»Rendezvous mit deinem Glück. Glück ist kein Zufall, sondern (d)eine bewusste Entscheidung« von Patrik Wenke

Wenn du glücklich bist, lebst du freier, zufriedener, besser. Doch was ist Glück und wo findest du es? Stellst du dir die Frage, warum du kein Glück hast? Antworten gebe ich dir in meinem neuen, ultimativen Buch. Denn Glück ist eine höchst persönliche Angelegenheit und meist findest du es dort, wo du es am wenigsten vermutest. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Glück und habe für dieses Buch lange recherchiert. Auf der Suche nach der Glücksformel sprach ich mit dem Shaolin-Mönch Abt Shi Heng Zong, dem Glücksforscher Prof. Dr. Alfred Bellebaum und dem Extremsportler und Musiker Joey Kelly. Mein Buch hilft dir, die kleinen Glücksmomente in deinem Leben zu finden und bewusst wahrzunehmen. Die vielen Geschichten und Anregungen werden dich inspirieren, dein ganz persönliches Glück zu finden und deine individuelle Glücksformel zu entwickeln.

Herausragende Autoren im Deep Talk – Tauche ein und lass dich inspirieren!

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Transkription: Das Clubhouse-Autoren-Frühstück mit Patrik Wenke | Von Dr. Yasemin Yazan

Dr. Yasemin Yazan

00:00:00.000 –> 00:00:06.400

Einen wunderschönen guten Morgen. Heute begrüßen wir Patrik Wenke mit „Rendezvous mit deinem Glück.

00:00:06.400 –> 00:00:12.000

Glück ist kein Zufall, sondern (d)eine bewusste Entscheidung“ als Gast zu unserem Autoren-Frühstück.

00:00:12.000 –> 00:00:19.000

Patrik Wenke ist der erste HAPPYologe® Deutschlands, Glücksexperte und Erfinder der Glücks-App »Glück To GO«.

00:00:19.000 –> 00:00:24.500

Er hat 30 Jahre Erfahrung im Direktvertrieb, davon 28 Jahre als Führungskraft.

00:00:24.500 –> 00:00:27.260

Patrik wollte schon immer die Welt verändern.

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Ein gesundheitlicher Schicksalsschlag hat diesen Wunsch weiter bestärkt.

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Mit seinem Buch nimmt er den Leser mit auf eine sehr persönliche Reise,

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denn das Leben hat nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen.

00:00:39.420 –> 00:00:42.940

Doch in fast jedem Unglück ist auch Glück versteckt.

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Die Kunst liegt darin, es zu erkennen und genau dort zu finden.

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Patrik hat dies am eigenen Leib erfahren und kennt die Mechanismen,

00:00:52.700 –> 00:00:57.500

mit denen es gelingt, sich immer wieder selbst zu motivieren und die Glücksweichen selbst

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in die Hand zu nehmen.

00:00:59.000 –> 00:01:05.060

Ganz in diesem Sinne war er im Mai 2023 on Tour, auf den Spuren des Glücks.

00:01:05.060 –> 00:01:06.060

Das Ziel?

00:01:06.060 –> 00:01:08.540

200 Kilometer in Bhutan.

00:01:08.540 –> 00:01:12.800

Ein Ultramarathon entlang des Himalaya.

00:01:12.800 –> 00:01:17.020

Welche Erfahrungen er gemacht hat und wie das Ganze nicht nur mit Glück, sondern auch

00:01:17.020 –> 00:01:22.180

mit unserem Dachthema Pioniergeist mit Hirn zu tun hat, darüber sprechen wir heute und

00:01:22.180 –> 00:01:25.620

In diesem Sinne begrüße ich ihn noch mal ganz hochoffiziell.

00:01:25.620 –> 00:01:27.580

Herzlich willkommen, lieber Patrik.

00:01:27.580 –> 00:01:29.180

Schön, dass du bei uns bist.

Patrik Wenke

00:01:29.180 –> 00:01:33.540

Vielen Dank für die Einladung, Yasemin, und wunderschönen guten Morgen.

Dr. Yasemin Yazan

00:01:33.540 –> 00:01:37.260

Ja, ich bin schon sehr gespannt.

00:01:37.260 –> 00:01:40.340

Und ja, du hast da einiges erlebt in Bhutan.

00:01:40.340 –> 00:01:43.620

Bevor wir in die Details einsteigen.

00:01:43.620 –> 00:01:45.460

Noch mal kurz zur Erinnerung.

00:01:45.460 –> 00:01:50.940

Wir hatten ja auch ein Experten Talk zum Thema Mut und Risikobereitschaft,

00:01:50.940 –> 00:01:57.020

in dem du auch schon eben über diese geplante Reise im Kontext des Marathons

00:01:57.020 –> 00:02:02.180

berichtet hast und erzählt hast. Und da heute möglicherweise auch Zuhörer

00:02:02.180 –> 00:02:06.480

mit dabei sind, die diesen Talk nicht kennen, möchte ich gerne erst mal

00:02:06.480 –> 00:02:11.760

an dem Punkt einsteigen. Lass uns doch gerne nochmal so ein bisschen alle abholen,

00:02:11.760 –> 00:02:17.680

indem du kurz erzählst, was du genau gemacht hast, warum und wofür.

Patrik Wenke

00:02:20.160 –> 00:02:22.400

Also ich könnte jetzt tatsächlich stundenlang reden.

00:02:22.400 –> 00:02:28.920

Die Eindrücke aus Bhutan, die sind so gigantisch, die sind so tief in der Seele eingebrannt.

00:02:28.920 –> 00:02:34.000

Ich muss jetzt echt gucken, dass ich nichts vergesse, was ich alles da wirklich erlebt habe.

00:02:34.000 –> 00:02:37.560

Das ist ja, das war eine Reise für die Seele, muss man wirklich sagen.

00:02:37.560 –> 00:02:40.360

Es war eigentlich eine Zufallssituation.

00:02:40.360 –> 00:02:45.160

Ich war vor neun Monaten ungefähr auf einer Benefizveranstaltung in Köln.

00:02:45.160 –> 00:02:47.640

Das war damals zum Thema „Mutige Kinder“.

00:02:48.320 –> 00:02:51.000

Und das war eine Veranstaltung für die Sponsoren.

00:02:51.000 –> 00:02:53.960

Und ich saß an einem Tisch,

00:02:53.960 –> 00:02:57.640

der Nebentisch von meinem Tisch, das war der Sportlertisch.

00:02:57.640 –> 00:03:00.240

Da saß Reiner Calmund, Joey Kelly

00:03:00.240 –> 00:03:01.600

und halt so richtige

00:03:01.600 –> 00:03:03.760

Sportler, also richtige

00:03:03.760 –> 00:03:08.000

Ultramarathonläufer, so wie man sie kennt, so richtige Kanten.

00:03:08.000 –> 00:03:11.320

Und unter anderem war dabei Sascha Gramm, das ist ein sehr bekannter

00:03:11.320 –> 00:03:13.000

Ultramarathonläufer.

00:03:13.000 –> 00:03:16.160

Und wir kamen ins Gespräch, wie man das so macht.

00:03:16.160 –> 00:03:23.160

Und dann sagte er, dass er in neun Monaten einen ganz besonderen Lauf hat und zwar in Bhutan.

00:03:23.160 –> 00:03:25.160

Direkt am Himalaya.

00:03:25.160 –> 00:03:27.160

Und ich sagte, Mensch, das ist ja super.

00:03:27.160 –> 00:03:30.160

Und Bhutan, das ist das glücklichste Land der Welt.

00:03:30.160 –> 00:03:33.160

Sascha, du redest hier gerade mit dem HAPPYologen, das gehört zusammen.

00:03:33.160 –> 00:03:35.160

Ich wollte immer mal dahin.

00:03:35.160 –> 00:03:41.160

Kannst du mich mitnehmen? Brauchst du jemanden, der deinen Koffer trägt oder der dein Handy immer lädt?

00:03:41.160 –> 00:03:43.160

Dann hat er gelacht, sagt er, nee, nee, das brauche ich nicht.

00:03:43.160 –> 00:03:47.720

ruf doch mal den Veranstalter an, vielleicht kannst du da dir noch einen

00:03:47.720 –> 00:03:52.160

Platz ergattern. Und dann sage ich, ja das ist eine super Idee. Und habe dann im

00:03:52.160 –> 00:03:57.000

Nebensatz gefragt, jetzt sag mir mal mal Ultramarathon, was genau ist denn das?

00:03:57.000 –> 00:04:03.320

Und wie viele Kilometer sind das denn? Und er sagte, naja das sind 200 Kilometer auf

00:04:03.320 –> 00:04:08.560

sechs Etappen auf 3600 Meter Höhe. Und dann habe ich erstmal herzhaft gelacht

00:04:08.560 –> 00:04:15.440

und habe gesagt, Sascha, ich bin Gelegenheitsläufer, also ich laufe meine 800 bis 1000 Kilometer

00:04:15.440 –> 00:04:20.320

im Jahr, das ist wirklich Gelegenheitslaufen, das ist ja was ganz anderes, das schaffe ich

00:04:20.320 –> 00:04:24.880

nicht. Und dann sagte er so im Nebensatz, na übrigens der Glücksminister, weil du es

00:04:24.880 –> 00:04:30.920

gerade ansprichst, überreicht die Urkunde, wenn du es schaffst. Und dann war dann doch

00:04:30.920 –> 00:04:36.000

der Mut größer und ich sag mal, wenn das Warum groß genug ist, dann ist das Wie irgendwie

00:04:36.000 –> 00:04:40.000

erträglich und dann habe ich gesagt, Mensch Sascha, jetzt rein theoretisch, wir haben

00:04:40.000 –> 00:04:45.200

ja noch neun Monate Zeit, kann ich das irgendwie schaffen, überleben, was muss ich tun?

00:04:45.200 –> 00:04:48.840

Er sagte, als erstes musst du wirklich den Veranstalter anrufen, ob du überhaupt noch

00:04:48.840 –> 00:04:49.840

einen Platz kriegst.

00:04:49.840 –> 00:04:55.080

Und dann habe ich den Veranstalter einen Tag später angerufen und der war total nett

00:04:55.080 –> 00:05:00.760

und dann sagte der, nee Patrik, wir sind ausgebucht, wir haben 56 Teilnehmer, da ist

00:05:00.760 –> 00:05:01.760

kein Platz mehr.

00:05:01.760 –> 00:05:05.280

Und dann habe ich ihm von mir erzählt, dass ich HAPPYologe bin und dann hat er sich kaputt

00:05:05.280 –> 00:05:10.080

gelacht und er sagte, weißt du was Patrik, ich kenne hier die ganzen Leute in Bhutan,

00:05:10.080 –> 00:05:15.320

ich kenne den Glücksminister, ich kenne die ganzen Lamas hier, ich kenne die alle, weißt

00:05:15.320 –> 00:05:21.600

du was, dich nehme ich noch mit. Also haben wir jetzt quasi ein Rennen gehabt, 56 Ultramarathonläufer

00:05:21.600 –> 00:05:26.800

und ein HAPPYologe und genau darum geht es. Also manchmal sind diese Zufälle ja da und

00:05:26.800 –> 00:05:31.000

dann muss man diese Gelegenheiten auch annehmen. Und ja, da gehört natürlich ein bisschen

00:05:31.000 –> 00:05:36.680

Mut dazu. Aber ich habe meinen Lieblingsspruch von der 100-Jährigen, die irgendwann mal gesagt hat,

00:05:36.680 –> 00:05:42.040

am Ende unseres Lebens ärgern wir uns nicht über unsere Fehler, sondern über unsere verpassten

00:05:42.040 –> 00:05:47.680

Chancen. Das waren so viele Gelegenheiten. Ich hätte mich wahnsinnig geärgert, wenn ich dort nicht Ja gesagt hätte. 

Dr. Yasemin Yazan

00:05:47.680 –> 00:05:56.480

Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank für die ersten Einblicke,

00:05:56.480 –> 00:06:02.780

sozusagen, wie es dazu gekommen ist. Und ja, und dann hattest du etwas

00:06:02.780 –> 00:06:08.400

Vorbereitungszeit. Wie lange lag denn dazwischen von diesem Event und der

00:06:08.400 –> 00:06:14.560

Anmeldung sozusagen bis hin zu diesem Marathon dann zum Trainieren auch?

