer stößt oder ungute Mitschüler, wo

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sich auch in einem Klassenverband vielleicht etwas in Richtung Mobbing

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entwickelt, wo dann einer zum Außenseiter wird, obwohl man sich objektiv gar nicht

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erklären kann, wieso. Manchmal hat es Neid- und Missgunstgründe und dann kommt

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durch dieses ungute soziale Umfeld ein Mensch in eine Außenseiterposition und

00:13:13.180 –> 00:13:17.140

wenn der eher hochsensibel ist oder sich viel zu Herzen nimmt, kann es dann gut

00:13:17.140 –> 00:13:20.900

sein, dass der dann zusammenbricht oder dekompensiert?

00:13:20.900 –> 00:13:30.460

Wir haben aktuell hier das Dachthema Reflexionen und haben da verschiedene Schwerpunkte auch

00:13:30.460 –> 00:13:36.740

aufgemacht bisher darunter und auch bereits eine Verknüpfung hergestellt zu dem Thema

00:13:36.740 –> 00:13:40.980

Unconscious Bias, also gewisse Dinge, die da auch unbewusst ablaufen.

00:13:40.980 –> 00:13:46.520

Passt ja hier in diesem Zusammenhang auch ganz gut rein, vor dem Hintergrund, dass ja

00:13:46.520 –> 00:13:52.480

viele Dinge vielleicht gar nicht erst reflektiert oder hinterfragt werden, sondern einfach durch

00:13:52.480 –> 00:13:57.840

dieses Lernen, du hast dieses Vorbildlernen oder Lernen am Modell auch angesprochen, gewisse

00:13:57.840 –> 00:14:02.320

Dinge auch einfach übernommen werden und einem selbst möglicherweise gar nicht bewusst

00:14:02.320 –> 00:14:03.320

sind.

00:14:03.320 –> 00:14:07.800

Welche Rolle spielt eben dieses Bewusste oder Unbewusste an der Stelle?

00:14:07.800 –> 00:14:13.560

Ich bin ja tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin und da spielt das

00:14:13.560 –> 00:14:18.480

Unterbewusste oder das Unbewusste bei uns eine unheimlich große Rolle, weil wir

00:14:18.480 –> 00:14:22.840

davon ausgehen, dass wir gewissen Prägungen ausgesetzt sind. Vor allen

00:14:22.840 –> 00:14:27.240

Dingen in den ersten Jahren, in den ersten sechs Jahren wird sozusagen der

00:14:27.240 –> 00:14:31.720

Grundstein der Psyche gelegt und zwar sowohl im positiven als auch im

00:14:31.720 –> 00:14:35.760

negativen Bereich. In erster Linie durch Beziehungserfahrungen, die wir mit unseren

00:14:35.760 –> 00:14:42.280

primären Bezugspersonen. Das sind in der Regel meistens die Eltern. Da entwickeln wir,

00:14:42.280 –> 00:14:48.080

wenn es gut läuft, Urvertrauen, Selbstbewusstsein, Bindungsfähigkeit und können uns dann auch

00:14:48.080 –> 00:14:53.760

entsprechend gut und stabil mit einem guten, gesunden Selbstwert in der Welt bewegen oder

00:14:53.760 –> 00:15:02.760

eben auch leider nicht. Diese frühkindlichen Schäden sind oftmals im Unterbewusstsein

00:15:02.760 –> 00:15:11.400

verankert und wenn dann in der Gegenwart wieder Dinge passieren, die sozusagen diesen

00:15:11.400 –> 00:15:17.200

unterbewussten oder frühkindlichen Konflikt, wir nennen das Reaktualisieren, dann passiert

00:15:17.200 –> 00:15:24.440

es oft, dass Menschen zusammenbrechen, dekompensieren und dass dann eine psychische Erkrankung auftaucht,

00:15:24.440 –> 00:15:26.880

obwohl demjenigen das gar nicht so bewusst ist.

00:15:26.880 –> 00:15:31.320

Das heißt, von außen ist vielleicht etwas passiert, was gar nicht mal so dramatisch

00:15:31.320 –> 00:15:36.700

erscheint, trifft aber auf einen wunden Punkt bei dem Menschen, den dieser Mensch schon

00:15:36.700 –> 00:15:43.760

in der frühen Kindheit kannte, wie zum Beispiel eine Verletzung, ich muss jetzt nicht unbedingt

00:15:43.760 –> 00:15:48.960

immer Missbrauch sein, aber vielleicht auch einfach eine Vernachlässigung, eine erkränkende

00:15:48.960 –> 00:15:55.400

Erfahrung. Und wenn derjenige dann im Jugendalter oder Erwachsenenalter eine ähnlich gelagerte

00:15:55.400 –> 00:16:00.960

Erfahrung macht, die sozusagen diese Grunderfahrung aus der Kindheit triggert, dann kann es sein,

00:16:00.960 –> 00:16:06.560

die zugrunde liegende potenzielle Struktur, also wenn man jetzt eine depressive Struktur hat,

00:16:06.560 –> 00:16:11.360

dass die dann zusammenbricht und es zu einer Dekompensation kommt und wir sehen dann die

00:16:11.360 –> 00:16:19.600

Depression. Es ist total spannend an der Stelle und das bedeutet ja auf der einen Seite im Grunde

00:16:19.600 –> 00:16:24.840

genommen, gerade wenn es eben dieses Unbewusste, Unterbewusste betrifft, woran wir uns möglicherweise

00:16:24.840 –> 00:16:30.200

auch gar nicht so erkennen oder erinnern oder was uns gar nicht so bewusst ist in dem Zusammenhang,

00:16:30.200 –> 00:16:35.480

dass es einerseits, in Anführungsstrichen, theoretisch auch jeden treffen könnte mit

00:16:35.480 –> 00:16:40.240

irgendetwas, was da mal vorgelagert war, was mir vielleicht gar nicht bewusst ist. Und auf der

00:16:40.240 –> 00:16:44.600

anderen Seite finde ich diesen Aspekt noch mal interessant. Der Grundstein der Psyche in den

00:16:44.600 –> 00:16:51.360

ersten sechs Jahren wird ja gelegt. Was konkret bedeutet das, wenn der Grundstein der Psyche in

00:16:51.360 –> 00:16:57.600

den ersten sechs Jahren gelegt wird? Wie viel kann ich denn dann überhaupt noch ausrichten oder

00:16:57.600 –> 00:17:03.880

oder selbstwirksam hier tatsächlich auch verändern, auch in Bezug auf Verhalten etc.,

00:17:03.880 –> 00:17:07.280

wenn ich Jugendliche bin oder vielleicht sogar schon Erwachsen.

00:17:07.280 –> 00:17:14.160

Ja, es ist eben ganz wichtig, das nach und nach so aufzuarbeiten.

00:17:14.160 –> 00:17:19.000

Je nachdem, wie ich schon eben gesagt hatte, was das Kind oder der Jugendliche an sich

00:17:19.000 –> 00:17:25.320

für eine Resilienz mit sich bringt und welches einzelne Erlebnis passiert ist, bis hin zur

00:17:25.320 –> 00:17:30.200

schwersten Traumatisierung, kann ich das schon später in einer guten Therapie,

00:17:30.200 –> 00:17:34.200

einer guten therapeutischen Bindungserfahrung und einem veränderten,

00:17:34.200 –> 00:17:39.520

bewussten Mindset nach und nach mir anschauen, in einem geschützten Rahmen,

00:17:39.520 –> 00:17:43.880

und realisiere dann eben oftmals mit einem wirklichen Aha-Effekt.

00:17:43.880 –> 00:17:47.160

„Es lag ja also gar nicht an mir, dass ich nicht liebenswert war,

00:17:47.160 –> 00:17:51.360

dass ich nicht das schlechte Kind, die schlechte Tochter, der schlechte Sohn war,

00:17:51.360 –> 00:17:56.000

sondern es lag an den Persönlichkeitsstörungen, zum Beispiel von meinen Eltern,

00:17:56.000 –> 00:18:01.440

an der Umgebung, die ungut war.

00:18:01.440 –> 00:18:04.520

Das Wichtige ist, in einem therapeutischen Prozess

00:18:04.520 –> 00:18:07.600

wirklich diese frühkindlichen,

00:18:07.600 –> 00:18:11.600

vielleicht teilweise ungünstig gelaufenen Beziehungen oder auch Begegnungen

00:18:11.600 –> 00:18:16.480

oder Umstände nach und nach sich anzuschauen und dann zu realisieren,

00:18:16.480 –> 00:18:20.920

dass es eben nicht an mir als Mensch gelegen hat,

00:18:21.120 –> 00:18:25.680

sondern dass es eine Verkettung ungünstiger Umstände oder elterlicher

00:18:25.680 –> 00:18:29.080

Erkrankungen oder Störungspotenziale war.

00:18:29.080 –> 00:18:32.920

Und das hört sich so logisch an für viele, aber für manch einen ist das

00:18:32.920 –> 00:18:38.960

ein riesengroßer Aha-Effekt und haben die Chance durch diese Erkenntnis,

00:18:38.960 –> 00:18:43.840

Dinge loszulassen, sich von Dingen zu distanzieren, von Glaubenssätzen

00:18:43.840 –> 00:18:48.640

zu distanzieren, die blockieren, die entwicklungshemmend waren und haben

00:18:48.640 –> 00:18:54.340

wirklich eine Chance durch die Analyse in der Psychotherapie endlich ein freites, im wahrsten

00:18:54.340 –> 00:19:02.920

Sinne des Wortes, Leben zu führen. Und du hast in deinem Buch ja ganz verschiedene Bereiche

00:19:02.920 –> 00:19:08.760

aufgemacht in Richtung mein Körper und ich, die anderen und ich, bis hin zu auch meine Zukunft und

00:19:08.760 –> 00:19:15.520

ich komme darin ja auch noch vor, innerhalb derer du dann auch ganz ganz vielfältige Methoden und

00:19:15.520 –> 00:19:20.680

Techniken sozusagen aufgreifst und vielleicht können wir hier nochmal schauen, warum gerade

00:19:20.680 –> 00:19:25.640

diese Struktur und vielleicht können wir da auch ein paar Beispiele immer mal reinbringen,

00:19:25.640 –> 00:19:30.800

sodass es auch plastischer wird für den Zuhörer, für unseren Zuhörer hier nochmal ein paar

00:19:30.800 –> 00:19:35.040

konkretere Aspekte vor Augen haben zu können.

00:19:35.040 –> 00:19:36.720

Magst du da nochmal genauer drauf eingehen?

00:19:36.720 –> 00:19:42.720

>> JANA: Ja, die Struktur des Buches ergibt sich tatsächlich aus meiner praktischen Erfahrung.

00:19:42.720 –> 00:19:47.160

Ich habe mittlerweile seit 18 Jahren als Psychotherapeutin gearbeitet,

00:19:47.160 –> 00:19:51.480

weil wir auch schon innerhalb der Ausbildung mit Patienten gearbeitet haben.

00:19:51.480 –> 00:19:54.560

Da habe ich einfach gemerkt, dass diese vier Grundbereiche,

00:19:54.560 –> 00:19:58.680

also Kopf, Körper, die Anderen und die Zukunft,

00:19:58.680 –> 00:20:03.840

im Grunde genommen die Bereiche sind, in denen die Probleme entstehen

00:20:03.840 –> 00:20:09.040

oder mit denen die Menschen, die Patienten hauptsächlich zu kämpfen haben.

00:20:09.040 –> 00:20:12.200

Ich wollte einfach diese Struktur schaffen

00:20:12.360 –> 00:20:13.920

Und dann unterhalb meines Kopfes.

00:20:13.920 –> 00:20:18.360

Und ich, wie gesagt, hatte ich ja die Depression und die Angststörung gesehen,

00:20:18.360 –> 00:20:20.080

in dem Bereich mein Körper.

00:20:20.080 –> 00:20:25.080

Und ich dem gerade eben Jugendliche einen riesigen Fokus immer widmen.

00:20:25.080 –> 00:20:27.840

Da geht es ja darum, seinen Körper anzunehmen,

00:20:27.840 –> 00:20:31.560

seine Schlecht anzunehmen oder auch eben nicht anzunehmen.

00:20:31.560 –> 00:20:37.680

Sich mit seiner Figur zu identifizieren, gerade heute in Zeiten von Social Media.

00:20:37.680 –> 00:20:41.040

Das ist ein Riesenthema bei mir in der Psychotherapie.

00:20:41.040 –> 00:20:43.940

Wie kann ich denn meinen Körper annehmen?

00:20:43.940 –> 00:20:49.340

Welche Techniken gibt es auch mit Atmung, mit Achtsamkeit, auch Klopftechniken?

00:20:49.340 –> 00:20:52.660

Wie kann mein Körper auch ein Werkzeug für mich sein?

00:20:52.660 –> 00:20:57.460

Deswegen hatte ich da dieses zweite Kapitel als Riesenkapitel für nicht nur Essstörungen,

00:20:57.460 –> 00:21:02.540

sondern auch generell eben Körperannahme, Körperselbstbild, dem gewidmet.

00:21:02.540 –> 00:21:08.020

Das dritte Kapitel ist das nächste, was eine Riesenrolle spielt in dem Alter.

00:21:08.020 –> 00:21:10.700

eben die anderen, das soziale Umfeld.

00:21:10.700 –> 00:21:13.340

Die Entwicklungsaufgabe ist es ja einerseits,

00:21:13.340 –> 00:21:15.420

sich von der Primärfamilie zu lösen,

00:21:15.420 –> 00:21:18.340

sich mit Peergroups zu identifizieren,

00:21:18.340 –> 00:21:20.140

zu gucken, wo gehöre ich eigentlich hin,

00:21:20.140 –> 00:21:21.820

wo gehöre ich aber eigentlich auch nicht hin,

00:21:21.820 –> 00:21:24.140

von wem möchte ich mich distanzieren.

00:21:24.140 –> 00:21:27.980

Und das ist auch eine Riesenaufgabe für so einen Jugendlichen,

00:21:27.980 –> 00:21:31.540

sich eben in solche Gruppen zu integrieren.

00:21:31.540 –> 00:21:34.540

Und an dieser Stelle können wir als Eltern relativ wenig machen.

00:21:34.540 –> 00:21:39.220

Und einfach zu gucken, wie gehe ich mit den Mitmenschen um?

00:21:39.220 –> 00:21:41.700

Wie gehe ich mit meinen sozialen Ängsten vielleicht um?

00:21:41.700 –> 00:21:43.660

Wie überwinde ich Unsicherheiten?

00:21:43.660 –> 00:21:46.620

Wie gelingt es mir, anerkannt zu werden?

00:21:46.620 –> 00:21:49.980

Denn letztendlich sind wir soziale Wesen als Menschen.

00:21:49.980 –> 00:21:55.780

Und jeder Mensch möchte anerkannt werden, möchte einen Unterschied machen.

00:21:55.780 –> 00:21:59.820

Nicht jeder ist eine Rampensau, aber für jeden Einzelnen ist es wichtig,

00:21:59.820 –> 00:22:02.580

dass es ein oder zwei Personen gibt da draußen,

00:22:02.580 –> 00:22:08.460

die sich freuen, wenn man da ist. Wo es eben Unterschied macht, ob ich jetzt in der Schule

00:22:08.460 –> 00:22:15.020

sitze oder nicht, wo ich bemerkt werde. Das letzte vierte Kapitel ist das Kapitel „Meine

00:22:15.020 –> 00:22:21.060

Zukunft und ich“. Da geht es eben darum, auch in der Überflutung, die wir heutzutage haben,

00:22:21.060 –> 00:22:26.260

an Reizen und auch der Erwartung, die vielleicht Eltern an uns herantragen, wirklich herauszufinden,

00:22:26.260 –> 00:22:32.020

okay, aber was möchte ich denn eigentlich? Welchen Beruf, welche Richtung, nicht nur beruflich,

00:22:32.020 –> 00:22:36.980

auch privat, persönlich soll dann meine Zukunft gehen. Und deswegen ist es so wichtig, finde

00:22:36.980 –> 00:22:41.260

ich, auch gerade den jungen Menschen da irgendwie einen Halt oder überhaupt Technik an die Hand

00:22:41.260 –> 00:22:47.740

zu geben, das erst mal rauszufinden. Und deswegen hatte ich dieses vierte Kapitel eben zukunftsweisend

00:22:47.740 –> 00:22:52.980

an das Ende gestellt. Gerade auch heutzutage, wo die Jugendlichen auch in diesen ganzen

00:22:52.980 –> 00:22:56.900

Krisen so ein bisschen diese Zukunftsängste doch haben und die Hoffnung so ein Stück

00:22:56.900 –> 00:23:02.400

weit in Anführungsstrichen leider, muss man sagen, verloren haben auf eine gute, heile

00:23:02.400 –> 00:23:03.400

Welt.