Patrik Wenke

00:06:14.560 –> 00:06:20.320

Also ich hatte genau neun Monate Zeit und der Sascha Gramm, wie gesagt, der

00:06:20.320 –> 00:06:23.960

bekannte Ultramarathonläufer, der hat sich auch ein bisschen mir angenommen, hat gesagt,

00:06:23.960 –> 00:06:25.960

„Ich helfe dir ein bisschen von der Planung her.“

00:06:25.960 –> 00:06:29.960

Und dann sagte er, naja, also was du auf jeden Fall jetzt machen musst,

00:06:29.960 –> 00:06:32.960

du musst ungefähr jede Woche einen Marathon laufen,

00:06:32.960 –> 00:06:35.960

also entweder 4 x 10 km oder 2 x 20.

00:06:35.960 –> 00:06:37.960

Das ist das Erste.

00:06:37.960 –> 00:06:39.960

Dann sagte er, dann solltest du auch Höhentraining machen,

00:06:39.960 –> 00:06:42.960

weil wir sind auf, in der höchsten Stelle sind wir bei 3,8.

00:06:42.960 –> 00:06:48.960

Und insgesamt sind wir 11 km hoch und 8 km runter.

00:06:48.960 –> 00:06:52.960

Also immer dieses Zick-Zack, aber die höchste Stelle war 3,8.

00:06:52.960 –> 00:06:54.960

Und da wird die Luft schon ein bisschen knapp.

00:06:54.960 –> 00:06:59.960

Ich habe mich daran gehalten, ich habe den Trainingsplan gemacht,

00:06:59.960 –> 00:07:02.960

jede Woche ungefähr einen Marathon gelaufen.

00:07:02.960 –> 00:07:05.960

Dann hatte ich einmal das Problem, dass ich mir neue Schuhe gekauft habe.

00:07:05.960 –> 00:07:08.960

Mit denen habe ich mir extreme Blasen gelaufen.

00:07:08.960 –> 00:07:11.960

Ich musste dann quasi zwei Wochen Pause machen.

00:07:11.960 –> 00:07:13.960

Das hat mich nochmal zurückgeworfen.

00:07:13.960 –> 00:07:18.960

Dann hatte ich einmal extreme Knieschmerzen nach einem 30-Kilometer-Lauf,

00:07:18.960 –> 00:07:19.960

also Innenknie.

00:07:19.960 –> 00:07:24.500

Und da habe ich mir gedacht, wenn das nach 30 km schon anfängt, was soll es denn dann

00:07:24.500 –> 00:07:27.060

erst nach 100 oder 150 oder 200 km machen?

00:07:27.060 –> 00:07:33.660

Also das war schon, wo ich dachte zwischendurch, ob das so alles richtig ist.

00:07:33.660 –> 00:07:36.660

Aber ich habe es wenigstens versucht, sagen wir es mal so.

00:07:36.660 –> 00:07:38.140

Ich habe gesagt, ich probiere es aus.

00:07:38.140 –> 00:07:40.300

Wenn ich nicht mehr laufen kann, dann gehe ich.

00:07:40.300 –> 00:07:42.300

Und wenn ich nicht mehr gehen kann, dann krieche ich.

00:07:42.300 –> 00:07:43.300

Hauptsache nach vorne.

00:07:43.300 –> 00:07:45.060

Das hat übrigens Martin Luther King gesagt.

00:07:45.060 –> 00:07:49.020

Und mit dem Motto bin ich da reingegangen.

00:07:49.020 –> 00:07:51.180

Also ein Höhentraining habe ich nicht absolviert.

00:07:51.180 –> 00:07:56.780

Und ehrlich gesagt war ich da tatsächlich sehr blauäugig.

00:07:56.780 –> 00:08:00.140

Das muss ich echt sagen, weil ich habe das gemerkt an den ersten Tagen,

00:08:00.140 –> 00:08:02.020

wie ich in Bhutan war.

00:08:02.020 –> 00:08:06.540

Wir haben angefangen auf 1600 Meter Höhe und sind am zweiten Tag,

00:08:06.540 –> 00:08:10.980

war es die extremste Strecke, die ging dann auf 3,6 hoch.

00:08:10.980 –> 00:08:16.500

Und dann merkt man, also gefühlt hatte man 38 Prozent weniger Luft.

00:08:16.940 –> 00:08:19.860

Und naja, das ist schon entscheidend.

00:08:19.860 –> 00:08:23.660

Und ich bin wirklich blauäugig rein und ich kann es ja jetzt sagen.

00:08:23.660 –> 00:08:25.660

Ich habe es ja geschafft.

00:08:25.660 –> 00:08:29.420

Aber die Wetten, die Wetten standen gegen mich.

00:08:29.420 –> 00:08:32.860

Und das hat der Veranstalter am Ende, am letzten Tag bei der Siegerehrung,

00:08:32.860 –> 00:08:34.900

hat er gesagt.

00:08:34.900 –> 00:08:38.540

Patrik, wir sind alle davon ausgegangen, dass du es nicht schaffst.

00:08:38.540 –> 00:08:41.700

Umso bewundernswerter finden wir es, dass du es geschafft hast.

Dr. Yasemin Yazan

00:08:41.700 –> 00:08:45.780

Großartig.

00:08:45.780 –> 00:08:53.180

Ja, und erzähl uns doch mal ein bisschen von diesen Teilstrecken und wie es dir dabei ergangen ist,

00:08:53.180 –> 00:08:58.660

als du quasi dann losgelaufen bist. Du hast gesagt, du bist ein, also auf der einen Seite hast du gesagt,

00:08:58.660 –> 00:09:03.340

du bist ein bisschen blauäugig da rein. In der Rückschau würde mich zunächst erstmal interessieren,

00:09:03.340 –> 00:09:08.220

bevor du die andere Frage beantwortest, würdest du sagen, dass es vielleicht sogar gut war,

00:09:08.220 –> 00:09:12.500

dass du so ein bisschen blauäugig da reingegangen bist, weil du es sonst vielleicht gar nicht gemacht hättest?

Patrik Wenke

00:09:14.460 –> 00:09:19.660

Ich kann die Frage nicht eindeutig beantworten, weil ich bin genau zwischen

00:09:19.660 –> 00:09:23.740

diesen beiden Antworten hin und her und weiß es gar nicht genau.

00:09:23.740 –> 00:09:28.020

Auf der einen Seite war es wirklich gut, dass ich nicht wusste, was am zweiten Tag

00:09:28.020 –> 00:09:30.740

mich erwartet hat. Also wenn ich das vorher gewusst hätte, ich glaube, dann wäre ich

00:09:30.740 –> 00:09:33.980

nicht mitgelaufen. Ich sage ja gleich was zum zweiten Tag.

00:09:33.980 –> 00:09:39.180

Das war der schlimmste Tag, der schlimmste Sport-Tag in meinem Leben und

00:09:39.180 –> 00:09:42.500

das war wirklich… Ich war am Ende, muss man wirklich sagen.

00:09:42.500 –> 00:09:47.500

Und andersrum, die Vorfreude war einfach größer.

00:09:47.500 –> 00:09:49.500

Und ich wusste ja auch, warum ich das mache.

00:09:49.500 –> 00:09:53.500

Ich habe ja im Endeffekt nachher daraus auch einen Spendenmarathon gemacht.

00:09:53.500 –> 00:10:00.500

Also für mich jetzt und habe dann Spenden eingesammelt für ICH, International Children’s Health Organization.

00:10:00.500 –> 00:10:04.500

Und habe tatsächlich pro Kilometer nachher 50 Euro eingesammelt.

00:10:04.500 –> 00:10:06.500

Man konnte das spenden. Übrigens, du warst ja auch dabei, Yasemin.

00:10:06.500 –> 00:10:09.500

Vielen Dank dafür. Du hast ja auch für deine Familie gespendet.

00:10:09.500 –> 00:10:12.420

Und diese 10.000 Euro sind tatsächlich zusammengekommen.

00:10:12.420 –> 00:10:15.060

Und deswegen, es war ja was Gutes.

00:10:15.060 –> 00:10:16.300

Man wusste, es ist was Gutes.

00:10:16.300 –> 00:10:19.220

Das war auch nochmal ein persönlicher Antrieb.

00:10:19.220 –> 00:10:22.700

Aber wenn ich es genau im Detail alles gewusst hätte,

00:10:22.700 –> 00:10:24.180

insbesondere den zweiten Tag,

00:10:24.180 –> 00:10:28.420

dann hätte ich vielleicht mich nicht entschieden, das zu machen.

Dr. Yasemin Yazan

00:10:28.420 –> 00:10:32.780

Ach ja, und jetzt wird es richtig spannend.

00:10:32.780 –> 00:10:35.420

Und ich durfte das ja so ein bisschen auch mitverfolgen.

00:10:35.420 –> 00:10:40.460

und du hast da das eine oder andere währenddessen quasi schon geteilt.

00:10:40.460 –> 00:10:46.580

Und ich fand es wirklich sehr, sehr spannend, hier auch das von der Ferne miterleben zu dürfen.

00:10:46.580 –> 00:10:50.420

Ja, erzähl doch mal so ein bisschen über diese verschiedenen Tage,

00:10:50.420 –> 00:10:57.700

die verschiedenen Stufen sozusagen, die es gab und wie es dir insbesondere auch an diesem zweiten Tag erging.

Patrik Wenke

00:10:57.700 –> 00:11:04.100

Ich möchte vielleicht zuerst, bevor ich zum Lauf gehe, noch was anderes erzählen,

00:11:04.100 –> 00:11:07.900

und zwar wie das alles angefangen hat. Also ich bin bewusst, weil der

00:11:07.900 –> 00:11:12.740

Veranstalter mir tatsächlich zwei Termine gemacht hat. Einmal mit dem

00:11:12.740 –> 00:11:20.260

Lama Nam Gai Tenzin und mit dem Karma Wangdi Chief Officer und mit dem Chief Justice

00:11:20.260 –> 00:11:26.340

Nondim Sonam Tobgye, so heißen die alle. Das ist der derjenige, der für die

00:11:26.340 –> 00:11:29.940

Bhutanische Verfassung damals mitverantwortlich war. Und diese Termine

00:11:29.940 –> 00:11:35.540

hatte ich vorher gelegt. Ich war also zwei Tage früher in Bhutan als die anderen Läufer und

00:11:35.540 –> 00:11:39.460

hatte damit auch Zeit, mich an die Höhe so ein bisschen zu gewöhnen. Das war der eine Effekt.

00:11:39.460 –> 00:11:46.100

Und zum anderen hatte ich quasi Interviewtermine mit diesen Persönlichkeiten. Und deswegen fing

00:11:46.100 –> 00:11:53.740

das schon so gigantisch an. Also man muss sich vorstellen, ich saß da quasi mit diesem Lama

00:11:53.740 –> 00:11:59.900

Nam Gai Tenzin, der ist für 80 Jungmönche zuständig auf einem Kloster auf 3.800 Meter Höhe,

00:11:59.900 –> 00:12:05.420

wo wir später dann auch das Fußballspiel gemacht haben. Wir haben ein Interview gemacht,

00:12:05.420 –> 00:12:12.220

eine Stunde lang und das war so viel Weisheit da drin. Das hat mir so viel gegeben. Ich habe

00:12:12.220 –> 00:12:16.300

das aufgenommen. Ich muss das nächste Woche nochmal schneiden. Ich werde es auch irgendwann

00:12:16.300 –> 00:12:21.780

mal online stellen. Er hat so viele tolle Sachen gesagt, aber ich möchte nur eine Sache rausnehmen

00:12:21.780 –> 00:12:28.220

für heute. Er sagte, wir spielen nicht, um zu gewinnen, sondern um Spaß zu haben.

00:12:28.220 –> 00:12:32.180

Und dieses Mindset gilt auch für das ganze Leben.

00:12:32.180 –> 00:12:37.340

Und ich glaube, das ist auch so ein bisschen die Mentalität der

00:12:37.340 –> 00:12:41.300

Bhutanesen. Die spielen nicht, um zu gewinnen, sondern die spielen, um zu

00:12:41.300 –> 00:12:44.700

spielen. Und dabei gewinnen sie oder verlieren sie, aber das ist denen auch

00:12:44.700 –> 00:12:50.740

relativ Wurscht. Und das war ja der Wunsch von diesen 80 Jungmönchen, dass

00:12:50.740 –> 00:12:53.740

dass sie gegen die Läufer ein Fußballspiel machen.

00:12:53.740 –> 00:12:56.740

Und das ist total surreal, Yasemin.

00:12:56.740 –> 00:13:02.740

Du musst dir vorstellen, dieses Fußballspiel auf 3.800 Meter Höhe war am dritten Tag.

00:13:02.740 –> 00:13:09.740

Das heißt, die Läufer hatten zu dem Zeitpunkt 96 Kilometer hinter sich und noch 104 Kilometer vor sich.

00:13:09.740 –> 00:13:12.740

Die haben auf alles Bock, aber nicht auf ein Fußballspiel.

00:13:12.740 –> 00:13:14.740

So weit die Theorie.

00:13:14.740 –> 00:13:16.740

Aber anders ist es gekommen.

00:13:16.740 –> 00:13:21.380

Das Leuchten der Augen von den Mönchen, die sich ein Jahr auf dieses Fußballspiel gefreut

00:13:21.380 –> 00:13:27.100

und vorbereitet haben, hat alle Läufer mitspielen lassen.

00:13:27.100 –> 00:13:31.420

Also jeder Läufer hat sich mindestens zwei Minuten einwechseln lassen.

00:13:31.420 –> 00:13:34.660

Der eine war im Tor, der andere war im Sturm, der andere war in der Abwehr.

00:13:34.660 –> 00:13:36.940

Wir hatten übrigens keine Chance.

00:13:36.940 –> 00:13:38.460

Wir haben 5:2 verloren.

00:13:38.460 –> 00:13:45.700

Aber wir hatten an diesem Abend so viel Spaß und so viel Freude, weil wir die Gesichter

00:13:45.700 –> 00:13:49.860

der Jungmönche gesehen haben. Und damit man mal erkennt, was das ist, also

00:13:49.860 –> 00:13:53.860

die hatten ja auch keine richtigen Fußbälle. Der eine hat mit dem rechten

00:13:53.860 –> 00:13:56.440

Fußballschuh gespielt, der andere mit dem linken. Die haben sich also die

00:13:56.440 –> 00:14:00.700

Fußballschuhe geteilt und da wo eben kein Fußballschuh war, war eine Sandale.

00:14:00.700 –> 00:14:07.020

Die haben in Mönch-Klamotten gespielt, aber haben gespielt wie Messi. Also das

00:14:07.020 –> 00:14:13.100

war wundervoll anzusehen und ich hatte eine GoPro an bei dem Spiel und habe 

00:14:13.100 –> 00:14:17.740

das ganze Spiel aufgezeichnet. Das hat im Nachhinein in der Betrachtung,

00:14:17.740 –> 00:14:20.820

als ich das Video geschnitten habe, so viel Spaß gemacht, noch mal die ganzen

00:14:20.820 –> 00:14:25.320

Gesichter zu sehen. Die waren alle nur am Lachen, Grinsen im Gesicht. Also

00:14:25.320 –> 00:14:27.160

es war wirklich faszinierend.

Dr. Yasemin Yazan

00:14:27.160 –> 00:14:35.040

Ja, großartig. Magst du da jetzt noch mal an diese verschiedenen Etappen

00:14:35.040 –> 00:14:39.520

und insbesondere diesen zweiten Tag mal anschließen, wie es dir da ergangen ist?

Patrik Wenke

00:14:39.520 –> 00:14:42.900

Na klar. Guck mal, jetzt habe ich den Faden verloren. Siehst du, das war

00:14:43.000 –> 00:14:46.120

also einmal der Lama Nam Gai Tenzin, den ich getroffen habe.

00:14:46.120 –> 00:14:52.400

Und am ersten Tag durfte ich quasi in das Gross National Happiness House gehen.

00:14:52.400 –> 00:14:55.280

Das muss man sich vorstellen, das ist ein riesen Hochhaus.

00:14:55.280 –> 00:15:00.400

Alles zum Thema Happiness, weil du weißt ja, Bhutan ist ja das glücklichste Land.

00:15:00.400 –> 00:15:04.480

Die werden gemessen nach dem Brutto-National-Glück.

00:15:04.480 –> 00:15:08.200

Und da gibt es eine spezielle Abteilung, die nennt sich Gross National Happiness.

00:15:08.200 –> 00:15:10.520

Und ich durfte halt Karma Wangdi kennenlernen.

00:15:10.520 –> 00:15:15.020

Das ist der Chief vom GNH-Officer und der hat mir alles erzählt, also dass zum Beispiel

00:15:15.020 –> 00:15:22.180

jedes Jahr in Bhutan Umfragen gemacht werden, also mit 26 Seiten, was die Menschen glücklich

00:15:22.180 –> 00:15:27.360

macht, was sie unglücklich macht, was sie an Unterstützung brauchen.

00:15:27.360 –> 00:15:31.700

Und das wird tatsächlich von der Regierung ernst genommen, diese Statistik.

00:15:31.700 –> 00:15:33.940

Und das hat mich fasziniert.

00:15:33.940 –> 00:15:43.380

Und am letzten Tag vor dem Lauf habe ich mich getroffen mit Chief Justice Sonam Tobgye.

00:15:43.380 –> 00:15:48.540

Und das war wirklich, also da habe ich jetzt noch Gänsehaut, das ist quasi der, also einer

00:15:48.540 –> 00:15:54.100

von denen, der quasi die bhutanische Verfassung mit gegründet hat, also der mit dafür verantwortlich

00:15:54.100 –> 00:16:00.100

ist, dass dieser GNH, Gross National Happiness, entstanden ist.

00:16:00.100 –> 00:16:03.900

Und eine Erkenntnis, und der war voller Leidenschaft, dieser Chief,

00:16:03.900 –> 00:16:12.500

und der sagte dann, der wichtigste Aspekt in Bhutan ist der Einklang von Mensch, Tier und Natur

00:16:12.500 –> 00:16:18.300

und der Zusammenhalt der Familien und die Integration aller Generationen.

00:16:18.300 –> 00:16:24.100

Und da kannst du dir vorstellen, nach diesen Terminen, die ich da hatte,

00:16:24.100 –> 00:16:28.500

war der Lauf schon, wo ich sage, es kann ja nur noch, es kann ja nicht mehr besser werden.

00:16:28.500 –> 00:16:33.340

Also ich war ja schon total glücklich, weil ich diese Interviews hatte.

00:16:33.340 –> 00:16:36.260

Und da dachte ich so, jetzt machst du mal schön den Lauf.

00:16:36.260 –> 00:16:41.900

Und dann kam die erste Etappe und die erste Etappe war 31,5 Kilometer lang.

00:16:41.900 –> 00:16:49.060

Und es war im Nachhinein betrachtet die schönste Strecke, weil sie war ebenerdig.

00:16:49.060 –> 00:16:54.580

Wir waren also auf 1600 Meter Höhe, sind maximal hochgegangen auf 1900 und dann wieder

00:16:54.580 –> 00:16:56.740

leicht runter, wieder auf 1700.

00:16:56.740 –> 00:17:04.740

Also die war angenehm zum Laufen. Und ich bin voll euphorisch losgelaufen und habe auch richtig Gas gegeben.

00:17:04.740 –> 00:17:11.740

Man hat ja, es war ebenerdig, das war quasi wie Laufen, man hatte ein bisschen weniger Luft, aber das hat man kaum gemerkt.

00:17:11.740 –> 00:17:18.740

Und dann habe ich von 57 Teilnehmern an diesem ersten Tag den 37. Platz gemacht.

00:17:18.740 –> 00:17:23.740

Und dann dachte ich noch abends, wow, easy going.

00:17:23.740 –> 00:17:28.740

Das ist ja hier, ach, das machst du mit der linken Arschbacke, das ist ja mega.

00:17:28.740 –> 00:17:35.740

Bis abends beim Abendessen, mir ein Teilnehmer sagte, du Patrik, die geben hier am ersten Tag, machen die alle halb Gas,

00:17:35.740 –> 00:17:42.740

weil die wollen sich erstmal akklimatisieren und schaffen sich Reserven für die letzten Etappen.

00:17:42.740 –> 00:17:46.940

Und dann wurde ich ein bisschen bleich, denke ich, okay, dann hast du jetzt natürlich

00:17:46.940 –> 00:17:52.140

den falschen Ansatz gemacht. Du hast jetzt hier mit Vollgas angefangen. Mal gucken, wo die Reise hingeht. 

Dr. Yasemin Yazan

00:17:52.140 –> 00:18:03.140

Ja, das hört sich sehr spannend an. Und dann ging es am zweiten Tag weiter und da hattest

00:18:03.140 –> 00:18:12.340

du dann schon plötzlich ganz andere Erfahrungen, richtig? 

Patrik Wenke

00:18:12.340 –> 00:18:17.340

Ja, der zweite Tag war die schlimmste Etappe. Wir hatten tatsächlich insgesamt von den Läufern drei oder vier Ausfälle an diesem Tag.

00:18:17.340 –> 00:18:21.340

Du musst dir vorstellen, es ist eigentlich Regenzeit in Bhutan.

00:18:21.340 –> 00:18:26.340

Und an diesem Tag war halt einer der heißesten Tage.

00:18:26.340 –> 00:18:28.340

Wir hatten knapp 40 Grad.

00:18:28.340 –> 00:18:35.340

Und diese Etappe ging von 1600 Höhenmeter auf 3800 Höhenmeter

00:18:35.340 –> 00:18:39.340

und ging quasi durch den Dschungel von Bhutan.

00:18:39.340 –> 00:18:45.340

Und wir hatten jeden Abend ein Briefing und morgens noch ein Briefing.

00:18:45.340 –> 00:18:49.340

Und abends der Veranstalter mit relativ ernster Miene sagte dann,

00:18:49.340 –> 00:18:54.340

„Okay, also zweite Etappe wird ein bisschen anstrengend.

00:18:54.340 –> 00:19:01.340

Die zweite Etappe ist quasi nur 34 Kilometer gewesen in dem Falle,

00:19:01.340 –> 00:19:03.340

aber sie ist halt steil bergauf.“

00:19:03.340 –> 00:19:11.740

und dann hat er gesagt, die ersten 23 Kilometer sind nur bergauf, also ohne Pause. Und zwar,

00:19:11.740 –> 00:19:17.300

wenn ich sage jetzt bergauf, dann ist das gemeint mit bergauf. Also stellenweise war das Bergsteigen.

00:19:17.300 –> 00:19:26.980

Und dann sagte er, es gibt bei Kilometer 5 gibt es einen Point of Return. Und da sagte er, 

00:19:26.980 –> 00:19:32.100

An dieser Stelle ist die einzigste Chance auszusteigen.

00:19:32.100 –> 00:19:39.500

Danach gibt es keine Möglichkeit auszusteigen und dann sagte er mit ernster Miene, es gibt

00:19:39.500 –> 00:19:42.100

auch keine Hubschrauberrettung oder sonst irgendwas.

00:19:42.100 –> 00:19:46.460

Und da war es das erste Mal, wo ich ein mulmiges Gefühl hatte und dachte, okay, der meint

00:19:46.460 –> 00:19:47.980

das hier wirklich ernst.

00:19:47.980 –> 00:19:53.860

Und dann sagte er, es gibt erst dann wieder einen Checkpoint oben.

00:19:53.860 –> 00:19:59.860

Also man hatte die 5 Kilometer und danach erst wieder nach 22 Kilometern, wenn oben die Spitze erreicht ist.

00:19:59.860 –> 00:20:02.860

Und da war man halt auf sich allein gestellt.

00:20:02.860 –> 00:20:07.860

Und intim laufen war da auch nicht, weil das war alles sehr eng miteinander.

00:20:07.860 –> 00:20:12.860

Und dann sagte er noch einen kleinen Nebeneffekt, dabei fing er an, noch ein bisschen leicht zu lächeln.

00:20:12.860 –> 00:20:22.860

Er sagte, in den Kilometerstand 3 bis 21 gibt es Besuch von oben.

00:20:22.860 –> 00:20:32.340

Und dann sagte er, es gibt Blutegel, die sich von Bäumen abseilen und die dann quasi auf

00:20:32.340 –> 00:20:33.340

den Körper draufgehen.