00:23:03.400 –> 00:23:09.600

Umso wichtiger ist es gerade so, denen diese Techniken für eine gute, sichere Zukunft

00:23:09.600 –> 00:23:12.600

in ihrem kleinen Mikrokosmos zur Verfügung zu stellen.

00:23:12.600 –> 00:23:14.680

Absolut nachvollziehbar.

00:23:14.680 –> 00:23:21.080

Ich würde gerne drei Bereiche, die du angesprochen hast, noch mal herausgreifen wollen, um vielleicht

00:23:21.080 –> 00:23:25.320

hier auch noch mal ein paar konkrete Beispiele etc. mit aufgreifen zu können.

00:23:25.320 –> 00:23:30.840

Und zwar einmal den Aspekt Social Media, dann Geschlecht und Redeangst.

00:23:30.840 –> 00:23:35.280

Lass uns auch gerne bei dem ersten Mal starten, Social Media.

00:23:35.280 –> 00:23:38.440

Was genau verändert sich da oder hat sich da verändert?

00:23:38.440 –> 00:23:39.440

Was passiert da?

00:23:39.440 –> 00:23:45.920

Vielleicht gibt es da auch ein oder zwei Beispiele, die du mal aufgreifen möchtest und wie dann

00:23:45.920 –> 00:23:50.720

die Arbeit in Anführungsstrichen auch mit deinem Buch dabei dann helfen kann, hier Veränderungen

00:23:50.720 –> 00:23:51.720

herbeizuführen.

00:23:51.720 –> 00:23:58.360

Ja, um Social Media kommt man natürlich heute nicht mehr drum rum und ich als jugendlicher

00:23:58.360 –> 00:24:02.760

Psychotherapeutin natürlich erst recht nicht. Fast jedes Mädchen hat einen Instagram-Kanal

00:24:02.760 –> 00:24:09.560

oder einen TikTok. Die Jungs haben oft ihr Gaming, ihr Computer. Alle fast haben WhatsApp-Gruppen,

00:24:09.560 –> 00:24:17.200

wo sich innerhalb der Klasse, der Schule viele zusammentun. Es gibt Snapchat, was praktisch

00:24:17.200 –> 00:24:23.840

omnipräsent ist bei den Jugendlichen. Das heißt, die sind eigentlich eine 24/7 Einfluss

00:24:23.840 –> 00:24:29.760

ausgeliefert dieser sozialen Medien. Und das macht natürlich was mit der Psyche der jungen

00:24:29.760 –> 00:24:35.400

Menschen. Das hatten wir damals vor 20, 30 Jahren in der Form natürlich überhaupt nicht

00:24:35.400 –> 00:24:42.840

gehabt. Das bedeutet aber, all diese Themen, ob das jetzt Mobbing ist oder Vergleichsthemen

00:24:42.840 –> 00:24:48.240

oder zu welcher Party werde ich eingeladen, um ein Vielfaches explodiert sind.

00:24:48.240 –> 00:24:53.540

Denn ich sehe jetzt sofort, wo sind Leute in einer kleinen Gruppe zusammen und realisiere

00:24:53.540 –> 00:24:57.740

dann zum Beispiel bei der App Snapchat, oh, ich bin aber nicht eingeladen.

00:24:57.740 –> 00:25:02.700

Oder ich sehe meinen Ex-Freund, der jetzt Bilder postet mit seiner neuen Freundin, glücklich

00:25:02.700 –> 00:25:03.700

im Urlaub.

00:25:03.700 –> 00:25:10.200

Oder ich sehe Kommentare unter einem Post von mir von jemandem, der mich nicht so gerne

00:25:10.200 –> 00:25:12.120

hat, das richtig fies ist.

00:25:12.120 –> 00:25:17.120

Das Kommentar bleibt dann nicht ungesehen, sondern es wird dann vielleicht weitergeleitet.

00:25:17.120 –> 00:25:22.020

Oder ich habe mal Fotos gemacht von mir im Verliebtheitsrausch und habe das meinem Freund

00:25:22.020 –> 00:25:23.020

geschenkt.

00:25:23.020 –> 00:25:26.760

Der fand das dann lustig und hat das in seine Freundesgruppe verteilt und auf einmal weiß

00:25:26.760 –> 00:25:28.440

es die ganze Schule.

00:25:28.440 –> 00:25:34.320

Also das heißt, wir haben ein Ausmaß an Konsequenzen, die auch an realen Konsequenzen,

00:25:34.320 –> 00:25:36.880

die teilweise wirklich dramatisch sein können.

00:25:36.880 –> 00:25:42.080

Nicht ganz zu schweigen von diesen Filtern und diesem Perfektionismus-Wahn,

00:25:42.080 –> 00:25:45.760

dem viele, vor allen Dingen Mädchen, ausgesetzt sind in Social Media.

00:25:45.760 –> 00:25:48.440

Denn sie sehen ein idealisiertes Bild.

00:25:48.440 –> 00:25:52.880

Klar ist denen bewusst, das ist gepimpt, das ist gephotoshoppt.

00:25:52.880 –> 00:25:55.360

Aber auch selbst wir Erwachsene sehen dieses Bild

00:25:55.360 –> 00:25:58.440

und wir können gar nicht anders, als sofort zu reagieren

00:25:58.440 –> 00:26:03.080

mit einer emotionalen Antwort, die leider da meistens heißt,

00:26:03.080 –> 00:26:05.120

„Boah, der ist aber… oder die ist aber so perfekt.

00:26:05.200 –> 00:26:09.280

Sie hat den Mega-Urlaub, das Mega-Leben und ich nicht.

00:26:09.280 –> 00:26:13.000

Also das heißt, da haben wir sofort immer eine negative Antwort

00:26:13.000 –> 00:26:15.600

und eigentlich eine Situation,

00:26:15.600 –> 00:26:18.560

dass wir uns selber dann im Direktvergleich kleiner machen.

00:26:18.560 –> 00:26:21.800

Und das alles sind Themen, mit denen ich in der Psychotherapie

00:26:21.800 –> 00:26:24.600

unheimlich viel jeden Tag zu tun habe.

00:26:24.600 –> 00:26:25.800

Mhm.

00:26:25.800 –> 00:26:29.160

Und inwieweit helfen dann verschiedene Techniken,

00:26:29.160 –> 00:26:32.840

die du jetzt zum Beispiel in dem Buch dargestellt hast,

00:26:32.920 –> 00:26:37.520

in diesem Zusammenhang, gerade in diesem Social-Media-Zusammenhang bedeutet.

00:26:37.520 –> 00:26:41.520

Also ich meine, wir können uns dem Ganzen nicht verwehren.

00:26:41.520 –> 00:26:46.200

Also Social Media hat eine wichtige Stellung und wird sich mit Sicherheit jetzt auch nicht

00:26:46.200 –> 00:26:47.920

vom Markt wegdenken lassen.

00:26:47.920 –> 00:26:51.520

Das heißt, ich darf ja irgendwie lernen, auch damit umzugehen.

00:26:51.520 –> 00:26:54.200

Was konkret bedeutet das dann in diesem Zusammenhang für mich?

00:26:54.200 –> 00:26:56.200

>> DOREEN SIEGFRIED: Genau.

00:26:56.200 –> 00:26:58.200

Es ist Realität des Lebens.

00:26:58.200 –> 00:27:01.840

Es wäre jetzt blauurgig zu sagen, löscht doch einfach alle die Apps.

00:27:01.840 –> 00:27:05.800

möchte keiner. Jeder möchte ja auch Teil der Community sein und gehört ja auch ein

00:27:05.800 –> 00:27:10.800

Stück weit dazu. Man hat ja auch sehr viele positive, also gute Vorteile auf

00:27:10.800 –> 00:27:14.520

die Nutzung von Apps. Das heißt ja, eine konkrete Technik ist zum Beispiel

00:27:14.520 –> 00:27:19.480

wirklich mal seine Account durchzuforsten und sich mal ganz ehrlich zu fragen,

00:27:19.480 –> 00:27:23.760

welche Posts tun mir gut? Welche inspirieren mich? Nach welchem Lesen, ob

00:27:23.760 –> 00:27:28.080

das jetzt ein TikTok ist oder ein Instagram Post, fühle ich mich eigentlich

00:27:28.080 –> 00:27:32.840

eigentlich besser, wirklich wohl. Und welche geben mir aber auch so einen Stich ins Herz

00:27:32.840 –> 00:27:37.960

oder in die Magengrube, wo ich mich eigentlich immer ärgere, wenn ich das gelesen habe, gesehen

00:27:37.960 –> 00:27:43.080

habe, immer wieder denke, oh Mensch, der ist so toll, ich so überhaupt nicht. Zum Beispiel.

00:27:43.080 –> 00:27:48.920

Und dann einfach zu gucken, mal radikal den Leuten zu entfolgen, die eben dieses schlechte

00:27:48.920 –> 00:27:54.880

Bauchgefühl verursachen. Und aber den Leuten zu folgen oder vielleicht noch sogar zusätzlich,

00:27:54.880 –> 00:27:58.960

die dich inspirieren, die dir vielleicht Wissen vermitteln,

00:27:58.960 –> 00:28:03.320

die Lust aufs Leben machen, die dein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

00:28:03.320 –> 00:28:05.680

Das ist so diese erste Technik.

00:28:05.680 –> 00:28:07.600

Das mache ich auch tatsächlich auch mit meinen Patienten,

00:28:07.600 –> 00:28:09.840

dass wir uns deren Accounts mal angucken

00:28:09.840 –> 00:28:13.840

und dann wirklich denen entfolgen, die denen nicht guttun.

00:28:13.840 –> 00:28:17.240

So eine einfache Technik hat schon unheimlich viel Effekt.

00:28:17.240 –> 00:28:21.400

Ja, und es ist Wahnsinn, wenn man das so dann hört,

00:28:21.400 –> 00:28:23.000

wie leicht es manchmal ist

00:28:23.000 –> 00:28:28.640

und tatsächlich auch sich bewusst sozusagen damit zu beschäftigen und das zu tun.

00:28:28.640 –> 00:28:33.040

Und auch das, denke ich, gilt ja nicht nur für den Jugendlichen,

00:28:33.040 –> 00:28:38.200

sondern eben auch für den Erwachsenen, der vielleicht einfach auch deswegen

00:28:38.200 –> 00:28:41.400

nicht auf die Idee kommt, weil er sich gar nicht so intensiv damit befasst,

00:28:41.400 –> 00:28:44.520

was ihm denn gut tut oder nicht gut tut, oder? Wie erlebst du das?

00:28:44.520 –> 00:28:51.160

Ja, genau. Im Zeitalter der Informationsüberflutung werden wir irgendwann mal passiv

00:28:51.160 –> 00:28:55.440

und nehmen einfach Informationen ungefiltert wahr und fragen uns eigentlich gar nicht,

00:28:55.440 –> 00:28:56.960

okay, wie fühle ich mich im Grunde danach?

00:28:56.960 –> 00:29:00.720

Das ist einfach auch nochmal so ein Tipp zu sagen, muss ich mir dann jedes schreckliche

00:29:00.720 –> 00:29:03.480

Ereignis, jede Nachricht antun?

00:29:03.480 –> 00:29:06.400

Was macht das denn mit mir, mit meiner Psyche?

00:29:06.400 –> 00:29:08.960

Worauf lenke ich dann eigentlich meinen Fokus?

00:29:08.960 –> 00:29:14.680

Muss ich mir die schlimmsten Kriegsnachrichten und Bilder jeden Morgen gleich als allererstes

00:29:14.680 –> 00:29:17.960

am besten noch im Bett liegen mit einem Kaffee reinziehen?

00:29:17.960 –> 00:29:23.960

Und wo ist dann mein Fokus, meine Aufmerksamkeit für den Rest des Tages?

00:29:23.960 –> 00:29:29.960

Also nächstes Beispiel, ein schöner Tipp ist einfach auch, ganz bewusst mal zu gucken,

00:29:29.960 –> 00:29:32.960

wo gehen meine Gedanken hin im Laufe des Tages?

00:29:32.960 –> 00:29:36.960

Und leider ist es oft so, dass wir uns eben mit negativen Dingen beschäftigen,

00:29:36.960 –> 00:29:40.960

ob das jetzt die Weltpolitik ist oder eben was alles nicht fehlt,

00:29:40.960 –> 00:29:43.960

was uns alles so auf den Mangel konzentrieren.

00:29:43.960 –> 00:29:48.800

eine nächste schöne Übung. Das sind meine kleinen Happiness Buttons. Ich habe bei mir

00:29:48.800 –> 00:29:53.920

in der Praxis tatsächlich ganz viele bunte Knöpfe mit verschiedenen Mustern und dann

00:29:53.920 –> 00:30:00.120

gebe ich den Patienten die Möglichkeit, sich aus dieser Vielzahl an bunten Knöpfen

00:30:00.120 –> 00:30:04.680

fünf Stück auszusuchen. Allein das Aussuchen macht schon Spaß. Das sind so ganz flache,

00:30:04.680 –> 00:30:10.360

kleine Holzknöpfe und dann die Aufgabe, wirklich die mal jeden morgens in die linke Hosentasche

00:30:10.360 –> 00:30:17.440

zu packen und immer wenn ich dann ein schönes Moment habe im Laufe des Tages, ein Lächeln

00:30:17.440 –> 00:30:25.240

vom Nachbarn, ich freue mich auf meinen ersten Cappuccino zum Beispiel, ich habe ein nettes

00:30:25.240 –> 00:30:30.560

Talk mit meiner Freundin, jemand hält mir die Tür auf, ich komme noch gerade rechtzeitig

00:30:30.560 –> 00:30:33.520

zur Stunde, obwohl ich dachte, ich bin zu spät.

00:30:33.520 –> 00:30:34.880

Wirklich so kleine Dinge.

00:30:34.880 –> 00:30:41.880

In dem Moment dann haptisch einen Knopf von der linken Seite anzufassen und in die rechte Hosentasche zu packen.

00:30:41.880 –> 00:30:46.880

Und am Abend sich anzugucken, wie viele Knöpfe haben es denn jetzt in meine rechte Hosentasche geschafft.

00:30:46.880 –> 00:30:50.880

Und dann nochmal die schönen Momente des Tages durchgehen zu lassen.

00:30:50.880 –> 00:30:53.880

Sich dann nochmal dran zu erinnern, nochmal zu lächeln.

00:30:53.880 –> 00:30:57.880

Und so lerne ich, wenn ich das ein paar Tage hintereinander mache,

00:30:57.880 –> 00:31:01.880

klar, keiner wird den Rest des Lebens Knöpfe von A nach B packen,

00:31:01.880 –> 00:31:07.520

Aber es geht ja erstmal darum, die Gewohnheit zu verändern, von dem Fokus auf das Negative

00:31:07.520 –> 00:31:12.360

hin zu den vielen kleinen positiven Dingen, die ja auch passieren im Laufe des Tages,

00:31:12.360 –> 00:31:13.920

in unserem kleinen Leben.

00:31:13.920 –> 00:31:17.840

Und wenn ich das ein Stück weit ein paar Tage trainiere, dann passiert das irgendwann

00:31:17.840 –> 00:31:22.680

von selbst, dass ich nach schönen Dingen gucke, die Welt nach schönen Dingen filtre.

00:31:22.680 –> 00:31:27.480

Und das hat einen unheimlich positiven Effekt auf meine Psyche, weil ich dann auch wie eine

00:31:27.480 –> 00:31:33.480

selbst erfüllende Prophezeiung, dieses schöne Such und mehr von dem schönen, kleinen, tollen,

00:31:33.480 –> 00:31:35.120

dankbaren Momenten erlebe.

00:31:35.120 –> 00:31:37.520

Ja, hier ein schönes Beispiel.

00:31:37.520 –> 00:31:39.400

Macht es auch sehr, sehr plausibel.

00:31:39.400 –> 00:31:46.320

Ja, und zeigt auch, wie einfach es teilweise eben an der Stelle auch sein kann, mit wirklich

00:31:46.320 –> 00:31:49.720

schönen Hacks sozusagen an der Stelle zu arbeiten und zu schauen.

00:31:49.720 –> 00:31:52.920

Und da gibt es ja auch andere Möglichkeiten.

00:31:52.920 –> 00:31:54.840

Du hast es jetzt mit den Knöpfen beschrieben.

00:31:54.840 –> 00:32:01.000

zum Beispiel dieses Tagebuch, das Dankbarkeitstagebuch oder sowas zu führen.

00:32:01.000 –> 00:32:04.480

Sowas würde ja dann auch in diese Kategorie mit reinfallen, richtig?

00:32:04.480 –> 00:32:09.400

Genau, das wäre dann auch nochmal, könnte das ja dann auch noch die Knöpfe, die man

00:32:09.400 –> 00:32:10.400

gesammelt hat.