00:20:33.340 –> 00:20:37.060

Die sind relativ klein, so ungefähr zwei, drei Zentimeter groß.

00:20:37.060 –> 00:20:42.060

Die saugen sich dann das Blut von den Läufern und fallen dann wieder ab.

00:20:42.060 –> 00:20:47.820

Und dann gab er uns so kleine Lavendelsachen.

00:20:47.820 –> 00:20:51.180

Damit könnt ihr quasi die abtupfen und könnt die wegstreichen.

00:20:51.180 –> 00:20:53.340

Oder ihr lasst sie einfach, die fallen eh ab.

00:20:53.340 –> 00:20:56.980

Also die fallen auch in die Schuhe rein, die gehen in die Sohle rein und was auch immer.

00:20:56.980 –> 00:20:59.380

Und das war also erstmal ein ekeliger Gedanke.

00:20:59.380 –> 00:21:01.740

Aber er sagte, ungefährlich.

00:21:01.740 –> 00:21:06.700

Und er sagte, es gibt ja ganz viele Behandlungen, Schönheitsdinge.

00:21:06.700 –> 00:21:10.700

Da gibt es Leute, die zahlen dafür richtig viel Geld, für so eine Blutreinigung.

00:21:10.700 –> 00:21:12.460

Und bei uns ist das alles inklusive.

00:21:12.460 –> 00:21:13.460

Und dann haben wir alle gelacht.

00:21:13.460 –> 00:21:15.660

Und es war tatsächlich so.

00:21:15.660 –> 00:21:24.140

Also die ersten 15 bis 25 Läufer, die haben quasi die ganzen Blutegel mitgekriegt.

00:21:24.140 –> 00:21:27.740

Ich war froh, dass ich im hinteren Feld war.

00:21:27.740 –> 00:21:35.140

Und tatsächlich 5 Kilometer, Checkpoint, alles easy going, war zwar anstrengend, aber

00:21:35.140 –> 00:21:38.100

ich so, komm, das machst du jetzt auch noch.

00:21:38.100 –> 00:21:44.100

Und dann ungefähr, ich sag mal, 6 Kilometer weiter, also ungefähr nach 11 Kilometern,

00:21:44.100 –> 00:21:48.180

also ungefähr die Hälfte der Strecke, die nach Bergauf ging, ging gar nichts mehr.

00:21:48.180 –> 00:21:51.180

Also ich war um. Ich war wirklich um.

00:21:51.180 –> 00:21:56.060

Und ich hatte das Problem, ich hatte zwei Trinkflaschen vorne an meinem Rucksack

00:21:56.060 –> 00:21:58.060

und noch eine Ersatzflasche.

00:21:58.060 –> 00:22:01.220

Und die Ersatzflasche habe ich vergessen, am Checkpoint 5 zu füllen.

00:22:01.220 –> 00:22:03.220

Also da hatte ich nur noch zwei Flaschen vorne.

00:22:03.220 –> 00:22:05.220

Also das ist jeweils ein halber Liter.

00:22:05.220 –> 00:22:09.260

Und blöderweise hat sich meine rechte Flasche, die war abgeknickt

00:22:09.260 –> 00:22:13.060

und hat immer quasi rausgetröpfelt, was ich aber nicht gemerkt habe.

00:22:13.060 –> 00:22:14.860

Und deswegen war die irgendwann leer.

00:22:14.860 –> 00:22:17.300

Und auf einmal hab ich festgestellt, dass ich nur noch eine Flasche hab.

00:22:17.300 –> 00:22:20.660

Und ich hatte ja noch gefühlte 12 Kilometer bis nach oben.

00:22:20.660 –> 00:22:22.700

Und das war so ein Punkt, wo ich dachte,

00:22:22.700 –> 00:22:25.940

oh, jetzt das ist jetzt nicht kein Spaß mehr, jetzt wird es ernst.

00:22:25.940 –> 00:22:27.900

Und dann war ich wirklich fertig.

00:22:27.900 –> 00:22:31.620

Ich war an einer Stelle so fertig, dass ich mich hingesetzt habe.

00:22:31.620 –> 00:22:35.700

Und der Dr. Rayn, das ist der Arzt, der immer dabei war, der sagte

00:22:35.700 –> 00:22:39.820

„Bleibt nicht stehen, weil dann kommen sie.“

00:22:39.820 –> 00:22:41.300

Also dann kommen sie alle.

00:22:41.300 –> 00:22:46.100

Also dann kommen die Moskitos, dann kommen die Blutegel, dann kommt alles Mögliche von links und rechts.

00:22:46.100 –> 00:22:47.700

Bleibt nicht stehen.

00:22:47.700 –> 00:22:51.100

Und das war dieser Moment, wo ich einfach nicht mehr konnte.

00:22:51.100 –> 00:22:53.700

Dann bin ich nicht nur stehen geblieben, ich habe mich hingesetzt.

00:22:53.700 –> 00:22:55.100

Und dann kamen sie auch.

00:22:55.100 –> 00:22:58.100

Und ehrlich gesagt, Yasemin, es war mir egal.

00:22:58.100 –> 00:23:02.700

Ich habe das einfach über mich ergehen lassen, weil ich hatte keine Kraft mehr, mich zu wehren.

00:23:02.700 –> 00:23:04.100

Ich hatte keine Kraft mehr zu gehen.

00:23:04.100 –> 00:23:05.300

Ich war am Ende.

00:23:05.300 –> 00:23:07.700

Und dann kommen sie halt.

00:23:07.700 –> 00:23:11.500

Und ich habe ganz viele Stiche gehabt, ganz viele Bisse gehabt.

00:23:11.500 –> 00:23:14.180

Aber es war mir, wie gesagt, egal.

00:23:14.180 –> 00:23:17.980

Und tatsächlich, ich hatte dann in der Phase, wo mir das egal war,

00:23:17.980 –> 00:23:22.220

ich habe mein Handy gezückt und habe einfach genau meine Emotionen,

00:23:22.220 –> 00:23:27.380

die ich zu dem Zeitpunkt hatte, drauf gesprochen auf mein Handy.

00:23:27.380 –> 00:23:30.380

Es waren 1 Minute 30 Sekunden.

00:23:30.380 –> 00:23:34.500

Und ich habe auch geweint, ich war fix und fertig.

00:23:34.500 –> 00:23:39.780

Und das war der Moment, wo ich sagte, wenn ich eine Möglichkeit gehabt hätte,

00:23:39.780 –> 00:23:42.900

an diesem Moment in ein Taxi einzusteigen und auszusteigen,

00:23:42.900 –> 00:23:44.700

hätte ich das sofort gemacht. Sofort.

00:23:44.700 –> 00:23:48.060

Aber ich hatte keine Wahl mehr, weil Zurück war länger.

00:23:48.060 –> 00:23:54.460

Und in der Fachsprache hat man gesagt, „you’re beyond the point of no return“.

00:23:54.460 –> 00:23:58.940

Und ich bin also, ich war über den Punkt drüber, ich konnte nicht mehr zurück.

00:23:58.940 –> 00:24:03.540

Es gab also nur noch den Weg nach oben und ich hatte also keine Wahl mehr.

00:24:04.060 –> 00:24:07.420

Und spätestens dann, das ist das Learning für mich,

00:24:07.420 –> 00:24:14.220

wenn du keine Wahl mehr hast, dann ist der Körper zu Dingen bereit,

00:24:14.220 –> 00:24:18.580

die wir selber nicht denken, dass sie möglich sind.

00:24:18.580 –> 00:24:20.980

Und ich habe mich dann wirklich hochgeschleift.

00:24:20.980 –> 00:24:24.780

Und ich hatte für mich einen sogenannten Worst-Case-Plan,

00:24:24.780 –> 00:24:27.500

den habe ich mir hier schon in Deutschland zusammengereimt und habe gesagt,

00:24:27.500 –> 00:24:32.940

naja, wenn es irgendwo mal einen Punkt gibt, wo du aufhören würdest,

00:24:32.940 –> 00:24:36.500

Was machst du dann? Und dann hatte ich zwei Pläne.

00:24:36.500 –> 00:24:40.420

Und zwar das eine war dann, dass ich an das Kinderhilfswerk denke,

00:24:40.420 –> 00:24:42.860

weil ich für einen guten Zweck renne, dass ich mir das noch mal verinnerliche

00:24:42.860 –> 00:24:47.700

und dafür noch mal zehn Prozent mehr gebe, als ich eigentlich erwartet habe

00:24:47.700 –> 00:24:50.020

oder als ich kann.

00:24:50.020 –> 00:24:55.980

Und ich hatte ungefähr vor vier, vor fünf Wochen einen Vortrag erlebt

00:24:55.980 –> 00:24:58.340

und zwar von Jacqueline Fritz.

00:24:58.340 –> 00:25:01.340

Das ist eine einbeinige Bergsteigerin,

00:25:01.340 –> 00:25:03.340

Extrembergsteigerin.

00:25:03.340 –> 00:25:07.340

Und nach diesem Vortrag war für mich klar,

00:25:07.340 –> 00:25:11.340

wenn ich irgendwann mal an irgendeiner Stelle aufgeben will,

00:25:11.340 –> 00:25:14.340

dann besinn ich mich, verdammte Hacke,

00:25:14.340 –> 00:25:17.340

du hast zwei Beine, beweg dich, gib Gas.

00:25:17.340 –> 00:25:20.340

Und tatsächlich, ich habe beide Hilfsmittel,

00:25:20.340 –> 00:25:24.340

also beide Worst-Case-Szenarien, die ich vorher durchgespielt habe,

00:25:24.340 –> 00:25:27.340

ich habe beide genutzt und die beiden Dinge haben mir geholfen,

00:25:27.340 –> 00:25:35.900

das Ding zu Ende zu bringen. Und ich bin tatsächlich am Checkpoint nach 22 Kilometern angekommen.

00:25:35.900 –> 00:25:42.020

Ich war fast, also ich war so durstig, ich hatte kein Wasser mehr und da kam Lo aus Hongkong,

00:25:42.020 –> 00:25:46.420

das war der, der den Checkpoint geleitet hat. Der sah sofort, dass es mir nicht gut ging,

00:25:46.420 –> 00:25:50.580

kam sofort mit einer Flasche Wasser, dann habe ich ein Liter Wasser auf ex getrunken. Ich kann

00:25:50.580 –> 00:25:56.980

mich genau an dieses Gefühl daran erinnern, was es heißt, durstig was zu trinken. Ich habe mich

00:25:56.980 –> 00:26:01.900

verschluckt dabei, es war mir auch alles egal. Und habe dann tatsächlich, weil es mir nicht

00:26:01.900 –> 00:26:08.900

um die Zeit ging, ich bin dann tatsächlich oben, ich habe eine Viertelstunde mit Lo da gesessen und

00:26:08.900 –> 00:26:14.500

habe einfach schweigend 15 Minuten mit Lo da gesessen und habe einfach nur wie so ein,

00:26:14.500 –> 00:26:18.980

ja, ich habe einfach nur in die Ferne gestarrt und war dankbar, dass ich es geschafft habe.

Dr. Yasemin Yazan

00:26:18.980 –> 00:26:25.820

Ja, total inspirierend, wenn man sich das so anhört. Lass uns da noch mal ein bisschen tiefer

00:26:25.820 –> 00:26:35.100

einsteigen. Dieser Punkt, als du dieses Video auch gedreht hast, wo du nicht mehr konntest,

00:26:35.100 –> 00:26:41.740

was waren das für Gedanken zum Beispiel auch oder Gefühle, die du erlebt hast,

00:26:41.740 –> 00:26:45.900

diese Grenzen, diese eigenen Grenzen auch zu spüren?

Patrik Wenke

00:26:45.900 –> 00:26:56.660

Es war eine Egal-Stimmung. Also komplett alles war egal. Und das kenne ich von mir nicht.

00:26:56.660 –> 00:27:01.980

Also für mich ist nie was egal. Aber das war eine neue Erkenntnis. Wenn du quasi in

00:27:01.980 –> 00:27:07.140

dich zusammensackst, der Körper nicht mehr kann, nur noch der Geist da ist und der Geist

00:27:07.140 –> 00:27:13.780

sagt „Ach komm, egal. Bleib hier sitzen. Irgendwann wird irgendjemand kommen.“ Und

00:27:13.780 –> 00:27:18.500

Und tatsächlich kam auch irgendwann Dr. Rayn und Dr. Rayn sagte dann, hey komm, es sind

00:27:18.500 –> 00:27:20.540

noch vier Kilometer, das kriegst du hin.

00:27:20.540 –> 00:27:21.540

Sagt er, brauchst du Hilfe?

00:27:21.540 –> 00:27:22.540

Ich sage, nee, ich kriege das hin.

00:27:22.540 –> 00:27:26.220

Und es war auch alles super organisiert.

00:27:26.220 –> 00:27:33.260

Ich bin an diesem einen Tag tatsächlich nach zwölf Stunden, 33 Minuten und 20 Sekunden

00:27:33.260 –> 00:27:37.620

im Ziel angekommen, als letzter tatsächlich an dem Tag.

00:27:37.620 –> 00:27:43.340

Also der zweite Tag hat mir richtig gezeigt, wo meine Grenzen sind.

00:27:43.340 –> 00:27:47.180

Aber hat mir auch gezeigt, dass selbst da, wo ich dachte, dass meine Grenzen sind,

00:27:47.180 –> 00:27:54.940

dass man die in einer Notsituation oder in einer Extremsituation noch mal toppen kann.

00:27:54.940 –> 00:27:59.900

Also die Grenzen, die du im Kopf hast, sind lange nicht deine Grenzen, bei weitem nicht.

Dr. Yasemin Yazan

00:27:59.900 –> 00:28:03.900

Ja, das ist total spannend.

00:28:03.900 –> 00:28:08.580

Und das heißt, an dem Punkt, wo wir denken, wir haben die Grenze erreicht,

00:28:08.580 –> 00:28:12.580

eben noch weit darüber hinaus gehen zu können, das ist das eine.

00:28:12.980 –> 00:28:17.680

Das andere, was du angesprochen hast, ist dieses „A point of no return“.

00:28:17.680 –> 00:28:21.580

Wenn wir das übertragen auf Alltagssituationen,

00:28:21.580 –> 00:28:24.680

diese Erkenntnisse, die du da jetzt für dich gemacht hast,

00:28:24.680 –> 00:28:26.080

diese Erfahrungen und Erkenntnisse,

00:28:26.080 –> 00:28:31.640

wie wichtig ist es aus deiner Sicht auch im Alltagsleben,

00:28:31.640 –> 00:28:34.520

möglicherweise ganz bewusst und gezielt,

00:28:34.520 –> 00:28:38.980

Möglichkeiten zu schaffen, dass es eben auch kein Zurück mehr gibt?

Patrik Wenke

00:28:40.780 –> 00:28:43.780

Yasemin, das ist genau das wichtigste Learning überhaupt.

00:28:43.780 –> 00:28:48.780

Also ich sag mal, zum einen ist ja, es geht ja um die Kraft, eine Entscheidung generell mal zu treffen.

00:28:48.780 –> 00:28:51.780

So, jetzt gibt es Gelegenheiten, die musst du erstmal erkennen und wahrnehmen.

00:28:51.780 –> 00:28:53.780

Das ist das Erste, was du machen musst.

00:28:53.780 –> 00:28:56.780

Dann hast du es erkannt und wahrgenommen, dann musst du eine Entscheidung treffen.

00:28:56.780 –> 00:28:57.780

Ja oder nein.

00:28:57.780 –> 00:29:03.780

Und du weißt ja, in meinem Buch habe ich, also was uns wirklich unglücklich macht, ist das glasklare „Jein“.

00:29:03.780 –> 00:29:08.780

Deswegen, also wenn du eine Gelegenheit erkannt hast und wahrgenommen hast, entscheide „Ja“ oder „Nein“.

00:29:08.780 –> 00:29:14.320

nein. Und dann revidiere deine Entscheidung nicht. Also nicht so kurz ja sagen und dann

00:29:14.320 –> 00:29:18.880

nach zwei Metern sagen, ah war das wirklich gut, dass ich es gemacht habe. Genau das ist es. Und

00:29:18.880 –> 00:29:24.320

deswegen habe ich auch irgendwann mal gesagt, vermeide einen Point of Return Plan. Also wenn

00:29:24.320 –> 00:29:29.880

du dich entschieden hast für etwas, also ja oder nein, dann vermeide einen Point of Return Plan.

00:29:29.880 –> 00:29:36.960

Weil wenn du dir eine Exit-Strategie einbaust, wirst du beim kleinsten Widerstand diesen Exitplan

00:29:36.960 –> 00:29:45.160

nutzen. Ich hatte das Glück, dass ich keine Wahl hatte und ich meine das wirklich so.

00:29:45.160 –> 00:29:49.960

Also natürlich hätte ich an dem Punkt eigentlich gerne die Wahl gehabt aufzugeben,

00:29:49.960 –> 00:29:54.760

aber im Nachhinein sehe ich das als totales Glück, dass ich nicht die Wahl hatte aufzugeben. Ich

00:29:54.760 –> 00:30:00.680

hatte keine andere Wahl. Ich musste es durchziehen und habe dann festgestellt, was ich oder was der

00:30:00.680 –> 00:30:07.400

Mensch generell zu leisten bereit ist und was in einem steckt. Das ist unfassbar, was da für Möglichkeiten bestehen. 

Dr. Yasemin Yazan

00:30:07.400 –> 00:30:15.840

Ja, großartig. Und dann bist du weitergelaufen,

00:30:15.840 –> 00:30:25.400

gezwungenermaßen quasi, und bist auch bei der nächsten Etappe am Ziel angekommen. Und dann

00:30:25.400 –> 00:30:30.400

hättest du ja auch dort wieder die Gelegenheit gehabt, auszusteigen, oder? Was hat dich bewegt

00:30:30.400 –> 00:30:31.400

dann wieder weiterzumachen?

Patrik Wenke

00:30:31.400 –> 00:30:34.440

Yasemin, das kann ich dir ganz genau sagen.

00:30:34.440 –> 00:30:36.480

Ich kann mich an jede Sekunde erinnern.

00:30:36.480 –> 00:30:41.240

Wie gesagt, ich bin an diesem Tag nach 12 Stunden, 33 Minuten und 20 Sekunden,

00:30:41.240 –> 00:30:44.200

ich nehme das jetzt genau, weil ich für jede Sekunde gekämpft habe,

00:30:44.200 –> 00:30:46.560

bin ich am Ziel angekommen.

00:30:46.560 –> 00:30:50.240

Und das ist das Team, was einen trägt.

00:30:50.240 –> 00:30:54.480

Natürlich, es waren 57 Läufer aus 18 verschiedenen Ländern.

00:30:54.480 –> 00:30:57.520

Aber es war eine Einheit.

00:30:57.520 –> 00:31:00.520

Also wenn jemand ein Problem hatte, kamen alle, wollten dir helfen.

00:31:00.520 –> 00:31:05.960

Stellenweise hatten wir eine Unterkunft, da gab es nur eine Toilette.

00:31:05.960 –> 00:31:08.960

Man muss sich vorstellen, 57 Teilnehmer, eine Toilette.

00:31:08.960 –> 00:31:11.360

Da braucht es Disziplin und Respekt.

00:31:11.360 –> 00:31:17.080

Und das war so ein, also ich sag mal, dieser Sportler-Team-Geist

00:31:17.080 –> 00:31:21.960

ist mein, auch ein großes Learning, was ich daraus mitnehme.

00:31:21.960 –> 00:31:26.640

Und jetzt war ich ja der Letzte nach 12 Stunden 33.

00:31:27.400 –> 00:31:32.080

Aber man konnte um die Kurve sehen, den Zieleinlauf.

00:31:32.080 –> 00:31:34.800

Und dann haben einige Leute gesehen, dass ich komme.

00:31:34.800 –> 00:31:37.240

Das war ja immer wieder auch der Checkpoint, war ja am Ende auch.

00:31:37.240 –> 00:31:41.720

Und dann haben die quasi gesagt, der Patrik kommt oder wer auch immer halt kommt.

00:31:41.720 –> 00:31:46.080

Und dann kamen die ganzen Läufer, egal was sie gerade gemacht haben,

00:31:46.080 –> 00:31:48.600

ob die am Essen waren oder ob die trinken waren, ob die am Quatschen waren,

00:31:48.600 –> 00:31:51.560

ob die was auch immer gemacht haben und kamen dann.

00:31:51.560 –> 00:31:56.120

Und ich bin quasi als letzter nach zwölf Stunden, 33 Minuten und 20 Sekunden

00:31:56.840 –> 00:32:04.280

euphorisch gefeiert worden von 56 Läuferkollegen. Das ist eine wahnsinnige Emotion.

Dr. Yasemin Yazan

00:32:04.280 –> 00:32:13.520

Oh ja, das kann ich mir vorstellen. Wenn du nochmal dich daran zurückerinnerst und das

00:32:13.520 –> 00:32:22.080

nochmal durchlebst, dieser Teamgeist, der da entsteht, was würdest du sagen, was waren

00:32:22.080 –> 00:32:30.200

denn diese verbindenden Komponenten, die diese Kraft auch des Teams entfaltet haben?

Patrik Wenke

00:32:30.200 –> 00:32:39.760

Alle, alle Läufer wollten, dass alle es schaffen, weil es war eine besondere Reise. Ich meine,

00:32:39.760 –> 00:32:46.720

200 Kilometer, das ist was. Auf der Höhe, das ist was. Jeder, jeder, auch der Spitzenläufer,

00:32:46.720 –> 00:32:50.800

hatte zu kämpfen. Auch der Spitzenläufer hatte am zweiten Tag Probleme.

00:32:50.800 –> 00:32:55.600

Er sagte auch, das war die schwerste Etappe.

00:32:55.600 –> 00:32:59.500

Und selbst der Veranstalter, das muss man sich vorstellen, hat dann aber zum

00:32:59.500 –> 00:33:04.560

Glück erst einen Tag später gesagt, noch mal gut, dass so viele

00:33:04.560 –> 00:33:09.120

durchgekommen sind. Er sagte, ich mach das 15 Jahre, aber das war die härteste Etappe,

00:33:09.120 –> 00:33:16.520

die er jemals geplant hat. Gepaart mit diesen ganzen Hindernissen wie Blutegel

00:33:16.520 –> 00:33:21.840

und gedöns und gepaart mit dieser enormen Hitze von über 40 Grad, die halt

00:33:21.840 –> 00:33:26.200

nicht einkalkulierbar war. Und er sagte, das war wirklich die

00:33:26.200 –> 00:33:30.000

härteste Etappe, die er seit 15 Jahren geplant hat. Und dann habe ich noch gesagt,

00:33:30.000 –> 00:33:34.120

verdammte Hacke, warum dieses Jahr, wo ich dabei bin, hätte es nicht

00:33:34.120 –> 00:33:37.760

irgendwie ein bisschen leichter sein können? Aber im Nachhinein macht mich

00:33:37.760 –> 00:33:41.840

das aber auch am meisten stolz. Ich war dabei, als es die härteste Etappe gab und

00:33:41.840 –> 00:33:46.280

ich bin als Letzter angekommen. Ja und? Es ging ja nie um, es ging ja bei mir nie

00:33:46.280 –> 00:33:53.560

um Zeit oder es ging auch nie um Platzierung. Es war mir egal. Das war ein Lauf für die Seele.

00:33:53.560 –> 00:34:00.400

Es war ein Lauf, den ich machen wollte in Bhutan. Und ich habe genau das bekommen, was ich mir

00:34:00.400 –> 00:34:06.880

gewünscht habe. Tolle Begegnungen mit wundervollen Menschen, die sich mit dem Laufen beschäftigen,

00:34:06.880 –> 00:34:12.360

mit wundervollen Teamgeist-Momenten. Ich kann mich daran erinnern, also wir hatten, manchmal

00:34:12.360 –> 00:34:16.960

waren wir in einem Kloster, wo wir übernachtet haben. Manchmal haben wir in Zelten übernachtet.

00:34:16.960 –> 00:34:23.840

Und es war immer spartanisch. Also ganz komische Plumpsklos und wie man sich das alles vorstellt.