00:32:10.400 –> 00:32:15.240

Diese Momente kann man auch noch ins Tagebuch schreiben, wenn man etwas aufschreibt, versetzt

00:32:15.240 –> 00:32:18.640

das sich immer noch tiefer fest, auch im Unterbewusstsein.

00:32:18.640 –> 00:32:23.080

Und vor allen Dingen auch da wieder der Tipp, diese letzten Gedanken, die man hat, bevor

00:32:23.080 –> 00:32:28.200

man einschläft, nicht in Sorgen und Grübeleien, sondern in dieses Positive und Dankbare. Ob man

00:32:28.200 –> 00:32:32.960

das jetzt aufschreibt oder sich anhand der Knöpfe bewusst macht, finde ich wichtig,

00:32:32.960 –> 00:32:36.880

ist eben nicht nur kurz daran zu denken, sondern tatsächlich auch etwas zu tun,

00:32:36.880 –> 00:32:41.640

sich die Knöpfe anzuschauen, den Kugelschreiber in die Hand zu nehmen, dann nochmal ganz bewusst

00:32:41.640 –> 00:32:47.560

reinzugehen in diese schönen Dankbarkeits-Vibes. Weil wenn ich in der Dankbarkeit und in dem

00:32:47.560 –> 00:32:51.280

schönen Moment bin, kann ich eben nicht in den Ängsten und in der Grübelschleife sein.

00:32:51.280 –> 00:33:00.880

Absolut. Ja, das zweite, das ich ansprechen wollte, das Thema Geschlecht. Und du hast

00:33:00.880 –> 00:33:06.280

ja vorhin auch so schön gesagt, das anzunehmen oder nicht anzunehmen in diesem Zusammenhang.

00:33:06.280 –> 00:33:10.640

Deswegen bin ich in dem Zusammenhang auch überhaupt hellhörig geworden. Vielleicht

00:33:10.640 –> 00:33:14.000

können wir da nochmal draufschauen und zwar nicht aus der politischen Debatte heraus,

00:33:14.000 –> 00:33:23.280

du dann tatsächlich aus der psychotherapeutischen Brille betrachtet. Wie ist das da? Wie häufig

00:33:23.280 –> 00:33:28.360

kommt das vor, dass eben hier auch Herausforderungen vor dem Hintergrund des Geschlechts vielleicht

00:33:28.360 –> 00:33:35.480

existieren? Und wie ist das auch in dieser gerade Jugendphase auch einzubetten und einzuordnen

00:33:35.480 –> 00:33:36.480

für uns?

00:33:36.480 –> 00:33:46.880

Ich habe in den letzten zwei, drei Jahren sehr viele Patienten gehabt, die sich unsicher

00:33:46.880 –> 00:33:54.960

sind mit ihrer Geschlechtsidentität oder überhaupt auch mit der Wahl des Geschlechtspartners.

00:33:54.960 –> 00:34:03.880

Ich erlebe eine unheimliche Freiheit, kann man sagen, wo es auch schon ein Stück weit

00:34:03.880 –> 00:34:11.280

Zum Glück normal geworden ist, nicht zu überlegen, vielleicht verliebe ich mich ja eher in Mädchen als Mädchen.

00:34:11.280 –> 00:34:21.360

Und vielleicht, oder ich frage mich erstmal, kann es nicht auch sein, dass ich vielleicht auch mal als Mädchen mich eher wie ein Junge fühlen möchte,

00:34:21.360 –> 00:34:30.520

wie ein Junge anziehen möchte, oder ob das jetzt wirklich final dann in eine, letztendlich eine Geschlechtsumwandlung geht oder nicht, ist die nächste Frage.

00:34:30.520 –> 00:34:35.320

Erstmal geht es ja darum, sich gedanklich überhaupt die Freiheit zu lassen.

00:34:35.320 –> 00:34:42.320

Wer oder was möchte ich sein und zwar unabhängig von irgendeiner Begrenzung durch mein Geschlecht

00:34:42.320 –> 00:34:46.320

oder unabhängig von den Erwartungen der Gesellschaft an mich.

00:34:46.320 –> 00:34:51.920

Ich finde, das ist ein durchaus positiver Aspekt, den sich junge Menschen viel mehr

00:34:51.920 –> 00:34:55.120

als wir damals erlauben, diese Gedanken.

00:34:55.120 –> 00:34:57.920

Und das begleite ich auch gerne als Therapeutin.

00:34:57.920 –> 00:35:03.560

Viele sagen ja dann auch immer, Eltern haben nachvollziehbarerweise viele Ängste,

00:35:03.560 –> 00:35:07.880

das ist jetzt nur ein Trend, am Ende möchte mein Kind sich umoperieren lassen.

00:35:07.880 –> 00:35:11.360

Das darf auf keinen Fall in solche Gedankengänge gehen.

00:35:11.360 –> 00:35:17.400

Ich denke immer, es gehört ein Stück weit mit dazu zur Identitätsfindung.

00:35:17.400 –> 00:35:21.200

Da sollte man einfach nicht diese Begrenzung drüber setzen,

00:35:21.200 –> 00:35:23.600

und das auf keinen Fall, um Himmels willen nicht.

00:35:23.600 –> 00:35:26.880

Ich glaube, dann erreicht man eher genau das Gegenteil.

00:35:26.880 –> 00:35:31.200

Für mich als Psychotherapeutin ist das ein ganz normaler Prozess.

00:35:31.200 –> 00:35:34.920

Und ich begleite den weder werdend noch richtend.

00:35:34.920 –> 00:35:38.160

Das ist ja meine größte Aufgabe als Therapeutin.

00:35:38.160 –> 00:35:41.880

Sondern einfach positiv spiegelnd und anerkennt.

00:35:41.880 –> 00:35:43.840

Und auch staunend zu sehen,

00:35:43.840 –> 00:35:46.720

welche Gedankengänge Jugendliche entwickeln.

00:35:46.720 –> 00:35:50.200

Und wie schön das auch ist, dass sie so frei sein dürfen.

00:35:50.200 –> 00:35:51.280

Mh.

00:35:51.280 –> 00:35:55.200

Und auf der einen Seite sind das eben die Ängste

00:35:55.280 –> 00:36:00.800

der Eltern, Familienangehörigen etc., die du schon angesprochen hast, vor dem Hintergrund,

00:36:00.800 –> 00:36:03.720

dass das jetzt auch als Trend erlebt wird von vielen.

00:36:03.720 –> 00:36:09.160

Und hier dann auch die Sorge eben besteht, dass sich jemand nachher umoperieren lässt.

00:36:09.160 –> 00:36:11.840

Aber vielleicht noch nicht mal unbedingt, ich weiß nicht, vielleicht kannst du was

00:36:11.840 –> 00:36:15.360

dazu sagen, vielleicht noch nicht mal so unbedingt deswegen, dass sich jemand umoperieren

00:36:15.360 –> 00:36:20.480

lassen möchte, sondern dass sich jemand im jungen Alter umoperieren lässt, um dann später

00:36:20.480 –> 00:36:25.640

festzustellen, nee, wollte ich eigentlich doch nicht oder war doch die falsche Entscheidung

00:36:25.640 –> 00:36:31.400

in Anführungsstrichen. Weil ich könnte mir vorstellen, dass das die Hauptsorge von vielen

00:36:31.400 –> 00:36:33.680

ist, eher, dass es hin und her geht.

00:36:33.680 –> 00:36:39.760

Genau, das ist auch total verständlich und deswegen ist es auch so wichtig, dass keine

00:36:39.760 –> 00:36:45.240

vorschnellen Entscheidungen getroffen werden. Also, dass man Raum gibt für Überlegungen,

00:36:45.240 –> 00:36:51.840

Raum gibt für verschiedene Arten, sich zu erleben, geschlechtlich anders zu erleben,

00:36:51.840 –> 00:36:58.240

indem man sich vielleicht mal anders anzieht, anders benimmt, in dem der Wahl der Geschlechtspartner,

00:36:58.240 –> 00:37:03.240

dass man da Raum gibt, aber eben keine finalen Begrenzungen, Entscheidungen trifft.

00:37:03.240 –> 00:37:10.680

Weil es gehört nun mal zu diesem Alter dazu, dass man sich ausprobiert, dass man sich erlebt,

00:37:10.680 –> 00:37:16.200

eben schon auch den Jugendlichen ernst nimmt in seinem jeweiligen

00:37:16.200 –> 00:37:20.640

sich-empfinden und sich-erleben. Nicht das belächelt oder von vornherein sagt,

00:37:20.640 –> 00:37:25.520

das ist ja nur eine Phase, sondern sagt, okay, ich weiß nicht, ob es nur eine Phase ist.

00:37:25.520 –> 00:37:29.960

Wir gucken uns das jetzt mal an. Nimm dich ernst. Nimm dich auch ernst in dem,

00:37:29.960 –> 00:37:33.760

wie du angesprochen werden möchtest. Und es kann durchaus sein, ich habe beide schon

00:37:33.760 –> 00:37:38.640

erlebt im Laufe meiner therapeutischen Behandlungen,

00:37:38.640 –> 00:37:41.680

dass Jugendliche nach einer Zeit sich überlegen,

00:37:41.680 –> 00:37:44.560

ach, das war tatsächlich nur eine Phase.

00:37:44.560 –> 00:37:48.080

Jetzt bin ich mir wieder sicher, ich bin in meinem Geschlecht angekommen.

00:37:48.080 –> 00:37:50.000

Oder aber auch zu sagen,

00:37:50.000 –> 00:37:52.760

nee, das ist tatsächlich etwas,

00:37:52.760 –> 00:37:56.040

was darüber hinausgeht, über diese Jugendphase

00:37:56.040 –> 00:37:59.320

und durchaus auch in meinen 20ern mich noch belastet,

00:37:59.320 –> 00:38:01.640

wo der Leidensdruck dann doch so groß ist,

00:38:01.640 –> 00:38:04.320

in einem falschen Geschlecht zum Beispiel zu sein.

00:38:04.320 –> 00:38:05.600

Aber das wird sich zeigen.

00:38:05.680 –> 00:38:08.840

Das ist eine Sache der Zeit und nicht eine Sache,

00:38:08.840 –> 00:38:13.880

weder der Eltern noch von mir als Therapeutin das zu begrenzen,

00:38:13.880 –> 00:38:17.720

sondern gedanklich den Raum zu lassen, die Zeit zu geben

00:38:17.720 –> 00:38:22.680

und dann den Jugendlichen oder dann jungen Erwachsenen zu begleiten,

00:38:22.680 –> 00:38:25.640

in welche Richtung auch immer er geht, ohne natürlich jetzt

00:38:25.640 –> 00:38:30.240

vorschnell finale Medikation oder geschweige denn Operation

00:38:30.240 –> 00:38:33.040

im minderjährigen Alter zu unterstützen.

00:38:33.040 –> 00:38:35.040

Also das sehe ich sicherlich auch als Gefahr.

00:38:35.040 –> 00:38:40.880

>> DOREEN SIEGFRIED: Der dritte Aspekt, den ich aufgreifen wollte, ist das Thema Redeangst.

00:38:40.880 –> 00:38:47.800

Denn ich hatte irgendwann mal eine statistische Zahl dazu gelesen, dass es in Deutschland

00:38:47.800 –> 00:38:49.720

auf Platz 1 steht.

00:38:49.720 –> 00:38:54.760

Ich finde das sehr erstaunlich, dass es doch so stark ausgeprägt ist.

00:38:54.760 –> 00:38:57.920

Vielleicht hast du hierzu auch Erfahrungen, die du mit uns teilen magst.

00:38:57.920 –> 00:39:05.580

Ja, Redeangst begegnet mir auch täglich in der Psychotherapie, weil ja natürlich die meisten

00:39:05.580 –> 00:39:11.140

sind Schüler und die haben oftmals die Herausforderung, sich mündlich zu beteiligen

00:39:11.140 –> 00:39:17.900

oder Referate zu halten. Und gerade schüchterne, sozial ängstliche oder überhaupt ängstliche

00:39:17.900 –> 00:39:25.900

Jugendliche, die verbauen sich ganz oft die gute mündliche Note, weil sie sich eben in diese Ängste

00:39:25.900 –> 00:39:28.900

Ängste vor Bewertung wahnsinnig reinsteigern.

00:39:28.900 –> 00:39:33.900

Das würde ich fast sagen, ist bei 70% meiner Patienten der Fall.

00:39:33.900 –> 00:39:39.900

Da ist ganz stark der Fokus auf unserer Arbeit zu erkennen,

00:39:39.900 –> 00:39:43.900

dass diese sozialen Ängste, die Ängste vor Bewertung,

00:39:43.900 –> 00:39:47.900

in vielen Fällen eine Illusion sind, weil sie aus einem

00:39:47.900 –> 00:39:52.900

egozentrischen Weltbild herausgehen und den Glauben schaffen,

00:39:52.900 –> 00:39:58.140

schaffen, dass die ganze Welt nur auf denjenigen schaut und sich nichts anderes überlegt,

00:39:58.140 –> 00:40:03.380

als wie der aussieht, was der redet. Und da ist es so ganz heilsam für viele, diese Übungen zu

00:40:03.380 –> 00:40:08.580

machen und zu erkennen. Oder wenn man dann halt auch ein Referat hält, den Fokus zum Beispiel

00:40:08.580 –> 00:40:13.980

zu richten auf „Wow, der eine guckt in sein Handy, der dritte, der hält sich mit der Nachbarin,

00:40:13.980 –> 00:40:18.540

der vierte ist fast eingeschlafen“. Die Welt interessiert sich eigentlich gar nicht für mich.

00:40:18.540 –> 00:40:22.300

Ob was ich rede, wie ich aussehe, ist so sekundär, weil die meisten Leute mit sich

00:40:22.300 –> 00:40:27.220

selber beschäftigt sind. Und das ist vielen, die so in diesen sozialen oder

00:40:27.220 –> 00:40:31.340

Redeängsten stecken, gar nicht bewusst. Sie denken halt, ich bin der Nabel der Welt

00:40:31.340 –> 00:40:36.460

im negativen Sinne jetzt gesehen. Und wenn man das mal so erarbeitet mit denen,

00:40:36.460 –> 00:40:40.540

dann fällt vielen ein Riesenstein vom Herzen.

00:40:40.540 –> 00:40:47.740

Absolut. Das eine ist, wie erlebe ich das? Und hier den Perspektivwechsel sozusagen

00:40:47.740 –> 00:40:50.260

ein Stück weit auch vorzunehmen. Auf der anderen Seite kann man natürlich auch

00:40:50.260 –> 00:40:56.500

mit der Brille draufschauen. Was können wir dann tun? Was können wir tun als Weiterbildner,

00:40:56.500 –> 00:41:04.700

Lehrer, Eltern, Freunde und so weiter? Vielleicht auch mal aus dieser Perspektive. Vielleicht

00:41:04.700 –> 00:41:08.460

hast du da auch noch so den einen oder anderen Gedanken, den du mit uns teilen magst.

00:41:08.460 –> 00:41:14.460

Also erstmal, du hast ja vorher noch angesprochen, Redeangst ist fast Nummer eins der Ängste

00:41:14.460 –> 00:41:19.860

der Menschen. Es ist eben auch nachvollziehbar. Ich denke, fast die wenigsten werden als Rampensau

00:41:19.860 –> 00:41:25.860

Es ist ja auch nachvollziehbar, wenn ich von einer Gruppe stehe,

00:41:25.860 –> 00:41:28.860

dann mache ich mich ein Stück weit auch angreifbar, dann bin ich sichtbar,

00:41:28.860 –> 00:41:33.860

dann gehe ich sozusagen aus dem Schutz der Gruppe raus und bin im Rampenlicht

00:41:33.860 –> 00:41:35.860

und verlasse die Gruppe.

00:41:35.860 –> 00:41:39.860

Das heißt, es triggert auch eine Urangst, nicht dazu zu gehören.

00:41:39.860 –> 00:41:42.860

Wenn ich negativ bewertet werde, abgelehnt werde,

00:41:42.860 –> 00:41:45.860

dann kann ich im schlimmsten Fall mein Überleben nicht mehr sichern.

00:41:45.860 –> 00:41:50.180

Das ist eine nachvollziehbare Angst, die fast schon archaisch ist.

00:41:50.180 –> 00:41:52.620

Deswegen haben sie auch so viele Menschen.

00:41:52.620 –> 00:41:55.340

Und ich bei mir in der Praxis gehe damit so um,

00:41:55.340 –> 00:41:57.500

dass ich den Patienten auch sage,

00:41:57.500 –> 00:42:00.580

ich kenne diese Angst oder diese Ängste, ich hatte die auch.

00:42:00.580 –> 00:42:03.700

Ich kenne, wie das ist, wenn man rot anläuft,

00:42:03.700 –> 00:42:05.860

wenn man schüchtern ist, wenn das Herz rast.