00:34:23.840 –> 00:34:28.760

Und immer kaltes Wasser und so. Und ich kann mich heute noch daran erinnern, an der fünften Etappe

00:34:28.760 –> 00:34:36.160

kommt mir morgens um 5.30 Uhr Melissa, das ist eine der schnellsten Läuferinnen gewesen, entgegen mit

00:34:36.160 –> 00:34:44.320

einem totalen Grinsen im Gesicht und sagt „Patrik, warm water“. Also während an dem Tag gab es

00:34:44.320 –> 00:34:50.360

warmes Wasser. Das war für uns ein Wunder. Das war für uns einfach ein riesen Geschenk.

Dr. Yasemin Yazan

00:34:50.360 –> 00:34:57.720

Ja wunderbar. Wenn wir auch das nochmal versuchen ein Stück weit zu übertragen

00:34:57.720 –> 00:35:03.480

auf das Alltagsleben, das was da in diesem Team entstanden ist. Du hast gesagt,

00:35:03.480 –> 00:35:09.800

gesagt, alle Läufer wollten das ja auch schaffen und haben sich dementsprechend auch gegenseitig

00:35:09.800 –> 00:35:15.720

unterstützt. Aber wir haben oft Situationen, wo wir möglicherweise auch ein gleiches oder

00:35:15.720 –> 00:35:22.320

verbindendes Ziel haben. Das allein führt im Ergebnis nicht unbedingt immer dazu, dass

00:35:22.320 –> 00:35:30.360

so ein Zusammenhalt, so ein Mitfühlen und so weiter auch entsteht. Was würdest du sagen,

00:35:30.360 –> 00:35:35.600

war hier noch mal möglicherweise der Unterschied? Ist es vielleicht die eigene Erfahrung,

00:35:35.600 –> 00:35:41.360

also die gleichen Hürden an der Stelle zu nehmen, emotional auch zu spüren, erspüren zu können,

00:35:41.360 –> 00:35:47.160

wie es dem anderen geht? Oder was passiert da, was da anders ist,

00:35:47.160 –> 00:35:50.880

möglicherweise in Anführungsstrichen, als das, was wir so im Alltag manchmal erleben?

Patrik Wenke

00:35:50.880 –> 00:35:58.280

Das kann ich dir genau sagen, Yasemin. Ich habe das für mich analysiert. In dieser Gemeinschaft

00:35:58.280 –> 00:36:03.280

Und in dieser Extremsituation hat Egoismus keinen Platz.

00:36:03.280 –> 00:36:09.280

Und genau das ist, also Egoismus ist das, was ja gegen Team spricht.

00:36:09.280 –> 00:36:12.280

Hier kämpfen alle für alle.

00:36:12.280 –> 00:36:18.280

Also dieses Musketier-Vereinigungsritual, sage ich jetzt mal.

00:36:18.280 –> 00:36:20.280

Für Egoismus ist da kein Platz.

00:36:20.280 –> 00:36:25.280

Nochmal, du hast mit 57 Läufern vielleicht drei oder eine Toilette.

00:36:25.280 –> 00:36:35.480

Und wenn du da als Egoist reingehst und sagst, jetzt mache ich hier erstmal 15, 20 Minuten meine Toilette in aller Ruhe und egal, wer hinter mir steht, das geht nicht.

00:36:35.480 –> 00:36:38.880

Also das verbietet der Respekt.

00:36:38.880 –> 00:36:48.880

Und alle hatten riesigen Respekt vor dieser Distanz, vor diesen Höhenmetern und vor diesen Herausforderungen.

00:36:48.880 –> 00:36:52.080

Also da war jeder, jeder war respektvoll.

00:36:52.080 –> 00:36:58.360

Und ich glaube, dass wenn du respektvoll bist, also wenn Respekt an oberster Stelle ist,

00:36:58.360 –> 00:37:00.200

dann ist Team eine gewisse Automatik.

00:37:00.200 –> 00:37:07.240

Also du kannst nicht, also wer respektvoll ist, der ist automatisch im Team integriert.

00:37:07.240 –> 00:37:12.040

Und du siehst ja daran, dass selbst der Letzte abgefeiert wurde, als wenn er gerade gewonnen

00:37:12.040 –> 00:37:17.480

hätte, weil jeder sich für den anderen gefreut hat, weil er sein Bestes gegeben hat oder

00:37:17.480 –> 00:37:20.960

weil er eben seine Grenzen erfahren hat.

00:37:20.960 –> 00:37:25.760

Ich glaube auch, dass der erste Läufer seine Grenzen dort nochmal überschritten hat.

00:37:25.760 –> 00:37:32.120

Also ich bin ja reingekommen ins Ziel nach 58 Stunden, 28 Minuten und 16 Sekunden.

00:37:32.120 –> 00:37:37.600

Und der Erstplatzierte nach knapp 31 Stunden.

00:37:37.600 –> 00:37:39.480

Da siehst du ja schon, das ist eine Riesendiskrepanz.

00:37:39.480 –> 00:37:44.960

Das Problem, was ich hatte, war, ich war immer so im letzten Feld.

00:37:44.960 –> 00:37:49.400

Ich hatte immer die wenigste Regenerationszeit.

00:37:49.400 –> 00:37:55.280

Also ich war immer der Letzte, also einer der Letzten im Ziel und bin aufgrund dessen

00:37:55.280 –> 00:37:58.000

auch immer als einer der Ersten gestartet.

00:37:58.000 –> 00:38:03.440

Also die Regenerationszeit bei mir war nicht so gut oder war schwierig.

00:38:03.440 –> 00:38:05.920

Ich konnte auch kaum schlafen.

00:38:05.920 –> 00:38:11.120

Also einmal war es die Hitze auch und ich konnte halt kaum schlafen.

00:38:11.120 –> 00:38:14.680

Vielleicht hatte ich in der Nacht ungefähr, was weiß ich, zwei, drei Stunden geschlafen,

00:38:14.680 –> 00:38:15.680

mal wirklich tief.

00:38:15.680 –> 00:38:18.000

Und der Rest war, irgendwas hat sich immer bewegt.

00:38:18.000 –> 00:38:25.560

57 Leute, Leute in mehreren Zelten. Es war immer irgendwas los. Und auch hier war der

00:38:25.560 –> 00:38:29.440

respektvolle Umgang. Das heißt, wenn man aufs Klo gehen musste, was weiß ich, nachts

00:38:29.440 –> 00:38:33.240

um vier, dann gab es immer so eine Lampe, die man hatte. Da musste man wirklich leise

00:38:33.240 –> 00:38:37.160

gehen. Jetzt gehst du quasi, du musst quasi durch die ganzen Beine durch. Und dann hast

00:38:37.160 –> 00:38:40.160

du aus Versehen mal jemanden berührt und hast dich geärgert, dass du den gerade aufgeweckt

00:38:40.160 –> 00:38:44.840

hast, weil er dann weniger Regenerationszeit hat. Also alle haben wirklich respektvoll

00:38:44.840 –> 00:38:50.160

versucht, allen das Leben so leicht wie möglich zu machen, weil die äußeren Umstände waren

00:38:50.160 –> 00:38:51.160

schon schwierig genug.

Dr. Yasemin Yazan

00:38:51.160 –> 00:38:54.920

Ja, absolut nachvollziehbar.

00:38:54.920 –> 00:38:58.560

Und dann ging es ja weiter.

00:38:58.560 –> 00:39:04.960

Du hast es beschrieben als das war wirklich die heftigste Etappe, die du dann erst mal

00:39:04.960 –> 00:39:05.960

erreicht hast.

00:39:05.960 –> 00:39:10.800

Aber da kamen ja dann noch einige Etappen, einige Tage, wo es dann weiterging.

00:39:10.800 –> 00:39:15.880

An den Zeiten, die du genannt hast, ist ja deutlich, dass auch hier mit Sicherheit einiges

00:39:15.880 –> 00:39:22.440

von dir geistig und körperlich auch abverlangt wurde, sozusagen, oder du dir selbst abverlangt

00:39:22.440 –> 00:39:27.320

hast. Wie ging es denn da weiter? Welche Erfahrungen hast du dann gemacht? War es danach dann easy

00:39:27.320 –> 00:39:33.120

going, weil das Härteste war schon geschafft? Oder gab es dann nochmal andere Herausforderungen,

00:39:33.120 –> 00:39:38.360

die vergleichbar waren mit diesem heftigsten zweiten Tag für dich?

Patrik Wenke

00:39:38.360 –> 00:39:44.720

Also zu 90 Prozent bin ich alleine gelaufen. Das heißt, ich habe tatsächlich ein Rendezvous mit

00:39:44.720 –> 00:39:52.000

mir selbst gemacht und bin quasi mit mir gelaufen. Wenn dann ein Läufer vorbeigelaufen ist,

00:39:52.000 –> 00:39:58.320

dann hat man den immer Handshake. Also das war Usus, Ghettofaust oder Handshake,

00:39:58.320 –> 00:40:02.440

wenn jemand vorbeigelaufen ist. Manchmal ist man auch mit jemanden zwei, drei Minuten mitgelaufen,

00:40:02.440 –> 00:40:07.080

aber die meisten sind tatsächlich für sich alleine gelaufen. Das brauchten die Leute auch für sich.

00:40:07.080 –> 00:40:12.800

Ich bin bei der ersten Etappe, da war ich ungefähr drei Kilometer vor dem Ziel, da

00:40:12.800 –> 00:40:19.080

kam Ann aus Alaska und wir hatten beide das gleiche Tempo.

00:40:19.080 –> 00:40:23.920

Da habe ich zu Ann noch gesagt, lass uns gemeinsam ins Ziel laufen und Ann sagte, ja super.

00:40:23.920 –> 00:40:27.160

Und da sind wir tatsächlich gemeinsam ins Ziel reingelaufen, da wird das auch, die Zeit

00:40:27.160 –> 00:40:29.200

wird dann genau gleich bewertet.

00:40:29.200 –> 00:40:33.280

Ich bin am vierten Tag, die vierte Etappe, die war, ich muss mal gerade nachschauen,

00:40:33.280 –> 00:40:41.080

Die vierte Etappe, die war knapp 42 Kilometer. Da hatte ich tatsächlich auch etwas Schwierigkeiten,

00:40:41.080 –> 00:40:46.600

weil es auch wieder Höhenmeter waren und da hatte ich ein bisschen Kreislaufprobleme. Und da war

00:40:46.600 –> 00:40:53.800

Anita aus Österreich, die hatte Knieprobleme. Das heißt, wir hatten zwei Probleme, deswegen sind wir

00:40:53.800 –> 00:40:59.160

zwei, dann haben wir uns die letzten drei Kilometer echt zusammen in die vierte Etappe, in das vierte

00:40:59.160 –> 00:41:04.980

Ziel reingeschleppt und haben das zusammen gemacht. Und tatsächlich, was

00:41:04.980 –> 00:41:10.080

auch schwierig war, war die fünfte Etappe, weil die war knapp 56 Kilometer lang.

00:41:10.080 –> 00:41:14.280

Also die war, das war die längste Strecke im ganzen Rennen

00:41:14.280 –> 00:41:17.480

und hatte auch sehr viele Höhenmeter, gerade zum Schluss. Und das ist das

00:41:17.480 –> 00:41:20.560

Problem. Du hast dann 56 Kilometer und dann geht es dann die letzten fünf

00:41:20.560 –> 00:41:26.200

Kilometer nochmal richtig hoch, wo du sowieso eigentlich am Ende bist. Und das

00:41:26.200 –> 00:41:31.760

war. Das war nochmal eine richtig harte Tour und an dem Tag bin ich gelaufen, 14 Stunden,

00:41:31.760 –> 00:41:38.520

10 Minuten und 10 Sekunden. Da kam ich als Vorletzter rein und das war auch dann, ich kam

00:41:38.520 –> 00:41:42.680

im Dunkeln rein. Also wir hatten dann so eine Lampe, mit der wir dann, also die wir dann in der

00:41:42.680 –> 00:41:49.280

Dunkelheit anmachen mussten, einmal ein Rücklicht für die Hinterläufer und ein Vorderlicht, damit

00:41:49.280 –> 00:41:50.560

damit du siehst, wo du hinläufst.

00:41:50.560 –> 00:41:56.840

Und das war, wo ich sage, das war auch das schönste Team-Erlebnis, was ich hatte.