00:42:05.860 –> 00:42:09.180

In Vorstellungsrunden, damals in der Klinik zum Beispiel,

00:42:09.180 –> 00:42:13.060

mussten wir unsere Fälle vorstellen, vor Oberärzten, vor Chefärzten.

00:42:13.220 –> 00:42:18.220

Noch ganz direkt frisch aus dem Studium mussten wir dann in Fallanalysen gehen.

00:42:18.220 –> 00:42:20.420

Da hat mir das Herz auch bis zum Hals gepocht.

00:42:20.420 –> 00:42:22.820

Und das erzähle ich immer meinen Patienten.

00:42:22.820 –> 00:42:27.620

Dann sind die ganz erleichtert, dass die sagen, okay, wow, das ist ja eigentlich ganz normal.

00:42:27.620 –> 00:42:31.220

Sogar die Miriam als Psychotherapeutin kennt diese Ängste.

00:42:31.220 –> 00:42:33.420

Und jetzt kommt eben der große Trick.

00:42:33.420 –> 00:42:35.020

Was heißt Trick?

00:42:35.020 –> 00:42:39.220

Also der nächste Punkt ist immer, dass ich die Angstkurve erkläre,

00:42:39.220 –> 00:42:42.420

die ja eigentlich eine verhaltenstherapeutische Intervention ist.

00:42:42.420 –> 00:42:49.900

sich einfach mal bewusst zu machen mit so einer XY-Achse, die Erwartungsangst, das heißt die Angst, die ich vor einer

00:42:49.900 –> 00:42:58.300

Konfrontation, vor einer Rede, vor einem Auftritt habe, die ist immer unheimlich stark, die schnellt in die Höhe von 0 auf 100.

00:42:58.300 –> 00:43:04.220

Wenn ich links praktisch die Angst habe auf der Achse und rechts die Zeit, dann habe ich einen unheimlichen

00:43:04.220 –> 00:43:10.140

Angstanstieg in der Erwartung vor einer, wir nennen das Konfrontation, in dem Fall zum Beispiel Rede.

00:43:10.780 –> 00:43:16.540

Und wenn ich mich aber dann dieser Rede stelle, also das Sprich-durch-die-Angst-durch-gehe,

00:43:16.540 –> 00:43:18.580

dann mache ich die Erfahrung vielleicht nicht am Anfang.

00:43:18.580 –> 00:43:23.940

Da habe ich Adrenalin, da schlägt mir das Herz bis zum Hals, da arbeitet mein Körper

00:43:23.940 –> 00:43:29.300

in einem Ausnahmezustand, dass man dann erstmal erkennt, okay, wow, ich erkenne das, ich sehe

00:43:29.300 –> 00:43:31.060

diese Symptome gerade bei mir.

00:43:31.060 –> 00:43:34.420

Herzrast, ich zittere, ich laufe leicht rot an.

00:43:34.420 –> 00:43:36.660

Wie bewerte ich diese Symptome jetzt?

00:43:36.660 –> 00:43:41.460

bewerte ich diese Symptome als negativ oder bewerte ich diese Symptome in der Erkenntnisart?

00:43:41.460 –> 00:43:48.660

Erwartungsangst, interessant, mein Körper arbeitet auf Hochtouren, stellt mir aber gleichzeitig

00:43:48.660 –> 00:43:54.100

auch ein wahnsinniges Potential zur Verfügung, also in einem Peak-Performance-State. Ich

00:43:54.100 –> 00:43:59.660

kann unheimlich schnell denken, meine Durchblutung ist wahnsinnig stark, ich bin 100% in dem

00:43:59.660 –> 00:44:05.260

Moment jetzt, ich bin wach, ich habe rosige Wangen, ich bin unheimlich leistungsstark.

00:44:05.260 –> 00:44:10.960

Und der nächste Trick ist, sich bewusst zu machen, dass die Zeit für mich arbeitet.

00:44:10.960 –> 00:44:16.960

Das heißt, je länger ich mich dieser Situation stelle, desto weniger wird die Angst.

00:44:16.960 –> 00:44:20.960

Das heißt, wir haben die Kurve, die dann im Laufe der Zeit irgendwann abnimmt.

00:44:20.960 –> 00:44:25.060

Sie nimmt nicht so schnell ab, wie die Angst angestiegen ist, aber sie nimmt ab.

00:44:25.060 –> 00:44:30.360

Es geht gar nicht anders. Wir nennen das Habituation, also Gewöhnung an Reize.

00:44:30.360 –> 00:44:35.800

Wenn ich ständig mein Lieblingsessen esse, dann hängt es mir irgendwann zum Hals raus.

00:44:35.800 –> 00:44:40.320

Das heißt aber auch im Negativen, wenn ich mich ständig mit der Angst konfrontiere,

00:44:40.320 –> 00:44:46.640

wenn ich jeden Tag vor 10.000 Menschen spreche, dann werde ich nach zwei Monaten nicht mehr

00:44:46.640 –> 00:44:51.960

dieselbe Angst haben, spätestens wie an dem ersten, zweiten Tag oder viel schneller eben.

00:44:51.960 –> 00:44:56.280

Das heißt, dieses Bewusstwerden, wenn ich durch die Angst gehe, es hört sich, es ist

00:44:56.280 –> 00:44:58.760

Es ist am Anfang schlimm, es ist eine Challenge,

00:44:58.760 –> 00:45:00.280

aber es geht nicht anders.

00:45:00.280 –> 00:45:02.760

Um eine Angst zu überwinden, muss ich durch sie durchgehen.

00:45:02.760 –> 00:45:05.840

Und wenn ich mir die Angstkurve, also die Zeit bewusst mache,

00:45:05.840 –> 00:45:07.320

dass die für mich arbeitet,

00:45:07.320 –> 00:45:11.520

dann kann ich das viel leichter tatsächlich tun.

00:45:11.520 –> 00:45:14.080

Großartig, vielen, vielen lieben Dank.

00:45:14.080 –> 00:45:17.520

Und ich merke gerade für mich, dass das Thema Emotionen,

00:45:17.520 –> 00:45:20.440

insbesondere auch Ängste hier total spannend ist.

00:45:20.440 –> 00:45:22.680

Und hab gerade die Lust entwickelt,

00:45:22.680 –> 00:45:27.880

als eines der nächsten Dachthemen irgendwann dann auch mal Emotionen und darunter dann

00:45:27.880 –> 00:45:32.320

gerne auch Ängste aufzugreifen, um uns das genauer anzuschauen, was passiert hier eigentlich.

00:45:32.320 –> 00:45:36.360

Denn wir hatten tatsächlich gestern auch eine Situation. Wir waren ja auf der Heimreise von

00:45:36.360 –> 00:45:43.880

von der Türkei nach Deutschland und haben dann an einer Raststätte angehalten. Da geht es jetzt

00:45:43.880 –> 00:45:48.440

nicht um Redeangst, aber allgemein, was passiert eigentlich mit dem Körper? Und das möchte ich

00:45:48.440 –> 00:45:51.360

gerne aufgreifen, um eine Brücke zu schlagen zu meiner nächsten Frage.

00:45:51.360 –> 00:45:58.360

Unser Sohn, elf Jahre alt, Elias, war auf Toilette in der Raststätte alleine und

00:45:58.360 –> 00:46:01.760

irgendwie ist die Türklinke von innen, als er die Tür wieder aufmachen wollte,

00:46:01.760 –> 00:46:06.840

abgefallen und er kam nicht raus und er ist in Panik geraten. Wir haben draußen

00:46:06.840 –> 00:46:10.960

gewartet und es lief Musik und es war leider nicht hörbar, dass er wahnsinnig

00:46:10.960 –> 00:46:15.000

offensichtlich geschrien hat. Irgendwie ist es ihm dann gelungen, nach einer

00:46:15.000 –> 00:46:20.440

Weile, diesen Türknauf wieder rein zu bekommen und raus zu kommen.

00:46:20.440 –> 00:46:25.440

Und er zitterte am gesamten Körper und die Tränen liefen.

00:46:25.440 –> 00:46:29.120

Und also war für ihn erstmal wirklich ein Riesenschock.

00:46:29.120 –> 00:46:33.880

Und natürlich erstmal kuscheln und so weiter und gucken, dass er wieder runterkommt.

00:46:33.880 –> 00:46:37.920

Und danach war es aber sehr, sehr spannend, dann eben darüber zu sprechen, was ist denn

00:46:37.920 –> 00:46:42.360

da jetzt eigentlich passiert und warum habe ich jetzt am ganzen Körper gezittert.

00:46:42.360 –> 00:46:46.800

eben auch ein paar Erklärungen mit an die Hand zu liefern und und er fragte

00:46:46.800 –> 00:46:51.400

dann immer weiter nach und und je besser er es verstanden hat auch mit dem

00:46:51.400 –> 00:46:56.360

Adrenalinkick den er da bekommt und so weiter auf der einen Seite eben auch die

00:46:56.360 –> 00:47:00.200

Neugier zu entwickeln was passiert da mit meinem Körper und auf der anderen

00:47:00.200 –> 00:47:03.680

Seite eben auch zu gucken okay was kann ich beim nächsten Mal vielleicht anders

00:47:03.680 –> 00:47:08.640

oder welche möglichen Optionen habe ich denn auch an der Stelle oder was wäre

00:47:08.640 –> 00:47:11.480

passiert, wenn ich nicht rausgekommen wäre und so weiter.

00:47:11.480 –> 00:47:13.560

Und das fand ich total spannend.

00:47:13.560 –> 00:47:17.320

Und damit möchte ich gerne überleiten zu dem Dachthema Reflexion,

00:47:17.320 –> 00:47:19.840

denn viele Beispiele, die du jetzt auch aufgegriffen hast,

00:47:19.840 –> 00:47:25.840

zeigen ja im Grunde genommen, dass es sehr, sehr intensiv um diese Reflexion auch geht.

00:47:25.840 –> 00:47:29.600

Also welche Rolle spielt Reflexion in diesem ganzen Zusammenhang?

00:47:29.600 –> 00:47:32.560

Egal welches Thema wir jetzt im Grunde genommen aufgreifen würden.

00:47:32.560 –> 00:47:37.800

Ja, im Grunde, wie du eben schon gesagt hast, geht es wirklich darum,

00:47:38.520 –> 00:47:44.440

eine emotionale oder körperliche Reaktion im Nachhinein zu reflektieren, sich bewusst zu

00:47:44.440 –> 00:47:49.880

machen, was ist denn da jetzt eigentlich passiert und das zu analysieren, zu reflektieren,

00:47:49.880 –> 00:47:55.800

gedanklich zu besprechen mit einer Bezugsperson, ob das jetzt Elternteil oder Therapeut ist und

00:47:55.800 –> 00:48:02.200

das nimmt dann oftmals den Schrecken und dieses sich erklären, dieses sich logisch, weil wir suchen

00:48:02.200 –> 00:48:08.040

ja immer nach Kontrolle, nach Halt und oftmals sind so Angstsituationen, wie jetzt auch dein Sohn das

00:48:08.040 –> 00:48:14.840

überlebt hat, ja ein Anzeichen von Kontrollverlust. Also er hatte in dem

00:48:14.840 –> 00:48:21.480

Moment, denke ich mal, auf der Toilette die existenzielle Angst, die dann auch

00:48:21.480 –> 00:48:25.760

diesen Adrenalinstoß verursacht hat. Ich komme hier nicht mehr raus. Ich werde

00:48:25.760 –> 00:48:30.120

hier vielleicht schlimmstenfalls vergessen. Keiner wird mir helfen. Ich bin

00:48:30.120 –> 00:48:33.520

auf mich allein gestellt. Ich kann es nicht mehr kontrollieren. Die Tür lässt

00:48:33.520 –> 00:48:37.760

sich nicht öffnen. Ich weiß, ich habe keine Alternative jetzt mehr.“

00:48:37.760 –> 00:48:43.880

Und dieses Gefühl von Ohnmacht und Kontrollverlust eben so furchtbar erlebt wird.

00:48:43.880 –> 00:48:49.320

Das haben wir ja im noch schlimmeren Sinn in wirklich traumatischen Erfahrungen,

00:48:49.320 –> 00:48:52.760

man könnte sagen, das ist jetzt eine Mini-Trauma-Erfahrung für deinen Sohn gewesen.

00:48:52.760 –> 00:48:56.640

Letztendlich, ich weiß nicht, ob du das dann bestimmt auch so gemacht hast,

00:48:56.640 –> 00:49:02.560

er hat dann unheimlich letztendlich ja doch die Nerven bewahrt und hat sich selber

00:49:02.560 –> 00:49:09.160

befreit aus dieser Situation und ist damit ja dann am Ende gestärkt vorgegangen.

00:49:09.160 –> 00:49:14.000

Das heißt, letztendlich hat er die Referenzerfahrung gesammelt.

00:49:14.000 –> 00:49:20.000

Ich habe mich selber aus einer Situation, die für mich unheimlich bedrohlich war,

00:49:20.000 –> 00:49:22.520

aber am Ende doch befreien können.

00:49:22.520 –> 00:49:25.040

Das heißt, ich habe eine Lösung herbeigeführt.

00:49:25.040 –> 00:49:31.160

Ich bin nicht gestorben, ich bin nicht vergessen worden, es hat ein gutes Ende genommen.

00:49:31.160 –> 00:49:34.560

Das ist ja schon mal eine gute Message, die man ihm geben kann.

00:49:34.560 –> 00:49:37.480

Die nächste Message wäre, wie du auch schon angedeutet hast,

00:49:37.480 –> 00:49:39.880

wirklich in das Worst-Case-Denken zu gehen.

00:49:39.880 –> 00:49:44.280

Was wäre denn passiert, wenn ich mich hätte nicht selbst befreien können?

00:49:44.280 –> 00:49:47.760

Wäre ich dann vergessen worden? Wäre ich dann verhungert, verdurstet?

00:49:47.760 –> 00:49:50.080

Ich sag jetzt mal in Extremsituationen.

00:49:50.080 –> 00:49:53.280

Und dann mit deinem Sohn durchzugehen.

00:49:53.280 –> 00:49:55.760

Nee, dann hätten wir dich ja vermisst, dann hätten wir dich gesucht,

00:49:55.760 –> 00:49:59.360

dann wären wir auf die Idee gekommen, du bist auf der Toilette gewesen,

00:49:59.360 –> 00:50:02.120

Dann hätten wir Helfer geholt, die hätten dich da rausgeholt.

00:50:02.120 –> 00:50:07.320

Auch da wirklich das Kind ernst zu nehmen in seinen Ängsten und bis zum Ende zu gehen

00:50:07.320 –> 00:50:11.480

und dann zu sagen, aber auch dann gibt es immer Lösungsangebote.

00:50:11.480 –> 00:50:12.720

Es ist da nicht das Ende.

00:50:12.720 –> 00:50:15.560

Wir hätten dir geholfen, wir hätten dich rausgeholt.

00:50:15.560 –> 00:50:18.600

Aber umso schöner, dass du das selber geschafft hast.

00:50:18.600 –> 00:50:22.720

Du warst selbst wirksam, du hast selber eine Lösung gefunden.

00:50:22.720 –> 00:50:26.880

Und im Endeffekt würde ich sogar fast sagen, kann so eine Erfahrung dann, auch für deinen

00:50:26.880 –> 00:50:29.880

psychisch stärkend werden.

00:50:29.880 –> 00:50:31.880

Ja, großartig. Vielen, vielen lieben Dank.

00:50:31.880 –> 00:50:34.880

Das habe ich mit der Intensität mit Sicherheit nicht gemacht,

00:50:34.880 –> 00:50:36.880

aber das kann ich ja heute dann noch nachholen.

00:50:36.880 –> 00:50:40.880

Von daher finde ich das wunderbar, diesen Tipp an dieser Stelle auch,

00:50:40.880 –> 00:50:44.880

den ich direkt im eigenen Leben sozusagen auch in die Umsetzung überführen kann,

00:50:44.880 –> 00:50:46.880

finde ich mega wichtig. Super.

00:50:46.880 –> 00:50:49.880

Und danke für diesen Hinweis an der Stelle.

00:50:49.880 –> 00:50:52.880

Und ja, und das zeigt, dass wir im Grunde genommen

00:50:52.880 –> 00:50:59.960

immer wieder in vielen Situationen einfach ganz unterschiedliche Aspekte haben. Dass es wichtig

00:50:59.960 –> 00:51:07.000

ist, immer wieder auch präventiv sozusagen zu schauen und auch in der Situation dann eben in

00:51:07.000 –> 00:51:13.040

die Reflexion zu gehen, zu gucken, zu analysieren und dann anschließend erst eine Bewertung vorzunehmen

00:51:13.040 –> 00:51:17.560

oder auch Entscheidungen daraus abzuleiten, Veränderungen vielleicht zu initiieren. Und

00:51:17.560 –> 00:51:22.560

von daher finde ich das großartig, wie das hier so eine Art Zusammenspiel aus verschiedenen

00:51:22.560 –> 00:51:29.200

Aspekten und Perspektiven ist. Und vielleicht magst du noch abschließend auch noch mal ein

00:51:29.200 –> 00:51:35.760

paar weitere methodische oder technische Hacks mit an die Hand geben aus den verschiedenen

00:51:35.760 –> 00:51:42.560

Bereichen Kopf, Körper, Umfeld und Zukunft, dass wir hier vielleicht noch mal so ein paar Tipps

00:51:42.560 –> 00:51:47.600

mitgeben können. Du hattest ja schon ein paar tolle Beispiele aufgegriffen, wie mit den Knöpfen

00:51:47.600 –> 00:51:49.600

Und ich fände es super.