00:41:56.840 –> 00:42:01.320

Weil du bist nach 56 Kilometern bist du platt wie eine Flunder.

00:42:01.320 –> 00:42:05.880

Und wenn du 14 Stunden läufst, dann bist du sowieso kaputt.

00:42:05.880 –> 00:42:09.280

Und dann waren auch wieder viele Läufer, die mich empfangen haben.

00:42:09.280 –> 00:42:13.160

Und das Geilste war, der Sascha Gramm, der ja auch mitgelaufen ist,

00:42:13.160 –> 00:42:14.640

der übrigens zweitplatzierter wurde,

00:42:14.640 –> 00:42:18.000

der hat dann gesagt, du Patrik, ich habe hier alles schon vorbereitet,

00:42:18.000 –> 00:42:20.760

die Matratze schon aufgepustet, du musst nichts machen, du kannst dich direkt hinlegen.

00:42:20.760 –> 00:42:25.080

Also der wusste genau, ich habe jetzt keinen Bock, eine Matratze aufzupusten.

00:42:25.080 –> 00:42:27.640

Ich hatte gar keine Puste mehr.

00:42:27.640 –> 00:42:31.480

Dann kam Oliver aus Österreich und sagte, was magst du essen?

00:42:31.480 –> 00:42:33.920

Ich hole dir das, bleib sitzen, bewege dich nicht mehr.

00:42:33.920 –> 00:42:37.520

Alle kamen und wollten irgendwie helfen.

00:42:37.520 –> 00:42:41.040

Und das ist unfassbar gewesen.

00:42:41.040 –> 00:42:46.240

Dieses Teamgefühl, das wünsche ich mir in dem einen oder anderen Unternehmen.

00:42:46.240 –> 00:42:52.600

So viel Team-Spirit. Wofür wären wir alle in Unternehmen bereit, wenn alle Hand in Hand arbeiten würden?

Dr. Yasemin Yazan

00:42:52.600 –> 00:43:02.600

Ja, absolut. Und bevor wir auf diese letzte Zielerreichungsetappe nochmal zu sprechen kommen,

00:43:02.600 –> 00:43:11.960

da habe ich auch noch Fragen. Du hast ja auf dem Weg insgesamt nicht nur viel Zeit mit dir selbst

00:43:11.960 –> 00:43:18.400

sozusagen verbracht, sondern hast auch weitere Begegnungen auf diesen Strecken

00:43:18.400 –> 00:43:23.760

mit Menschen gehabt. Magst du dazu mal ein bisschen was erzählen?

Patrik Wenke

00:43:23.760 –> 00:43:29.000

Da ich ja nicht nach Zeit gelaufen bin und das quasi eine Reise für die Seele

00:43:29.000 –> 00:43:33.880

war, habe ich mich mit mir selbst beschäftigt und es gab immer alle

00:43:33.880 –> 00:43:38.880

25 Meter, da muss man erstmal sagen Respekt für die Organisation, du musst

00:43:38.880 –> 00:43:46.960

vorstellen, alle 25 Meter war markiert. Das heißt, es gab orange kleine Bänder,

00:43:46.960 –> 00:43:53.880

die entweder an Bäumen fest waren oder es gab gesprähte rote Punkte. Und dann hat

00:43:53.880 –> 00:43:57.440

der Veranstalter auch gesagt, wenn du nach 50 Meter keine Markierung siehst, dann bist

00:43:57.440 –> 00:44:01.400

du falsch. Und alle haben aufgepasst, dass sie nicht falsch laufen, weil keiner hat

00:44:01.400 –> 00:44:04.880

Bock gehabt, mehr als 200 Kilometer zu laufen.

00:44:04.880 –> 00:44:09.300

Ich habe mich einmal um 50 Meter verlaufen und da habe ich mich über die 50 Meter schon

00:44:09.300 –> 00:44:10.300

tierisch geärgert.

00:44:10.300 –> 00:44:14.260

Also ich bin eigentlich 200 Kilometer und 50 Meter gelaufen.

00:44:14.260 –> 00:44:24.500

Und trotzdem hatte ich den Fokus zwar einmal auf diese Markierung und die Angst, irgendwas

00:44:24.500 –> 00:44:25.860

zu verpassen, zu versehen.

00:44:25.860 –> 00:44:29.460

Und gleichzeitig habe ich aber auch Menschen gesehen, also ganz viele Menschen gesehen.

00:44:29.460 –> 00:44:38.740

Also ich habe einmal eine ältere Dame gesehen, die am Straßenrand gesessen hat, vollkommen

00:44:38.740 –> 00:44:46.460

glücklich und dann habe ich einfach den Blinker rechts gesetzt und habe mich zu der Frau hingesetzt.

00:44:46.460 –> 00:44:51.340

Also einmal war es für mich eine nette Pause, wo ich dachte, komm, machst du mal Pause.

00:44:51.340 –> 00:44:55.820

Und dann habe ich fünf Minuten mit dieser 90 Jahre alten Dame gesprochen, die konnte

00:44:55.820 –> 00:45:00.760

auch gut englisch und das ich habe dann nachher hat dann dann kam Anita aus

00:45:00.760 –> 00:45:03.620

Österreich die hat dann sich auch noch dazu gesetzt hat dann das Foto gemacht

00:45:03.620 –> 00:45:06.660

von uns beiden das ist eines der schönsten Fotos

00:45:06.660 –> 00:45:12.940

geworden für mich für diese Reise und dann sind drei Läufer sind an mir

00:45:12.940 –> 00:45:18.100

vorbeigelaufen und das war mir sowas von egal also ob ich jetzt Platz 49 habe

00:45:18.100 –> 00:45:23.300

oder 46 wen interessiert das wen interessiert das aber diese Begegnung

00:45:23.300 –> 00:45:26.700

mit dieser 90 Jahre alten Frau fünf Minuten da zu sitzen.

00:45:26.700 –> 00:45:30.500

Das ist ein unfassbarer Moment.

00:45:30.500 –> 00:45:34.180

Und ich bin so froh, dass ich mir genau diese Zeit genommen habe,

00:45:34.180 –> 00:45:37.220

weil wenn du schon so was machst, dann machst du es ja genau dafür,

00:45:37.220 –> 00:45:40.700

für diese für diese Momente, die in deiner Seele eingebrannt sind.

00:45:40.700 –> 00:45:44.860

Platz 46, 49.

00:45:44.860 –> 00:45:46.580

Wen interessierts?

Dr. Yasemin Yazan

00:45:46.580 –> 00:45:49.580

Ja, absolut.

00:45:49.580 –> 00:45:52.100

Und du sagst es so schön Momente, die sich bei uns dann eben

00:45:52.100 –> 00:45:59.420

auch letztendlich einbrennen. Das heißt, du hast im Grunde genommen währenddessen

00:45:59.420 –> 00:46:11.140

einen Prozess ganz massiv erlebt. Es war zwar ein Ziel da, dieses Endziel 200 Kilometer zu schaffen,

00:46:11.140 –> 00:46:18.980

aber unabhängig davon, wie viel Zeit du jetzt tatsächlich dafür brauchst und zwischendurch

00:46:18.980 –> 00:46:23.660

auch mal Pausen zu machen, um solche Begegnungen auch zuzulassen und auch zu

00:46:23.660 –> 00:46:29.180

erleben. Das finde ich großartig. Ja und dann bist du irgendwann so weit

00:46:29.180 –> 00:46:35.220

gewesen, dass du ja kurz vor dem Ziel warst, sozusagen vor dem Endziel. Und

00:46:35.220 –> 00:46:38.940

gerade bei diesem Endziel, und das fand ich so bewundernswert ehrlich gesagt, da

00:46:38.940 –> 00:46:42.900

habe ich gedacht, wow, du bist ja nicht einfach nur durch das Ziel hindurch

00:46:42.900 –> 00:46:47.140

gelaufen, sondern du bist sozusagen ins Ziel hineingesprungen.

00:46:47.140 –> 00:46:51.140

Magst du da mal ein bisschen was zu berichten, lieber Patrik?

Patrik Wenke

00:46:51.140 –> 00:46:56.140

Ja, ja, ja. Also böse Zungen würden sagen, Mensch, da war noch ein bisschen mehr Luft drin,

00:46:56.140 –> 00:46:58.140

da hättest du ein bisschen mehr Geschwindigkeit machen können.

00:46:58.140 –> 00:47:04.140

Wenn du schon am Ende der 200 Kilometer springst, dann hättest du ja vorher auch mehr Gas geben können.

00:47:04.140 –> 00:47:10.140

Aber es gibt eine Geschichte dahinter und na ja, ich verrate das auch.

00:47:10.140 –> 00:47:16.140

Und zwar, die letzte Etappe war die kürzeste Etappe. Die war nur 16 Kilometer.

00:47:16.140 –> 00:47:22.140

Das war ganz bewusst, weil man logischerweise die Siegerehrung an dem Tag auch hatte.

00:47:22.140 –> 00:47:28.140

Aber trotzdem waren diese 16 Kilometer sehr anspruchsvoll, weil sie auch wieder nur bergauf ging,

00:47:28.140 –> 00:47:31.140

aber halt mit guten Strecken.

00:47:31.140 –> 00:47:38.140

Der Zieleinlauf war ja das Tigernest, das bekannteste Kloster, was ja direkt im Himalaya eingebaut ist.

00:47:38.140 –> 00:47:40.140

Also wirklich beeindruckende Kulisse.

00:47:40.140 –> 00:47:48.660

Und naja, diese Etappe bin ich gelaufen, insgesamt vier Stunden und zehn Minuten.

00:47:48.660 –> 00:47:57.980

Und kurz vor dem Ziel, ich wusste genau da oben, um die Ecke kommt der Zieleinlauf.

00:47:57.980 –> 00:48:05.140

Und die meisten Läufer sind dann quasi hochgerannt um die Ecke und sind dann quasi abgehetzt

00:48:05.140 –> 00:48:06.140

durchs Ziel gekommen.

00:48:06.140 –> 00:48:12.940

Und ich habe mir die Zeit genommen, bin quasi hochgelaufen und habe mich auf der letzten

00:48:12.940 –> 00:48:19.820

Treppenstufe, also bevor es um die Kurve ging zum Zieleinlauf, habe ich mich hingesetzt

00:48:19.820 –> 00:48:26.500

und habe mich, das waren gefühlte zwei Minuten, zwei Minuten hingesetzt und bin für mich

00:48:26.500 –> 00:48:32.620

meine Reise komplett nochmal gedanklich durchgegangen, voller Dankbarkeit, voller Demut.

00:48:32.620 –> 00:48:38.620

Also zum einen habe ich dann in den zwei Minuten die Zeit genutzt, mich zu akklimatisieren,

00:48:38.620 –> 00:48:41.620

mal wieder runter zu kommen, nicht abgehetzt um die Ecke zu rennen.

00:48:41.620 –> 00:48:46.620

Und zeitgleich waren diese zwei Minuten, wie so in einem Zeitraffer, bin ich alles durchgegangen.

00:48:46.620 –> 00:48:51.620

In diesen zwei Minuten bin ich diese zweite Etappe gedanklich durchgegangen und habe gesagt,

00:48:51.620 –> 00:48:56.620

guck mal, wie nah Niederlage und Erfolg beieinander liegen.

00:48:56.620 –> 00:49:01.560

Und ich hätte niemals gedacht, jedenfalls bei der zweiten Etappe, dass ich heute hier

00:49:01.560 –> 00:49:07.220

sitze und jetzt gleich die letzten 10, 15 Meter ins Ziel einlaufe.

00:49:07.220 –> 00:49:13.380

Und dann, nach den zwei Minuten, bin ich komplett zufrieden, voller Dankbarkeit und Demut um

00:49:13.380 –> 00:49:19.740

die Ecke gelaufen, voller Energie und konnte dann logischerweise über dieses Zielband

00:49:19.740 –> 00:49:20.740

echt springen.

00:49:20.740 –> 00:49:24.780

Und dieses Zielfoto, was da gemacht wurde, das ist für meine Ewigkeit.

Dr. Yasemin Yazan

00:49:24.780 –> 00:49:32.740

Das kann ich mir absolut vorstellen. Was hast du gerade gesagt? Zufrieden, dankbar und da war noch was Drittes dabei, Patrik? 