00:51:49.600 –> 00:51:52.600

Ich entscheide gerne selbst, je nachdem, wie lang das ist,

00:51:52.600 –> 00:51:54.600

was du aufgreifen möchtest,

00:51:54.600 –> 00:51:57.600

ob du da irgendwie drei oder fünf erwähnen möchtest.

00:51:57.600 –> 00:51:59.600

Dass wir da einfach noch mal drauf blicken können

00:51:59.600 –> 00:52:01.600

und jeder für sich was mitnehmen kann.

00:52:01.600 –> 00:52:07.600

Das ist schwer, aus der Fülle von Techniken was jetzt zu bringen.

00:52:07.600 –> 00:52:09.600

Ich würde mal, also erst mal,

00:52:09.600 –> 00:52:11.600

eine meiner absoluten Lieblingstechniken,

00:52:11.600 –> 00:52:14.600

ganz spontan, die ich auch mit fast jedem Patienten mache,

00:52:14.600 –> 00:52:19.000

Patienten mache, weil ja viele auch so in Gedanken schleifen, immer stecken bleiben

00:52:19.000 –> 00:52:25.280

und sich dann auch nicht rauskommen aus diesem negativen Grübeln.

00:52:25.280 –> 00:52:29.080

So meine Gedankenstopptechnik, eine klassische verhaltenstherapeutische Technik,

00:52:29.080 –> 00:52:35.280

Gedankenstopp, dass wir uns wirklich sagen, es hilft ja immer nichts, sich zu sagen,

00:52:35.280 –> 00:52:40.920

hör auf, schlechte Gedanken reinzugeben, hör auf zu grübeln, sondern ich muss

00:52:40.920 –> 00:52:46.240

mal im Kopf ein alternatives Bild geben, an das ich anstelle dessen denken kann.

00:52:46.240 –> 00:52:50.320

Und das kombinieren wir immer ganz gerne mit akustischen Signalen, so dass wir

00:52:50.320 –> 00:52:55.040

wirklich auch unterbewusst rausgehen, aus dem Grübel schleifen und dann lasse ich

00:52:55.040 –> 00:52:58.680

die Patienten immer auswählen, wollt ihr klatschen, wollt ihr stampfen, wollt ihr

00:52:58.680 –> 00:53:03.000

schnipsen und sagt dann dazu noch laut Stopp. Also angenommen, ich hänge in einem

00:53:03.000 –> 00:53:07.480

negativen Gedankenkarussell und dann klatsche ich in die Hände und sage Stopp

00:53:07.480 –> 00:53:14.480

und wähle mir anstelle dessen ein positives Mindset, also ein positives Bild.

00:53:14.480 –> 00:53:17.480

Und weil ja eben viele Jugendliche oft am Computer und Handy sind,

00:53:17.480 –> 00:53:19.480

verbinde ich das ganz gern mit dem Bildschirm.

00:53:19.480 –> 00:53:24.480

Ich sage also, stellt euch vor, auf eurem inneren Bildschirm läuft immer dieser Horrorfilm ab.

00:53:24.480 –> 00:53:29.480

Ihr wollt ihn aber nicht mehr sehen, ihr habt keinen Bock mehr auf dieses ätzende Bild.

00:53:29.480 –> 00:53:33.480

Und dann gebt einfach oben in eurer Leiste eine andere Website ein,

00:53:33.480 –> 00:53:39.180

Nämlich eine Website von einem Film oder von einer Serie, die euch gut draufbringt,

00:53:39.180 –> 00:53:43.380

die euch zum Lachen bringt. Eine Komödie, Liebesfilm, was weiß ich.

00:53:43.380 –> 00:53:51.780

Und dann macht ihr euch diese neue Website auf. Das heißt, ihr markiert mit der Maus dieses negative Horrorbild,

00:53:51.780 –> 00:53:59.680

zieht es ganz klein, schrumpft es klein und geht nach dem Stoppsignal auf diese gewünschte neue Website.

00:53:59.680 –> 00:54:02.280

Und die zählt ihr euch groß über den ganzen Bildschirm.

00:54:02.280 –> 00:54:05.080

Und dann geht ihr da rein, in dieses neue Bild.

00:54:05.080 –> 00:54:09.880

Das kann sein, dass die Patienten ein reales Erlebnis aus der Vergangenheit hatten,

00:54:09.880 –> 00:54:11.880

wo sie sich mal richtig wohl gefühlt hatten.

00:54:11.880 –> 00:54:15.480

Ich hatte zum Beispiel eine Patientin, die hatte erzählt,

00:54:15.480 –> 00:54:18.480

wie sie das erste Mal ihren Hundewelpen kennengelernt hat.

00:54:18.480 –> 00:54:20.480

Und dann hat sie beschrieben, wie war das denn?

00:54:20.480 –> 00:54:22.480

Was habe ich gesehen? Was habe ich gefühlt?

00:54:22.480 –> 00:54:24.480

Was habe ich gerochen? Was habe ich geschmeckt?

00:54:24.480 –> 00:54:28.480

Wie hat sich das Haar von dem kleinen Welpen angefühlt?

00:54:28.480 –> 00:54:33.840

Wie hat das Zitenspellen sich angefühlt? Wie hat der kleine Welbe gerochen?

00:54:33.840 –> 00:54:37.640

Und schon war sie in einem riesengreifen Grinsen auf ihrem Gesicht,

00:54:37.640 –> 00:54:41.840

hatte strahlende Augen und war weg von der negativen Emotion.

00:54:41.840 –> 00:54:43.640

Weil letztendlich ist das der Trick.

00:54:43.640 –> 00:54:47.640

Wir können unsere Emotionen nicht direkt beeinflussen.

00:54:47.640 –> 00:54:50.640

Wir können aber, auch wenn es etwas Anstrengung bedarf,

00:54:50.640 –> 00:54:54.440

unsere Bilder, unsere Kognition beeinflussen.

00:54:54.440 –> 00:54:56.440

Es bedarf etwas Übungs.

00:54:56.440 –> 00:55:03.440

Aber mit diesen Techniken, Zoom-Technik, Bildschirm-Technik und dieser Klatsch- oder auditive Unterbrechungstechnik,

00:55:03.440 –> 00:55:08.440

können wir bewusst positive Bilder und Gedanken wählen.

00:55:08.440 –> 00:55:13.440

Und immer wenn ich dann wieder zu dem Negativen zurückgezogen werde,

00:55:13.440 –> 00:55:17.440

dann sage ich wieder Stopp und gehe wieder mit meiner Maus auf einen anderen Bildschirm,

00:55:17.440 –> 00:55:24.440

zoome mir das wieder groß und gehe wieder mit allen fünf Sinnen rein in dieses positive Erlebnis.

00:55:24.440 –> 00:55:28.920

Und dann mache ich die Erfahrung, wow, ich habe ja doch ein Stück weit Kontrolle über

00:55:28.920 –> 00:55:34.720

meine Emotionen, indem ich eben die Bilder und die Gedanken kontrollieren kann, die ich

00:55:34.720 –> 00:55:36.880

in meinem Kopf groß mache.

00:55:36.880 –> 00:55:37.880

Ja, wunderbar.

00:55:37.880 –> 00:55:40.880

Vielen, vielen lieben Dank.

00:55:40.880 –> 00:55:45.680

Ich hoffe, da waren einige Aspekte mit dabei, die der eine oder andere hier im Raum dann

00:55:45.680 –> 00:55:48.520

tatsächlich auch für sich mal aufgreifen und ausprobieren kann.

00:55:48.520 –> 00:55:53.160

Und vor allen Dingen auch mal zu gucken, wie fühlt es sich für mich an?

00:55:53.160 –> 00:55:57.520

Das ist auch gerade bei Methoden, Techniken und so weiter häufig der Fall, dass es eben

00:55:57.520 –> 00:56:03.440

Aspekte gibt, die uns vielleicht nicht zu mir passen, aber dafür eine andere Technik

00:56:03.440 –> 00:56:04.440

umso mehr.

00:56:04.440 –> 00:56:08.160

Also von daher hier auch, sich tatsächlich mal zu trauen, das eine oder andere einfach

00:56:08.160 –> 00:56:12.900

auszuprobieren und zu schauen, wie fühlt es sich an und mag ich das vielleicht auch

00:56:12.900 –> 00:56:16.800

regelmäßiger für mich einfach mal einsetzen an der Stelle.

00:56:16.800 –> 00:56:22.600

Mit Blick auf die Zeit, liebe Miriam, würde ich gerne so langsam ins Abrunden unseres

00:56:22.600 –> 00:56:30.000

Gespräche kommen wollen. Zum einen möchte ich dich dafür nochmal fragen, also bevor

00:56:30.000 –> 00:56:34.680

wir dann die Handzeichen aufmachen, so meinte ich das, weil wir haben ja dann noch Zeit,

00:56:34.680 –> 00:56:39.000

um wirklich auch Fragen zu beantworten, sofern denn Fragen da sind, die auch aufzugreifen.

00:56:39.000 –> 00:56:44.680

Und jetzt aber nochmal zu schauen, zum einen, gibt es denn Aspekte, nach denen ich nicht

00:56:44.680 –> 00:56:49.960

gefragt habe, die du aber total wichtig findest in diesem Kontext deines Buches, wo du sagst,

00:56:49.960 –> 00:56:53.840

sollten wir nochmal unbedingt angesprochen haben, dann hättest du jetzt auch nochmal

00:56:53.840 –> 00:56:54.840

die Gelegenheit dazu.

00:56:54.840 –> 00:57:00.920

>> DOREEN SIEGFRIED: Es gibt so viele Aspekte, die wir noch nicht angesprochen haben.

00:57:00.920 –> 00:57:05.520

Die Psyche ist ein unendliches, spannendes Feld.

00:57:05.520 –> 00:57:09.920

Die Abgründe der Psyche und die negativen Seiten leider eben auch.

00:57:09.920 –> 00:57:14.440

Ich persönlich finde, es gibt ja nichts Spannenderes als unsere Psyche, als unsere Gefühle.

00:57:14.440 –> 00:57:17.040

Ich könnte da wirklich stundenlang drüber reden.

00:57:17.040 –> 00:57:21.680

Von daher kann ich gar nicht sagen, wir haben natürlich so viele Dinge noch nicht angesprochen.

00:57:21.680 –> 00:57:27.960

Ob das jetzt das Thema Perfektionismus war oder das Thema Mobbing, Cybermobbing oder

00:57:27.960 –> 00:57:33.120

das Thema, dass ich nicht mehr unterschätzt werde, dass ich mich von anderen Menschen

00:57:33.120 –> 00:57:39.560

nicht unterkriegen lasse, dass ich den Mut habe, zu mir selber zu stehen, zu meinen Wünschen,

00:57:39.560 –> 00:57:40.880

Träumen zu realisieren.

00:57:40.880 –> 00:57:45.840

Wie schaffe ich es denn überhaupt groß zu denken, ein Mindset zu entwickeln, in dem

00:57:45.840 –> 00:57:50.900

mich einfach wirklich Think Big groß mache. Es gibt ja so tolle Methoden und

00:57:50.900 –> 00:57:55.420

Techniken auch aus der Hypnotherapie, die unheimlich viel so uns in dieses

00:57:55.420 –> 00:57:59.380

Visualisieren mit reinnehmen, in dieses Imaginieren mit reinnehmen.

00:57:59.380 –> 00:58:03.380

Ich habe eigentlich auch aus diesem Grund, um auch einfach viel mehr Menschen zu

00:58:03.380 –> 00:58:07.500

erreichen, also man muss dazu sagen, ich kriege jeden Tag wieder neue Anfragen

00:58:07.500 –> 00:58:11.040

für Psychotherapieplätze und ich muss so vielen Menschen leider leider immer

00:58:11.040 –> 00:58:14.740

wieder Absagen erteilen. Ich habe auch schon jetzt mehrere

00:58:14.740 –> 00:58:18.860

Kollegen mit eingestellt. Wir sind alle so voll. Und aus diesem Grund habe ich überlegt,

00:58:18.860 –> 00:58:24.300

wie kann ich denn einfach mehrere Leute erreichen mit meinen Techniken in derselben Zeit. Und weil

00:58:24.300 –> 00:58:30.420

ich will jetzt wirklich ab Ende November biete ich erstmalig in Frankfurt an meinen Workshops an,

00:58:30.420 –> 00:58:34.740

die so ein bisschen auf mein Buch basieren, also die ganzen Techniken, die ich da zusammengesammelt

00:58:34.740 –> 00:58:39.900

habe. Und möchte das gerne so in ein, zwei Tagesworkshops jungen Menschen oder überhaupt

00:58:39.900 –> 00:58:46.500

aber auch älteren Menschen zur Verfügung stellen, weil es ja eines ist, diese Dinge

00:58:46.500 –> 00:58:50.900

zu lesen. Eine andere Sache ist, wirklich in die Umsetzung zu kommen. Und das mache

00:58:50.900 –> 00:58:54.460

ich ja mit meinen Patienten in der Therapie, dass wir nicht nur, dass sie wirklich diese

00:58:54.460 –> 00:58:59.100

Techniken einüben, dass sie die ausprobieren. Und das würde ich eben auch in meinen Workshops

00:58:59.100 –> 00:59:05.020

anbieten, sodass ich so kleinere Gruppen habe und wir a) überlegen, ein bisschen psychischen

00:59:05.020 –> 00:59:09.100

Background-Informationen, aber dann auch gleich ganz in die praktische Umsetzung der Techniken

00:59:09.100 –> 00:59:13.620

gehe, die Techniken vorstelle und den Leuten einfach die Möglichkeit gebe, in der Gruppe

00:59:13.620 –> 00:59:19.980

therapeutisch begleitet oder coachingmäßig begleitet, diese Techniken anzuwenden und zu

00:59:19.980 –> 00:59:26.140

erleben, wie einfach und teilweise wirklich bahnbrechend, lebensverändernd das sein kann.

00:59:26.140 –> 00:59:30.540

Das macht ja auch Spaß, das wirklich in der Praxis zu machen. Und da habe ich dann auf

00:59:30.540 –> 00:59:36.420

einen Schlag bei 20, 30 Leuten die Möglichkeit, das einfach mal zu zeigen. Diese vielen,

00:59:36.420 –> 00:59:41.820

vielen tollen Techniken, die wir aus Psychotherapie und Coaching kennen. Und eben auch psychotherapeutisch,

00:59:41.820 –> 00:59:46.420

nicht nur aus der tiefen Psychologie, sondern auch aus der Verhaltenstherapie, aus der Hypnotherapie,

00:59:46.420 –> 00:59:52.260

aus der Traumatherapie. Ich bin ein Fan von der Kombination Best-of von jeder Richtung,

00:59:52.260 –> 00:59:57.860

jeder Fachrichtung. Einfach das rauszunehmen und den Leuten das zu zeigen, was sie jetzt

00:59:57.860 –> 01:00:02.900

gerade brauchen. Ich finde, das kann man halt einfach fantastisch in solchen lebendigen

01:00:02.900 –> 01:00:04.900

Workshops machen.

01:00:04.900 –> 01:00:06.900

Ja wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.

01:00:06.900 –> 01:00:08.900

Das heißt, wer

01:00:08.900 –> 01:00:10.900

hier neugierig geworden ist und

01:00:10.900 –> 01:00:12.900

Lust auf mehr bekommen hat, unabhängig

01:00:12.900 –> 01:00:14.900

ob für sich selbst oder vielleicht

01:00:14.900 –> 01:00:16.900

auch ein Familienmitglied oder jemand

01:00:16.900 –> 01:00:18.900

aus dem Umfeld im Jugendlichenalter,

01:00:18.900 –> 01:00:20.900

gerne also einfach einmal

01:00:20.900 –> 01:00:22.900

das Buch bestellen, Mind

01:00:22.900 –> 01:00:24.900

is Magic von Miriam Hoff

01:00:24.900 –> 01:00:26.900

und/oder

01:00:26.900 –> 01:00:28.900

wer Lust und

01:00:28.900 –> 01:00:30.900

Zeit hat, hier tiefer einzusteigen

01:00:30.900 –> 01:00:36.340

oder jemanden aus seinem Familienumfeld. Für Jugendliche habe ich verstanden, vernommen,

01:00:36.340 –> 01:00:40.780

dass diese Workshops im Moment dann angeboten werden. Erstmalig ab November dann gerne auch

01:00:40.780 –> 01:00:45.860

mit Miriam in den Kontakt zu treten. Miriam, vielleicht magst du noch mal was zur Zielgruppe

01:00:45.860 –> 01:00:51.100

sagen für die Workshops und vor allen Dingen, wenn unsere Zuhörer Fragen haben, Kontakt aufnehmen

01:00:51.100 –> 01:00:58.060

wollen oder ähnliches, wie du am besten erreichbar bist für sie. Ja, also die Zielgruppe ist nicht

01:00:58.060 –> 01:01:04.060

nur Jugendliche. Tatsächlich möchte ich die Workshops generell auch für Erwachsene anbieten.

01:01:04.060 –> 01:01:09.060

Ich würde dann einfach schauen, dass ich es ein bisschen altershomogen verteile,

01:01:09.060 –> 01:01:12.060

dass Jugendliche sich wohlfühlen, dass die jungen Erwachsenen sich wohlfühlen,

01:01:12.060 –> 01:01:17.060

dass die älteren Erwachsenen sich wohlfühlen. Wobei das ja auch einfach manchmal schön ist,

01:01:17.060 –> 01:01:20.060

das zu durchmischen, sodass man eine gewisse Heterogenität hat.

01:01:20.060 –> 01:01:27.060

Ich muss mal schauen. Aber prinzipiell würde sich das an sämtliche Altersrichtungen wenden,

01:01:27.060 –> 01:01:29.740

weil diese Techniken helfen einfach jedem.

01:01:29.740 –> 01:01:35.060

Die gelten immer, egal ob man Kind, Jugendlicher oder Erwachsener ist

01:01:35.060 –> 01:01:38.980

und können, glaube ich, in jedem Lebenszeitpunkt immer weiterhelfen.

01:01:38.980 –> 01:01:42.300

Infos rund um die Workshops, rund um meine Person,

01:01:42.300 –> 01:01:44.060

ich mache ja auch viel in den Medien,

01:01:44.060 –> 01:01:48.060

ist auf miriam-hoff.com zu finden.

01:01:48.060 –> 01:01:52.620

Meine eigentliche Psychotherapieseite ist psychotherapie-hoff.de.

01:01:52.620 –> 01:01:55.820

Da haben wir auch immer mal wieder freie Plätze,

01:01:55.900 –> 01:01:59.540

zwar selten, aber aktuell hat jetzt eine neue Kollegin angefangen. Die hat auch noch, glaube

01:01:59.540 –> 01:02:04.260

ich, mal ein, zwei freie Plätze. Aber es ist leider wirklich so, dass wir in den meisten

01:02:04.260 –> 01:02:09.420

Fällen lange Wartezeiten haben. Aber genau, alles rund um zum Buch und zum Workshops ist

01:02:09.420 –> 01:02:15.460

eben auf miriam-hoff.com zu finden. Ja, großartig. Vielen, vielen lieben Dank,

01:02:15.460 –> 01:02:21.460

liebe Miriam. Wir haben jetzt noch etwas Zeit und diese Zeit möchte ich gerne nutzen,

01:02:21.460 –> 01:02:26.380

tatsächlich jetzt auch noch mal die Handzeichen auf Clubhouse aufzumachen und zu gucken, ob es

01:02:26.380 –> 01:02:31.900

dann eben auch Fragen gibt oder Wortbeiträge und die mit zu berücksichtigen. Ansonsten können wir

01:02:31.900 –> 01:02:38.540

gerne unser Gespräch oder das Interview sozusagen fortsetzen an der Stelle, denn Fragen gibt es,

01:02:38.540 –> 01:02:45.540

denke ich, genug und Beispiele für Techniken auch. Die Zeit verfliegt wahnsinnig, also von daher,

01:02:45.540 –> 01:02:49.620

aber ich möchte auf jeden Fall unseren Zuhörern die Möglichkeit geben, auch gerne hier mit

01:02:49.620 –> 01:02:55.460

dazuzukommen und eben auch selbst eine Frage oder Gedanken oder Ähnliches mit einzubringen.

01:02:55.460 –> 01:02:59.460

Deswegen habe ich jetzt die Handzeichen auf Clubhouse aufgemacht, nochmal kurz als Hinweis.

01:02:59.460 –> 01:03:03.900

Ihr seid grundsätzlich herzlich eingeladen, mit dazuzukommen und eine Frage oder einen

01:03:03.900 –> 01:03:08.060

Gedanken mit uns zu teilen oder gerne auch direkt an Miriam zu richten.

01:03:08.060 –> 01:03:12.220

Und wir haben ein paar technische Hinweise.

01:03:12.220 –> 01:03:14.780

Einmal, wir zeichnen das Interview auf.

01:03:14.780 –> 01:03:17.140

Das wird dann im Nachgang auch veröffentlicht.

01:03:17.140 –> 01:03:21.420

Wer mit dazu kommt, ist automatisch damit einverstanden, dass es veröffentlicht wird.

01:03:21.420 –> 01:03:23.420

Dann haben wir drei kleine Raumregeln.

01:03:23.420 –> 01:03:26.820

Einmal ein Profilfoto, auf dem ihr zu erkennen seid, vor und nach Namen und mindestens einen

01:03:26.820 –> 01:03:27.820

Satz in der Bio.

01:03:27.820 –> 01:03:31.540

Und wer das nicht möchte, kann gerne auch den Chat gerade noch nutzen.

01:03:31.540 –> 01:03:32.540

Ich gucke auch gleich rein.

01:03:32.540 –> 01:03:34.780

Ich habe schon gesehen, dass da Nachrichten drin sind.

01:03:34.780 –> 01:03:38.740

Sodass wir das eine oder andere eben hier auch nochmal aufgreifen können, wenn ihr

01:03:38.740 –> 01:03:40.020

nicht auf die Bühne kommen wollt.

01:03:40.020 –> 01:03:44.980

Und dann nochmal der Hinweis für die, die auf LinkedIn vielleicht vorhin noch nicht

01:03:44.980 –> 01:03:47.660

mit dabei waren, sich später dazu geschaltet haben.

01:03:47.660 –> 01:03:52.540

Wir haben zwar eine Live-Übertragung auch parallel auf LinkedIn laufen, sodass ihr zuhören

01:03:52.540 –> 01:03:53.980

könnt über LinkedIn.

01:03:53.980 –> 01:03:57.940

Allerdings ist es technisch nur möglich, in die eine Richtung zu streamen, den Ton

01:03:57.940 –> 01:03:58.940

aber nicht rückwärts.

01:03:58.940 –> 01:04:01.420

Ihr würdet dann nicht gehört werden.

01:04:01.420 –> 01:04:06.340

Insofern ist das Handzeichen jetzt sozusagen ausschließlich geöffnet auf Clubhouse.

01:04:06.340 –> 01:04:10.460

Wenn jetzt auf LinkedIn jemand zuhören sollte, der sagt, ach, ich möchte aber auch unbedingt

01:04:10.460 –> 01:04:16.700

eine Frage stellen, dann gerne den Link unter den Kommentaren, unter dem Event sozusagen,

01:04:16.700 –> 01:04:23.320

da war das noch mit mit promoted, zu Clubhouse einfach nutzen, rüber switchen und hier gerne

01:04:23.320 –> 01:04:29.300

die Zeit noch nutzen, in ein paar Minuten, die die Handzeichen dann offen sind, auch

01:04:29.300 –> 01:04:32.020

noch die Frage oder den Gedanken mit reinzubringen.

01:04:32.020 –> 01:04:38.260

Ja, und dann haben wir nochmal, schauen wir mal in den Chat rein.

01:04:38.260 –> 01:04:41.980

Und zwar hatte Petra eine Frage mit reingegeben.

01:04:41.980 –> 01:04:44.100

Wo hat die Redeangst ihren Ursprung?

01:04:44.100 –> 01:04:45.660

Wann kippt das?

01:04:45.660 –> 01:04:46.660

In welchem Alter?

01:04:46.660 –> 01:04:50.180

Denn als Baby gibt es nach meiner Beobachtung diese Redeangst nicht.

01:04:50.180 –> 01:04:53.620

Braucht es immer einen Auslöser, dass die Angst auftaucht?

01:04:53.620 –> 01:04:57.980

Und da kannst du vielleicht noch mal genauer drauf eingehen, liebe Miriam.

01:04:57.980 –> 01:05:04.460

Ja, es ist, denke ich, ganz wichtig, dass man den Kindern ganz früh schon die Möglichkeit

01:05:04.460 –> 01:05:07.140

Es gibt immer mal wieder auf der Bühne zu stehen,

01:05:07.140 –> 01:05:10.820

immer wieder als Eltern ganz bewusst den Kindern lange zuhört,

01:05:10.820 –> 01:05:13.140

dass die Kinder das Gefühl haben, ich werde gesehen,

01:05:13.140 –> 01:05:16.660

das, was ich rede, wird positiv bemerkt.

01:05:16.660 –> 01:05:20.020

Je mehr Kinder diese Chance haben im jungen Alter,

01:05:20.020 –> 01:05:23.220

desto weniger wahrscheinlich ist es, dass sie die Redeangst entwickeln.

01:05:23.220 –> 01:05:25.740

Oder wenn das zum Beispiel auch im Sport ist,

01:05:25.740 –> 01:05:29.220

dass man immer vor einer Jury steht.

01:05:29.220 –> 01:05:31.540

Wenn man das gar nicht anders kennt,

01:05:31.620 –> 01:05:36.260

dann ist eben diese Situation später auch nicht so als Trigger da,

01:05:36.260 –> 01:05:39.500

dass mich Leute negativ bewerten können.

01:05:39.500 –> 01:05:41.260

Wann taucht die oftmals auf?

01:05:41.260 –> 01:05:44.980

Ich erlebe das leider eben in der Studienschulsituation,

01:05:44.980 –> 01:05:48.500

im Grundschulalter so, dass die Schüler die Erfahrung machen,

01:05:48.500 –> 01:05:50.940

ich habe was geredet, da haben welche drüber gelacht,

01:05:50.940 –> 01:05:52.260

da wurde gelästert.

01:05:52.260 –> 01:05:58.420

Oder der Lehrer hat mir eine blöde Kritik gegeben.

01:05:58.420 –> 01:06:02.820

Und daraufhin bilden sich dann solche Ängste aus in der Schule.

01:06:02.820 –> 01:06:08.900

Und wenn ich mich dann eben zurückziehe und eben nicht weiter positive Referenzerfahrungen

01:06:08.900 –> 01:06:16.100

sammle, indem ich mich weiter diesen Reden aussetze, dann habe ich eben keine Chance,

01:06:16.100 –> 01:06:19.740

dieses negative Erlebnis sozusagen zu regulieren für mich.

01:06:19.740 –> 01:06:24.140

Und da bleibe in dieser Angst drin und in der Passivität.

01:06:24.140 –> 01:06:29.940

Das heißt, ganz früh immer wieder konfrontieren mit Redesituationen.

01:06:29.940 –> 01:06:33.220

Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine Angst entwickle, viel geringer.

01:06:33.220 –> 01:06:35.820

Und wenn ich negative Erlebnisse habe,

01:06:35.820 –> 01:06:38.980

auch als Kind in der Grundschule, als Eltern das Kind zu ermutigen,

01:06:38.980 –> 01:06:41.180

okay, jetzt hat der Lehrer vielleicht etwas Doofes gesagt

01:06:41.180 –> 01:06:43.220

oder die haben gelacht, mach es weiter.

01:06:43.220 –> 01:06:45.820

Du wirst sehen, beim nächsten Mal lacht keiner mehr.

01:06:45.820 –> 01:06:49.620

Und je öfter du das machst, desto mehr positive Erfahrungen sammelst du.

01:06:49.620 –> 01:06:52.260

Und dann hat die Angst irgendwann keine Chance mehr.

01:06:53.740 –> 01:07:01.740

Ja wunderbar, vielen, vielen Dank. Und gerade diese positiven Erfahrungen, also diese Referenzerfahrungen, die du angesprochen hast.

01:07:01.740 –> 01:07:11.740

Das heißt, wenn ich was Negatives erlebt habe, macht es ja durchaus dann eben Sinn, tatsächlich zu schauen, auch sicherzustellen,

01:07:11.740 –> 01:07:20.740

positive Erfahrungen auch zu sammeln, um sozusagen diese Erfahrung, die ich da einst gemacht habe, auch so schnell wie möglich wieder zu überlagern,

01:07:20.740 –> 01:07:24.140

überlagern, sodass wahrscheinlich diese Angst gar nicht erst größer wird

01:07:24.140 –> 01:07:28.140

und zu einem Monster in meinem Kopf entwickelt, oder, Miriam?

01:07:28.140 –> 01:07:30.540

Ja, ganz genau.

01:07:30.540 –> 01:07:34.740

Also, praktisch positive Erfahrungen, die killen dann diese negativen Erfahrungen.

01:07:34.740 –> 01:07:38.540

Wenn ich also eine negative Erfahrung gemacht habe und danach trotzdem wieder reingehe,

01:07:38.540 –> 01:07:41.140

ob das jetzt eben Redeangst ist oder andere Ängste,

01:07:41.140 –> 01:07:44.540

und dann immer wieder die Erfahrung mache, boah, ich werde ja nicht erschlagen,

01:07:44.540 –> 01:07:48.340

ich überlebe das oder gehe sogar noch positiv raus mit der Erfahrung,

01:07:48.340 –> 01:07:53.340

dann wird irgendwann diese Angst, die negative Erfahrung ausradiert und überschrieben.

01:07:53.340 –> 01:07:55.340

Das ist eigentlich das Rezept dafür.

01:07:55.340 –> 01:07:58.340

Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.

01:07:58.340 –> 01:08:01.340

Ja, und bei unseren Räumen auf Clubhouse stellen wir immer wieder fest,

01:08:01.340 –> 01:08:04.340

es ist völlig wurscht, welches Thema wir aufgreifen.

01:08:04.340 –> 01:08:07.340

Wir kommen immer wieder an dem Punkt raus,

01:08:07.340 –> 01:08:11.340

als Ergebnis, eine der Ergebnissgrößen für uns als Erkenntnis ist,

01:08:11.340 –> 01:08:16.340

dass die Basis von all dem, bei allen Themen irgendwie das Fundament bildet,

01:08:16.340 –> 01:08:27.100

Bildung, also Bildung verstanden als selbstbestimmtes Leben zu gestalten. Aber was bedeutet das eigentlich?

01:08:27.100 –> 01:08:34.020

Das muss ja erst in einer Art Befähigung, eine Art Begleitung erfolgen, um feststellen zu können,

01:08:34.020 –> 01:08:39.580

wer bin ich, was will ich und wo will ich hin. Und um dann letztendlich daraus eben eine

01:08:39.580 –> 01:08:44.660

Selbstwirksamkeit abzuleiten, herzustellen und eine Lebenstüchtigkeit natürlich in diesem

01:08:44.660 –> 01:08:50.300

Zusammenhang auch. Und insofern finde ich es total spannend, gerade auch im Kontext der Reflexion

01:08:50.300 –> 01:08:54.260

als Dachthema, was wir ja haben, dass wir das natürlich hier ein Stück weit auch sehr,

01:08:54.260 –> 01:08:58.420

sehr stark feststellen. Und gerade die ganzen Beispiele, die du aufgegriffen hast, zeigen ja

01:08:58.420 –> 01:09:05.140

auch, wie wichtig eben diese Selbstwirksamkeit, auch die Erfahrung zu machen, dass ich selbst

01:09:05.140 –> 01:09:10.580

wirksam sein kann, also dass das eben auch stärkt auf der einen Seite. Dann hatten wir das mit dem

01:09:10.580 –> 01:09:15.980

Beispiel, was ich vorhin aufgegriffen habe mit dem Elias, wo du gesagt hast, da vielleicht auch noch

01:09:15.980 –> 01:09:22.220

mal betonen und aufzeigen. Also auch hier, wir kommen immer wieder auf diesen Aspekt hinaus.

01:09:22.220 –> 01:09:28.020

Und insofern vielleicht abschließend noch mal auch von meiner Seite die Frage, wie ist das denn auch

01:09:28.020 –> 01:09:33.500

in Schule, als Eltern und so weiter. Wir können ja hier auch gesellschaftlich noch mal draufschauen.

01:09:33.500 –> 01:09:38.100

Also das eine ist ja, ich kann selbst in die Selbstwirksamkeit kommen und das andere ist,

01:09:38.100 –> 01:09:42.600

Wie agiere ich denn vielleicht auch aus der gesellschaftlichen Perspektive betrachtet,

01:09:42.600 –> 01:09:49.340

eben als Vorbilder, als Personen, die vielleicht hier auch Einfluss darauf nehmen können, wie

01:09:49.340 –> 01:09:55.460

Kinder und Jugendliche sich auch selbst wahrnehmen fühlen und in die Selbstwirksamkeit reinkommen?

01:09:55.460 –> 01:09:57.220

Vielleicht magst du dazu noch mal was sagen, Miriam?

01:09:57.220 –> 01:10:03.380

>> MIRIAM SAUER: Ja, also das Stichwort Modelllernen natürlich. Wir als Eltern oder

01:10:03.380 –> 01:10:06.860

überhaupt in der Gesellschaft sollten ja eigentlich jungen Menschen vorleben,

01:10:06.860 –> 01:10:13.860

Auch wenn wir in einer Krise sind, ob das jetzt eine politische oder in der Zukunft,

01:10:13.860 –> 01:10:16.860

dass wir sagen, wir können mit diesen Krisen umgehen.

01:10:16.860 –> 01:10:18.860

Wir bewahren die Zuversicht.

01:10:18.860 –> 01:10:22.860

Wir machen in unserem kleinen Mikrokosmos das, was wir eben machen können.

01:10:22.860 –> 01:10:26.860

Und wenn die Kinder sehen, dass wir uns eben nicht einschüchtern lassen.

01:10:26.860 –> 01:10:30.860

Klar hat jeder auch mal einen schlechten Tag oder ist auch mal traurig als Eltern.

01:10:30.860 –> 01:10:31.860

Das ist ja auch authentisch.

01:10:31.860 –> 01:10:35.860

Aber ich glaube, wichtig ist, dass man nach so einem Tief, nach einer Traurigkeit,

01:10:35.860 –> 01:10:39.660

aufrappelt und die Ärmel hochkrempelt und sagt, okay, weiter geht’s. Ich habe jetzt zwar einen

01:10:39.660 –> 01:10:44.900

Schlag bekommen, aber ich lasse mich nicht unterkriegen. Ob das eine Krankheit ist oder

01:10:44.900 –> 01:10:51.900

eben beruflicher Einbruch. Teilweise gibt es natürlich furchtbare Dinge, schlimme Krankheiten,

01:10:51.900 –> 01:10:56.020

die man einfach nicht so überwinden kann, um Himmels willen. Aber ich sage mal jetzt so,

01:10:56.020 –> 01:11:01.340

das alltägliche, alltägliche Krisen, dass wir dann als Beispiel vorangehen. Nicht,

01:11:01.340 –> 01:11:05.540

Nicht, dass wir immer stark sind, aber dass wir Schwäche zeigen dürfen und trotzdem sagen,

01:11:05.540 –> 01:11:11.020

obwohl es mich echt mit dem Boden unter den Füßen weggerissen hat, ich mache trotzdem

01:11:11.020 –> 01:11:12.020

weiter.

01:11:12.020 –> 01:11:16.140

Ich glaube, das ist einfach eine ganz, ganz tolle Botschaft, die wir für die Kinder und

01:11:16.140 –> 01:11:20.820

die Jugendlichen, dass wir denen das geben können, indem wir einfach sagen, ich bin

01:11:20.820 –> 01:11:27.420

Mensch, ich habe auch traurige Phasen, aber ich lasse mich einfach nicht unterkriegen.

01:11:27.420 –> 01:11:32.380

Und auch als kleines Beispiel, dass man auch Kindern in diese Selbstwirksamkeit als einerseits vorlebt,

01:11:32.380 –> 01:11:36.180

andererseits aber auch die Möglichkeit gibt, selber aktiv zu werden.

01:11:36.180 –> 01:11:39.020

Ich hatte zum Beispiel ein Beispiel, an der Schule von meiner Tochter,

01:11:39.020 –> 01:11:44.900

als das mit der Ukraine so furchtbar war, haben die dann eben als Klasse sich überlegt,

01:11:44.900 –> 01:11:49.500

wir machen jetzt eine Spendenaktion, wir backen alle Kuchen und verkaufen den an der Schule

01:11:49.500 –> 01:11:53.140

und das eingesammelte Geld haben die dann zusammen mit der Klassenlehrerin,

01:11:53.140 –> 01:11:56.820

die auch aus der Ukraine kam zufälligerweise,

01:11:56.820 –> 01:12:01.580

haben sie dann zusammen Spielzeuge gekauft und gesammelt und dann an eine

01:12:01.580 –> 01:12:04.940

Stelle zusammen gefahren als Gemeinschaftsaktivität und haben dann

01:12:04.940 –> 01:12:09.100

das Gefühl gehabt, wow, wir können was tun. Wir haben wirklich mit unseren kleinen

01:12:09.100 –> 01:12:14.540

Möglichkeiten etwas getan, ein Produkt erschaffen, dann Geld gesammelt, etwas

01:12:14.540 –> 01:12:18.580

gekauft und das den Kindern geschickt und dann kamen nachher die Fotos der

01:12:18.580 –> 01:12:21.860

Kinder, die das bekommen haben, eben weil wir den persönlichen Kontakt hatten.

01:12:21.860 –> 01:12:25.700

Das war so wirklich gelebte Selbstwirksamkeit und es war für alle

01:12:25.700 –> 01:12:30.620

einfach ein wunderschönes Erlebnis. Ja, großartig kann ich mir vorstellen. Wir

01:12:30.620 –> 01:12:35.140

haben noch eine weitere Frage. Ismail schreibt im Chat, wir leben in einer

01:12:35.140 –> 01:12:39.540

Leistungsgesellschaft. Wie können wir weniger beeinflussbar von Bewertungen

01:12:39.540 –> 01:12:43.180

werden? Gibt es bestimmte Techniken?

01:12:43.180 –> 01:12:50.620

Ja, das kommt ja mal ein bisschen darauf an, dass man sich

01:12:50.620 –> 01:12:54.100

einfach immer wieder bewusst macht, ich bin eigentlich Mensch, ich bin gut so wie,

01:12:54.100 –> 01:12:55.540

Ich bin egal, was ich leiste.

01:12:55.540 –> 01:12:57.780

Ich glaube, das ist ein ganz wichtiges,

01:12:57.780 –> 01:13:00.820

wichtiger Message, die wir den Kindern geben sollten.

01:13:00.820 –> 01:13:05.060

Also das fängt ja schon ganz früh an, dass wir an uns arbeiten, überlegen

01:13:05.060 –> 01:13:08.220

Okay, habe ich jetzt die Erwartungen an mein Kind,

01:13:08.220 –> 01:13:11.900

ob das jetzt eben Leistungserwartungen sind oder optische Erwartungen?

01:13:11.900 –> 01:13:17.140

Projiziere ich da meine eigenen Vorstellungen oder realisiere ich?

01:13:17.140 –> 01:13:18.740

Okay, mein Kind ist vielleicht ganz anders.

01:13:18.740 –> 01:13:21.340

Es hat natürlich gar keine Lust, Fußball zu spielen

01:13:21.340 –> 01:13:23.260

oder ist eben nicht super in Mathe.

01:13:23.260 –> 01:13:28.260

Ich habe dafür aber andere Vorteile oder andere Kompetenzen oder Interessen oder was heißt Vorteile.

01:13:28.260 –> 01:13:35.260

Also ich sage mal, sich einfach bewusst zu machen, dass ich sowohl die gesellschaftlichen als auch meine Erwartungen

01:13:35.260 –> 01:13:41.260

nicht auf mein Kind projiziere, sondern da eine Distanz lasse und überlege, das ist ein eigenständiger Mensch

01:13:41.260 –> 01:13:49.260

mit eigenständigen kleinen Persönlichkeitsmerkmalen und das hat erstmal mit mir als Eltern nichts zu tun.

01:13:49.260 –> 01:13:55.960

sich wirklich davon frei zu machen. Oftmals hat man ja unbewusst eigene Erwartungen, die man auf die Kinder projiziert.

01:13:55.960 –> 01:13:59.660

Und das ist, glaube ich, schon mal ein ganz, ganz wichtiger Schritt in der Erkenntnis,

01:13:59.660 –> 01:14:04.360

nein, das kann ganz anders sein als ich und es ist gut so, dass es anders ist.

01:14:04.360 –> 01:14:10.960

Und dann seine Andersartigkeit auch zu akzeptieren und anzuerkennen, das hört sich leichter an, als es ist.

01:14:10.960 –> 01:14:14.260

Und ich glaube, es ist so wichtig, sich das bewusst zu machen,

01:14:14.260 –> 01:14:17.260

dass jeder gut und toll ist, so wie er ist,

01:14:17.260 –> 01:14:19.180

unabhängig von meinen Erwartungen,

01:14:19.180 –> 01:14:21.780

unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen.

01:14:21.780 –> 01:14:25.700

Hört sich banal an, aber ich glaube, es ist gar nicht mal schlecht,

01:14:25.700 –> 01:14:28.580

wenn man sich das immer mal wieder als Eltern bewusst macht.

01:14:28.580 –> 01:14:30.140

Ja, absolut.

01:14:30.140 –> 01:14:32.180

Und eine der größten Herausforderungen,

01:14:32.180 –> 01:14:34.780

vor allem, weil unser Gehirn ja darauf gepolt ist,

01:14:34.780 –> 01:14:36.980

du hattest es ja vorhin schon angesprochen,

01:14:36.980 –> 01:14:40.540

den Fokus auf diese negativen Ereignisse zu lenken.

01:14:40.540 –> 01:14:43.980

Das heißt, wir sind viel schneller, viel intensiver damit beschäftigt,

01:14:44.060 –> 01:14:49.940

diese Dinge auch aufzugreifen und die schönen Dinge des Tages vielleicht auch viel zu schnell

01:14:49.940 –> 01:14:55.100

wieder zur Seite zu packen, weil unser Gehirn einfach darauf ausgerichtet ist, sozusagen immer

01:14:55.100 –> 01:15:00.260

wieder zu schauen, was stellt eine Bedrohung für uns dar, was sichert unsere Existenz. Das, was

01:15:00.260 –> 01:15:04.460

positiv ist, hat keine große Relevanz erstmal für das Gehirn, weil es ja immer wieder um die

01:15:04.460 –> 01:15:10.620

Existenzsicherung geht an der Stelle. Deswegen wird dieses, was ich negativ erlebe, sozusagen

01:15:10.620 –> 01:15:14.580

auch viel intensiver wahrgenommen, viel intensiver gesehen.

01:15:14.580 –> 01:15:18.780

Und du hattest vorhin dieses Beispiel auch mit dieser Fokusverschiebung sozusagen aufgegriffen

01:15:18.780 –> 01:15:19.780

als Technik.

01:15:19.780 –> 01:15:26.980

Was eben auch total wichtig ist, hier immer wieder auch das Bewusstsein überhaupt zu

01:15:26.980 –> 01:15:33.660

erlangen, dass ich hier selbstwirksam sein kann, dass ich da mitarbeiten kann.

01:15:33.660 –> 01:15:37.940

Das ist eben auch auf der einen Seite etwas Trainingbedarf.

01:15:37.940 –> 01:15:43.100

Und je mehr ich das eben auch übe, dass ich darin auch immer besser werde und damit dann

01:15:43.100 –> 01:15:51.700

sozusagen auch mein Erleben ein Stück weit auch beeinflussen kann und auch dem Ganzen

01:15:51.700 –> 01:15:53.260

eine Wendung geben kann.

01:15:53.260 –> 01:15:58.980

Und das finde ich ganz spannend, eben die Möglichkeit tatsächlich hier selbst auch

01:15:58.980 –> 01:16:06.020

aktiv zu werden, um bestimmte Dinge, die ich erlebe, wahrnehme, begegne im Alltag, damit

01:16:06.020 –> 01:16:07.180

anders umzugehen.

01:16:07.180 –> 01:16:11.860

Und da sind wir wieder bei diesen Aspekten, die du eingangs gesagt hattest.

01:16:11.860 –> 01:16:14.940

Ich hatte mir notiert, es gibt verschiedene Hintergründe.

01:16:14.940 –> 01:16:23.780

Einmal haben wir den Aspekt, die Einflussfaktoren genetisch, Vorbildlern, Resilienz und das

01:16:23.780 –> 01:16:25.660

Umfeld, das hier eine Rolle spielt.

01:16:25.660 –> 01:16:29.700

Ich hoffe, ich habe alle aufgezählt, die du gesagt hast, sonst ergänzt das gerne nochmal.

01:16:29.700 –> 01:16:34.460

Den genetischen Aspekt, den kann ich wahrscheinlich nicht großartig beeinflussen.

01:16:34.460 –> 01:16:42.420

Aber in allen anderen Bereichen kann ich tatsächlich ein Stück weit gucken, wie ich damit selbst

01:16:42.420 –> 01:16:46.060

umgehe, was ich zu oder nicht zu lasse.

01:16:46.060 –> 01:16:53.420

Hier spielt die Reflexion eine wesentliche Rolle, um zu gucken, was ich von anderen übernommen

01:16:53.420 –> 01:16:55.900

habe, ohne das zu hinterfragen.

01:16:55.900 –> 01:17:00.620

Was gibt es an Möglichkeiten, um Resilienz aufzubauen?

01:17:00.620 –> 01:17:04.100

Und wie wähle ich mein Umfeld aus?

01:17:04.100 –> 01:17:05.860

Sofern ich das beeinflussen kann.

01:17:05.860 –> 01:17:09.060

Und im Privaten kann ich das mal allemal an der Stelle.

01:17:09.060 –> 01:17:10.980

Miriam, magst du dazu noch mal kurz was sagen?

01:17:10.980 –> 01:17:15.540

Ja, das ist eben, wie wähle ich mein Umfeld aus?

01:17:15.540 –> 01:17:19.700

Ein ganz wichtiger Aspekt, der bei den Kindern leider ja,

01:17:19.700 –> 01:17:22.860

also die Kinder sind ja oftmals noch nicht so in der Lage,

01:17:22.860 –> 01:17:24.820

sich das Umfeld so ganz bewusst auszuwählen,

01:17:24.820 –> 01:17:27.620

weil sie ja in eine Familie reingeboren werden erst mal.

01:17:27.620 –> 01:17:31.540

Aber je älter sie werden, desto reflektierter werden sie ja.

01:17:31.540 –> 01:17:35.460

Oder vor allem bei uns im therapeutischen Prozess kann man das schöner arbeiten, wirklich

01:17:35.460 –> 01:17:36.980

zu gucken, wer tut mir denn gut?

01:17:36.980 –> 01:17:41.700

Wem brenne ich nur irgendeiner Clique hinterher, weil das gerade die In-Clique ist?

01:17:41.700 –> 01:17:44.580

Oder sind das wirklich Leute, die mir gut tun?

01:17:44.580 –> 01:17:46.220

Sind das Freunde, die mir gut tun?

01:17:46.220 –> 01:17:53.020

Sind das Menschen, die mich eher nur entweder ausnutzen oder so Energieräuber, die immer

01:17:53.020 –> 01:17:55.340

nur sich darstellen und ich muss immer nur zuhören?

01:17:55.340 –> 01:18:00.620

Oder kann ich mir nicht auch einfach Menschen aussuchen, die mir auch mal was zurückgeben,

01:18:00.620 –> 01:18:04.060

die mich auch mal sehen, wo ich auch einen Raum habe,

01:18:04.060 –> 01:18:07.220

wo ich nicht immer nur Zuschauer bin, sondern auch wichtig bin.

01:18:07.220 –> 01:18:09.460

Das sind Dinge, die man erarbeitet.

01:18:09.460 –> 01:18:11.260

Das sind aber auch Erkenntnisprozesse,

01:18:11.260 –> 01:18:15.580

die man im Laufe des Lebens entweder mühsam und langwierig selber erlernt,

01:18:15.580 –> 01:18:18.980

oder die man eben, ob das jetzt im elterlichen Gespräch ist

01:18:18.980 –> 01:18:20.980

oder im therapeutischen Gespräch,

01:18:20.980 –> 01:18:24.100

zu deren Erkenntnis man auch vielleicht schneller kommen kann

01:18:24.100 –> 01:18:25.580

mit ein bisschen Unterstützung.

01:18:25.580 –> 01:18:28.020

Und ich glaube schon, dass das soziale Umfeld

01:18:28.180 –> 01:18:34.180

mit der Key ist, mit so einem Schlüsselmoment ist für ein glückliches Leben.

01:18:34.180 –> 01:18:40.180

Und das kann man sich zumindest ab einem gewissen Alter ja doch bewusster wählen.

01:18:40.180 –> 01:18:47.180

Aber um überhaupt zu erkennen, wer oder was tut mir gut, ob das in der Beziehung ist oder im Freundeskreis oder auch im Job.

01:18:47.180 –> 01:18:52.180

Ich muss nicht im Job ausharren, wenn ich da mit Bauchschmerzen jeden Tag hingehe.

01:18:52.180 –> 01:18:57.920

nicht in der Schulklasse ausharren, wenn ich da in die Ecke gestellt wurde und wenn eine

01:18:57.920 –> 01:19:04.060

Klassendynamik so entstanden ist, dass ich ein Mobbing-Opfer geworden bin, wo ich dann wirklich

01:19:04.060 –> 01:19:09.960

mich Tag um Tag, Jahr um Jahr quäle, dann ist es wirklich an der Zeit zu sagen, ich kann hier

01:19:09.960 –> 01:19:15.960

aussteigen, ich kann bewusst die Klasse wechseln, die Schule wechseln, den Job wechseln, den

01:19:15.960 –> 01:19:21.920

Freundeskreis wechseln, ich muss nicht passiv leiden. Und das ist auch einfach eine ganz tolle

01:19:21.920 –> 01:19:27.160

Erkenntnis, die man gewinnen kann, ob im therapeutischen Prozess oder im Coaching-Prozess,

01:19:27.160 –> 01:19:32.560

in der Eigenreflexion, dass ich auch nicht nur Opfer meiner Umstände bin, sondern ein Stück

01:19:32.560 –> 01:19:38.560

weit Gestalter meines Lebens. Ich habe dieses eine Leben. Meine einzige Aufgabe ist, hier glücklich

01:19:38.560 –> 01:19:42.760

zu sein. Ich muss es niemandem recht machen. Ich muss mich keine Erwartung von anderen erfüllen.

01:19:42.760 –> 01:19:46.680

Es geht hier in erster Linie einfach mal darum, bin ich glücklich? Und wenn ich glücklich bin,

01:19:46.680 –> 01:19:48.680

dann ist es auch mein Umfeld.

01:19:48.680 –> 01:19:51.680

Ja, großartig. Vielen, vielen lieben Dank.

01:19:51.680 –> 01:19:57.680

Und ja, mit Blick auf die Zeit möchte ich dir gerne nochmal die Gelegenheit geben,

01:19:57.680 –> 01:20:02.680

auch vielleicht eine Botschaft, also eine Message am Ende nochmal zu platzieren.

01:20:02.680 –> 01:20:08.680

Ich fand’s großartig. Es waren viele, viele Impulse dabei, finde ich,

01:20:08.680 –> 01:20:11.680

aus denen wir einfach tatsächlich auch ganz viel schöpfen können,

01:20:11.680 –> 01:20:13.680

auch nachwirken lassen können.

01:20:13.680 –> 01:20:17.480

Für die, die heute vielleicht zum ersten Mal mit dabei sind, auch nochmal der Hinweis,

01:20:17.480 –> 01:20:23.080

das Ganze wird ja dann im Nachgang mit etwas Zeitversatz sozusagen auch im Podcast noch

01:20:23.080 –> 01:20:24.080

mit veröffentlicht.

01:20:24.080 –> 01:20:28.400

Hier auch gerne nochmal reinzuhören, um das eine oder andere eben aufzugreifen.

01:20:28.400 –> 01:20:33.600

Natürlich meint es Magic, das Buch einfach zu bestellen und sowohl für sich oder auch

01:20:33.600 –> 01:20:40.520

als Geschenk sozusagen zu nutzen und hier die eine oder andere Technik eben auch mal

01:20:40.520 –> 01:20:46.360

zu probieren und selbst zu schauen, wie kann ich noch mehr, kann ja sein, dass ich es in

01:20:46.360 –> 01:20:49.480

der Vergangenheit auch schon gemacht habe, aber noch mehr Selbstwirksamkeit durch die

01:20:49.480 –> 01:20:53.400

Anwendung verschiedener Techniken, die ich bisher noch nicht kannte, in diesem Zusammenhang

01:20:53.400 –> 01:20:56.160

eben auch weiter ausbauen.

01:20:56.160 –> 01:21:01.080

Und du hattest vorhin die Workshops noch angesprochen ab November, das heißt auch tatsächlich

01:21:01.080 –> 01:21:02.800

noch mal auf die Seite zu schauen.

01:21:02.800 –> 01:21:08.020

Miriam, du kannst gleich die Seite noch mal erwähnen, gerne für die, die vielleicht

01:21:08.020 –> 01:21:11.700

später reingekommen sind, dass sie auch die Möglichkeit haben, reinzuschauen.

01:21:11.700 –> 01:21:15.500

Und ja, und dann vielleicht noch so eine abschließende Botschaft.

01:21:15.500 –> 01:21:18.420

Was möchtest du unseren Zuhörern heute mitgeben?

01:21:18.420 –> 01:21:23.540

Also ich sage mal, das Wichtigste in meiner Psychotherapie

01:21:23.540 –> 01:21:27.140

ist oder wo ich auch eine gelungene Psychotherapie erkenne, ist,

01:21:27.140 –> 01:21:30.620

dass die Kinder, die Jugendlichen, die jungen Erwachsenen

01:21:30.620 –> 01:21:35.100

wieder Lust aufs Leben haben, dass sie glücklich sein wollen.

01:21:35.100 –> 01:21:37.820

Ich glaube, das ist dann wirklich das gelungene Moment,

01:21:37.820 –> 01:21:40.620

nicht, manchmal was die Aufgabe der Eltern ist,

01:21:40.620 –> 01:21:42.620

„Oh, das Kind ist unkonzentriert, hat schlechte Noten,

01:21:42.620 –> 01:21:43.820

soll besser in der Schule sein.“

01:21:43.820 –> 01:21:45.020

Das ist nicht meine Aufgabe.

01:21:45.020 –> 01:21:51.020

Meine Aufgabe ist es, dass die jungen Menschen Lust aufs Leben haben,

01:21:51.020 –> 01:21:53.220

dass sie erkennen, warum tue ich das alles,

01:21:53.220 –> 01:21:58.620

warum gehe ich in die Schule, warum lerne ich für mein Leben,

01:21:58.620 –> 01:22:00.620

nicht weil ich es anderen recht machen will,

01:22:00.620 –> 01:22:02.020

weil ich Erwartungen erfüllen will,

01:22:02.020 –> 01:22:05.420

sondern erst mal zu gucken, ich möchte dieses Leben leben.

01:22:05.420 –> 01:22:07.220

Das ist eine ganz bewusste Entscheidung,

01:22:07.220 –> 01:22:11.420

weil ich finde Dinge hier in diesem Leben, die mich glücklich machen,

01:22:11.420 –> 01:22:13.420

die mich morgens aufstehen lassen.

01:22:13.420 –> 01:22:17.020

Und dann der nächste Punkt ist wirklich dieses Großdenken.

01:22:17.020 –> 01:22:21.020

So viele Dinge sind immer die, wie wir Kinder und Jugendlichen

01:22:21.020 –> 01:22:24.220

unbewusst bewusst, auch die Gesellschaft sagt, es geht nicht,

01:22:24.220 –> 01:22:28.220

weil, denke ich, realistisch, bleib auf dem Boden.

01:22:28.220 –> 01:22:32.420

Und ich bin immer diejenige, die sagt, nein, du denkst jetzt mal groß.

01:22:32.420 –> 01:22:35.820

Du denkst jetzt mal das, was du als kleines Mädchen,

01:22:35.820 –> 01:22:37.820

wenn du dich als Prinzessin verkleidet,

01:22:37.820 –> 01:22:40.260

sag das Stereotyp, oder keine Ahnung,

01:22:40.260 –> 01:22:43.220

wenn du gedacht hast, ich ziehe in die USA

01:22:43.220 –> 01:22:46.220

und werde Präsidentin oder Präsident,

01:22:46.220 –> 01:22:47.820

da möchte ich wieder hin.

01:22:47.820 –> 01:22:50.620

Weil so viele Dinge sind,

01:22:50.620 –> 01:22:52.220

so dieses Kleinkarierende-Denken,

01:22:52.220 –> 01:22:55.820

dieses „Es geht nicht, weil…“ und denke realistisch.

01:22:55.820 –> 01:22:57.580

Nein, du denkst jetzt groß.

01:22:57.580 –> 01:22:59.980

Du denkst jetzt mal ohne Limits.

01:22:59.980 –> 01:23:02.980

Du entdeckst mal wieder dein eigentliches Potenzial.

01:23:03.060 –> 01:23:07.020

Wir kitzeln das raus, was in dir steckt.

01:23:07.020 –> 01:23:10.020

Und dann gehst du hier raus und sagst, ich bin der Rockstar.

01:23:10.020 –> 01:23:11.620

Und ich hab Bock aufs Leben.

01:23:11.620 –> 01:23:15.260

Und ich kann alles, was ich mir vorstelle und wünsche.

01:23:15.260 –> 01:23:18.220

Wenn mir das gelingt oder das Kind oder Jugendliche

01:23:18.220 –> 01:23:21.460

wieder richtig im wahrsten Sinne des Wortes an sich glaubt,

01:23:21.460 –> 01:23:24.580

dann war es eine gute therapeutische Begleitung.

01:23:24.580 –> 01:23:26.900

Großartig. Vielen, vielen lieben Dank.

01:23:26.900 –> 01:23:28.820

Ich krieg Gänsehaut. Wunderbar.

01:23:28.820 –> 01:23:32.140

Ja, liebe Miriam, die Zeit ist wirklich verflogen.

01:23:32.140 –> 01:23:37.140

Und das heißt, vielleicht ergibt sich dann irgendwann nochmal ein zweites Buch,

01:23:37.140 –> 01:23:38.500

falls das kommen sollte.

01:23:38.500 –> 01:23:40.620

Dann bist du natürlich auch wieder herzlich eingeladen.

01:23:40.620 –> 01:23:44.980

Ich finde es mega spannend, das Thema, dass wir hier einfach im Kontakt bleiben

01:23:44.980 –> 01:23:48.580

und gucken, welche Gelegenheiten oder Möglichkeiten wir nochmal nutzen können,

01:23:48.580 –> 01:23:51.220

bei welchen Themen ich dich vielleicht auch nochmal einbinden kann.

01:23:51.220 –> 01:23:54.700

Fände ich super, sofern es dir Spaß gemacht hat, heute bei uns zu sein.

01:23:54.700 –> 01:23:57.740

Wie war es denn für dich, Miriam?

01:23:57.740 –> 01:23:59.220

Also ich fand es super klasse.

01:23:59.220 –> 01:24:01.300

Ich finde auch, die Zeit ist super schnell vergangen.

01:24:01.300 –> 01:24:05.460

Ich hoffe, ich habe euch allen hier so ein paar kleine Ideen, Inspirationen mitgeben können.

01:24:05.460 –> 01:24:07.740

Vielleicht habt ihr Lust, wirklich in mein Buch reinzugucken.

01:24:07.740 –> 01:24:12.980

Vielleicht sehen wir uns mal in meinen Workshops in Frankfurt Ende November.

01:24:12.980 –> 01:24:16.180

Auf, wie gesagt, meiner Seite miriam-hoff.com.

01:24:16.180 –> 01:24:19.140

Ich liebe es einfach, Menschen zu inspirieren.

01:24:19.140 –> 01:24:22.420

Und wenn ich ein ganz kleines Stückchen dazu beitragen kann,

01:24:22.420 –> 01:24:27.340

dass deren Leben ein bisschen glücklicher wird, dann habe ich einfach einen super Job gemacht.

01:24:27.340 –> 01:24:29.300

Und dann bin ich selber glücklich.

01:24:29.300 –> 01:24:31.300

Das ist ein toller Job, finde ich.

01:24:31.300 –> 01:24:33.320

Wunderbar, vielen, vielen lieben Dank.

01:24:33.320 –> 01:24:35.340

Und schau mal, hier kommen auch verschiedene Emotis.

01:24:35.340 –> 01:24:38.360

Das heißt, auch die Rückmeldung finde ich immer schön,

01:24:38.360 –> 01:24:40.380

wenn man das am Ende des Raumes auch noch mal sieht.

01:24:40.380 –> 01:24:45.100

Damit wir, wenn wir keine Interaktion auf der Bühne sozusagen hatten,

01:24:45.100 –> 01:24:47.120

dann auch zumindest ein Gefühl dafür bekommen,

01:24:47.120 –> 01:24:49.140

ob denn jeder für sich auch was mitnehmen konnte.

01:24:49.140 –> 01:24:52.160

Schau mal, Miriam, diese Herzchen und Hände hoch und so.

01:24:52.160 –> 01:24:54.180

Das ist alles für dich hier.

01:24:54.180 –> 01:24:56.700

Ich freue mich. Danke, danke euch.

01:24:56.720 –> 01:25:03.520

Ja, wunderbar. Dann möchte ich gerne die letzte Minute noch dafür nutzen, um ganz

01:25:03.520 –> 01:25:08.040

kurz nochmal eine Ankündigung zu machen für die nächsten Tage. Vielen, vielen lieben

01:25:08.040 –> 01:25:12.160

Dank, liebe Miriam, für deine Zeit, für diesen Impuls. Ich fand es wirklich mega an

01:25:12.160 –> 01:25:17.360

der Stelle. Und ja, wir werden morgen dann auch fortsetzen mit dem Deep Talk Club um

01:25:17.360 –> 01:25:23.520

8 Uhr deutscher Zeit. Es geht weiter mit Reflexion und Empathie. Wie fördert Reflexion unsere

01:25:23.520 –> 01:25:27.700

Fähigkeit, uns in andere hineinzuversetzen, ist die Fragestellung, mit der wir uns morgen

01:25:27.700 –> 01:25:28.900

früh beschäftigen wollen.

01:25:28.900 –> 01:25:32.740

Insofern seid ihr ganz, ganz herzlich eingeladen, euch auch gerne morgen, insofern ihr Zeit

01:25:32.740 –> 01:25:34.340

und Lust habt, mit dazu zu schalten.

01:25:34.340 –> 01:25:40.060

Und für die, die vielleicht nur am Wochenende dabei sind, aus zeitlichen Gründen oder ähnlichem,

01:25:40.060 –> 01:25:45.020

auch samstags und sonntags eben immer der Deep Talk für euch hier und sonntags immer

01:25:45.020 –> 01:25:46.620

unter dem Dach „Best-Selling Authors“.

01:25:46.620 –> 01:25:52.460

Oder wir haben auch das digitale Lagerfeuer so ein bisschen im Wechsel, um die verschiedenen

01:25:52.460 –> 01:25:56.780

Aspekte aufzugreifen und nächste Woche am Sonntag wird wieder ein digitales

01:25:56.780 –> 01:26:01.060

Lagerfeuer stattfinden mit Reflexion Teil 2.

01:26:01.060 –> 01:26:05.460

Und da geht es darum, unverblümte Storys aufzugreifen aus

01:26:05.460 –> 01:26:09.740

meinem aus meinen Erfahrungen am digitalen Lagerfeuer

01:26:09.740 –> 01:26:13.640

und hier unverblümt eben wirklich einen Blick drauf werfen zu lassen.

01:26:13.640 –> 01:26:18.140

Und ich möchte gerne auf die Thematik von Methoden

01:26:18.140 –> 01:26:22.140

dann zur Reflexion und Selbstreflexion eingehen und in diesem Zusammenhang

01:26:22.140 –> 01:26:26.800

Zusammenhang eben nicht nur die positiven Seiten zu zeigen, sondern gleichzeitig auch

01:26:26.800 –> 01:26:31.360

mögliche Gefahren aufzuzeigen durch zum Beispiel unsachgemäße Anwendungen oder Ähnliches.

01:26:31.360 –> 01:26:37.880

Und da bin ich dann auch sehr, sehr gespannt nach den ersten Impulsen, Erfahrungswerten,

01:26:37.880 –> 01:26:41.460

die ich mit reinbringe, wie ihr dazu steht, welche Erfahrungen ihr vielleicht mit damit

01:26:41.460 –> 01:26:42.460

gemacht habt.

01:26:42.460 –> 01:26:44.520

Vielleicht gibt es auch konkrete Beispiele, die wir aufgreifen können.

01:26:44.520 –> 01:26:50.620

Insofern also alles, allerspätestens nächsten Sonntag um 8 Uhr auch wieder gerne mit dazu

01:26:50.620 –> 01:26:51.620

schalten.

01:26:51.620 –> 01:26:57.300

Und damit, liebe Miriam, würde ich gerne für heute mit der Abschlussmusik unserer

01:26:57.300 –> 01:26:59.020

guten Laune Musik abrunden.

01:26:59.020 –> 01:27:02.940

Außer du hast noch etwas hinzuzufügen.

01:27:02.940 –> 01:27:09.900

Ich wünsche euch einen wunderschönen Sonntag und eine ganz tolle, hoffentlich spätherbstliche

01:27:09.900 –> 01:27:10.900

Sonnenwoche.

01:27:10.900 –> 01:27:14.460

Ja wunderbar, das wünschen wir dir auch, liebe Miriam.

01:27:14.460 –> 01:27:15.460

Bis dahin.

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