Patrik Wenke

00:49:32.740 –> 00:49:40.140

Demut. 

Dr. Yasemin Yazan

00:49:40.140 –> 00:49:45.180

Demut, ah ja, absolut. Demut. Ja, lass uns doch mal da genauer drauf schauen. Genau diese Emotionen, wie fühlt es sich an,

00:49:45.180 –> 00:49:54.300

durch dieses Ziel dann auch zu laufen und wie ging es dir dann auch Minuten, Stunden nach diesem Ziel-Einlauf sozusagen?

Patrik Wenke

00:49:54.300 –> 00:50:02.220

Ich habe ja eine GoPro die ganze Zeit angehabt. Also jetzt muss man sagen,

00:50:02.220 –> 00:50:06.860

noch bescheuerter. Da baut er sich noch ein Handicap ein, weil diese GoPro musstest du dir

00:50:06.860 –> 00:50:12.540

die ganze Zeit ja quasi umgeschnallt haben. Das war ja auch eine Belastung. Ich habe sie mitgenommen,

00:50:12.540 –> 00:50:17.340

dann habe ich gesagt, komm jetzt nutze es auch. Ich bin total dankbar für die GoPro bei dem

00:50:17.340 –> 00:50:23.860

Fußballspiel, weil es gab total schöne Filmsequenzen daraus. Aber die schönste

00:50:23.860 –> 00:50:28.020

Filmsequenz war tatsächlich der Zieleinlauf mit der GoPro. Und

00:50:28.020 –> 00:50:36.140

interessanterweise, ich habe tatsächlich nicht mehr so im Blick gehabt, was der

00:50:36.140 –> 00:50:39.620

Akku macht von der GoPro. Ich wusste auch nicht, was der Speicherplatz mehr macht.

00:50:39.620 –> 00:50:42.780

Mir war das dann am vorletzten Tag, war mir das alles egal. Ich wollte auch nichts

00:50:42.780 –> 00:50:50.060

mehr laden. Und tatsächlich interessanterweise, ich bin um die Ecke gelaufen, die GoPro war an,

00:50:50.060 –> 00:50:57.220

bin dann quasi über das Ziel gesprungen. Das war der komplette Ballast, also alle,

00:50:57.220 –> 00:51:04.620

aller Stress, jeder Ballast, jeder Knochen, der dir wehgetan hat, alles war weg. Und dann bin ich,

00:51:04.620 –> 00:51:10.580

weil meine Frau ist mitgereist nach Bhutan, die ist zwar, also die ist jetzt, die hat den Lauf

00:51:10.580 –> 00:51:14.260

nicht mitgemacht, sie hat eine eigene Wanderung gemacht, aber kam dann zum

00:51:14.260 –> 00:51:18.820

Zieleinlauf und dann bin ich als erstes in die Arme meiner Frau gelaufen und da

00:51:18.820 –> 00:51:22.940

habe ich quasi gefühlte 30 Sekunden haben wir uns umarmt und die GoPro lief ja noch.

00:51:22.940 –> 00:51:27.500

Das heißt, wenn man sich umarmt, dann siehst du ja nur noch schwarz. Aber die

00:51:27.500 –> 00:51:31.420

GoPro lief und dann fing ich an zu heulen, meine Frau fing an zu heulen,

00:51:31.420 –> 00:51:35.780

dann kam der Veranstalter, der drückte mich,

00:51:35.780 –> 00:51:41.780

Nathan, das ist der, der die ganze Tour geplant hat, der die ganzen Bändchen dran gemacht hat,

00:51:41.780 –> 00:51:48.380

sagte, „Du hast so hart gekämpft.“

00:51:48.380 –> 00:51:54.980

Und dann kam Dr. Rayn, hat mir Glückwünsche gegeben, hat gesagt,

00:51:54.980 –> 00:51:58.980

er hätte auch nicht gedacht, dass ich es schaffe, gerade nach dem fünften Tag,

00:51:58.980 –> 00:52:02.980

weil er meine Füße gesehen hat, aber egal, dazu sage ich vielleicht gleich noch was.

00:52:02.980 –> 00:52:08.740

Und dann habe ich mich hingesetzt, dann kam noch Sascha Gramm, der in die Kamera

00:52:08.740 –> 00:52:14.980

reinsprach, er hat’s getan, er hat’s getan und in dem Moment geht die GoPro aus und

00:52:14.980 –> 00:52:20.740

der Akku ist leer. Also alleine die Tatsache, dass die GoPro zu diesem

00:52:20.740 –> 00:52:24.300

Zeitpunkt, also der perfekteste Moment, ausgeht, der Akku ist leer.

00:52:24.300 –> 00:52:28.780

Stell dir mal vor, das wäre zwei Minuten vor dem Zieleinlauf gewesen. Ich habe mich gar nicht

00:52:28.780 –> 00:52:33.100

gekümmert. Was für ein Glück! Und ich habe das erst im Nachhinein realisiert,

00:52:33.100 –> 00:52:35.940

weil ich dachte, die GoPro läuft ja die ganze Zeit. Und genau in dem Moment

00:52:35.940 –> 00:52:39.540

stoppte das Bild und der Akku war leer. Das war ein Wunder.

Dr. Yasemin Yazan

00:52:39.540 –> 00:52:46.780

Ja, Wahnsinn. Ja, und lass uns gerne noch mal auf diesen physischen

00:52:46.780 –> 00:52:50.560

und psychischen Aspekt eingehen. Das ist ja auch noch mal zu differenzieren.

00:52:50.560 –> 00:52:56.680

Wo siehst du denn da Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf diese Grenzen,

00:52:57.160 –> 00:53:01.000

die man da auch erlebt. Also das Psychische, da hast du ja einiges erzählt.

00:53:01.000 –> 00:53:04.880

Gleichzeitig hast du ja natürlich auch die Füße. Wahnsinn,

00:53:04.880 –> 00:53:07.480

was die Füße da auch mitmachen dürfen.

00:53:07.480 –> 00:53:09.560

Und aber es waren ja wahrscheinlich nicht nur die Füße.

00:53:09.560 –> 00:53:12.600

Vielleicht magst du da noch mal ein bisschen erzählen, wie das dann

00:53:12.600 –> 00:53:15.640

auch in der Differenzierung zu betrachten ist,

00:53:15.640 –> 00:53:18.720

was psychisch und dann eben auch physisch passiert.

Patrik Wenke

00:53:18.720 –> 00:53:22.440

Also beides ist extrem.

00:53:22.440 –> 00:53:26.480

Also die größte Angst, die ich hatte, tatsächlich auch im Vorfeld,

00:53:26.680 –> 00:53:33.880

war mein rechtes Innenknie, weil wenn das Knie nicht mehr mitmacht, dann geht es halt nicht.

00:53:33.880 –> 00:53:41.560

Dann hatte ich Sorgen wegen den Füßen, weil beim ersten Schuhpaar hat sich halt so eine

00:53:41.560 –> 00:53:45.400

Entzündung reingezogen. Dann habe ich neue Schuhe gehabt, da mussten die wieder eingelaufen werden

00:53:45.400 –> 00:53:51.880

und ich bin quasi mit neu eingelaufenen Schuhen hochgefahren und muss sagen, die Schuhe, wow,

00:53:51.880 –> 00:53:56.680

Es waren die besten Schuhe, die ich ever hatte, weil die haben mich tatsächlich getragen.

00:53:56.680 –> 00:54:02.520

Und erst, tatsächlich erst am fünften Tag, das war diese längste Etappe mit über 56

00:54:02.520 –> 00:54:11.400

Kilometern, da war 10 Kilometer vor dem Zieleinlauf, habe ich so Schmerzen gehabt an den Fußsohlen,

00:54:11.400 –> 00:54:12.800

und zwar beiden, links und rechts.

00:54:12.800 –> 00:54:17.120

Und da mussten halt alle Blasen irgendwie aufgegangen sein.

00:54:17.120 –> 00:54:18.880

Ich hatte Blutblasen, ich hatte die anderen Blasen.

00:54:18.880 –> 00:54:20.880

Also alle Blasen, die es gibt, hatte ich.

00:54:20.880 –> 00:54:25.400

Und ich hatte das Gefühl tatsächlich, dass ich auf Rasierklingen gehe.

00:54:25.400 –> 00:54:30.320

Und das war wie gesagt zehn Kilometer vor dem Ziel der fünften Etappe.

00:54:30.320 –> 00:54:34.240

Und dann kam aber einen Kilometer später ein Checkpoint.

00:54:34.240 –> 00:54:38.880

Und dann hat der Arzt mir damals Schmerztabletten gegeben.

00:54:38.880 –> 00:54:42.640

Und ich bin dann quasi mit Schmerztabletten bin ich dann durch.

00:54:42.640 –> 00:54:43.680

Dann ging es.

00:54:43.680 –> 00:54:46.360

Und abends habe ich dann Dr. Rayn die Füße gezeigt.

00:54:46.920 –> 00:54:49.520

Und ich kann mich an den Blick vom Dr. Rayn erinnern.

00:54:49.520 –> 00:54:53.240

Und das ist immer dann, weißt du, wenn du sitzt dann dem Arzt gegenüber,

00:54:53.240 –> 00:54:56.880

steckst deine Füße hin und dann macht der Arzt so „Uh!“

00:54:56.880 –> 00:55:04.280

Und wenn der Arzt dann „Uh!“ sagt, dann habe ich ihm mein Handy gegeben,

00:55:04.280 –> 00:55:08.200

habe gesagt „Dr. Rayn, make a picture.“

00:55:08.200 –> 00:55:11.120

Und dann hat er ein Foto gemacht von meinen Füßen.

00:55:11.120 –> 00:55:12.720

Und dann habe ich das sogar gepostet.

00:55:12.720 –> 00:55:15.800

Aber keine Sorge, ich habe das nicht gepostet im Naturzustand.

00:55:16.200 –> 00:55:22.440

Ich hab quasi ganz viele Bilder drauf gemacht, dass man es eben nicht sieht,

00:55:22.440 –> 00:55:29.240

zensiert. Aber es war schon einiges. Und dann habe ich gedacht, na ja,

00:55:29.240 –> 00:55:33.640

also mit den Füßen, selbst wenn es ja morgen nur noch 16 Kilometer sind,

00:55:33.640 –> 00:55:36.940

das wird schwierig. Also da musst du wirklich vielleicht, da kannst du nur noch

00:55:36.940 –> 00:55:40.700

gehen. Und dann sagte Dr. Rayn, pass auf, heute Abend können wir nichts

00:55:40.800 –> 00:55:47.800

machen, das ist alles noch zu feucht. Morgen früh um 4.30 Uhr kommst du zu mir und dann

00:55:47.800 –> 00:55:54.800

tapen wir das. Also wenn es nicht genug wäre, musste man um 4.30 Uhr morgens dann beim Dr.

00:55:54.800 –> 00:56:01.200

Rayn sein und dann hat er quasi diese ganzen Wunden aufgestochen, bearbeitet, ich habe

00:56:01.200 –> 00:56:05.400

Medikamente bekommen und dann hat er das getaped und durch dieses Tape hatte ich quasi eine

00:56:05.400 –> 00:56:10.900

zweite Haut. Und ich konnte wieder ganz normal laufen. Also ich dachte, das ist eine Wundererheilung,

00:56:10.900 –> 00:56:13.980

was hier Dr. Rayn macht, weil ich hatte nicht gedacht, dass ich am nächsten Tag noch laufen

00:56:13.980 –> 00:56:22.980

kann. Und dann ging es. Und das ist halt der gesundheitliche Aspekt. Aber ich glaube tatsächlich,

00:56:22.980 –> 00:56:27.140

und das ist auch das, was mir Joey Kelly immer wieder gesagt hat bei seinen Extremsituationen,

00:56:27.140 –> 00:56:34.220

dass der Kopf das größte Entscheidungsorgan ist, was das Laufen anbelangt.

00:56:34.220 –> 00:56:41.940

Also die Grenzen sind nicht Knie, Fuß oder Körper, sondern die Grenze ist der Kopf.

00:56:41.940 –> 00:56:46.260

Also der Kopf sagt, du kannst nicht mehr oder du kannst.

00:56:46.260 –> 00:56:53.300

Und ich hatte ja diese zwei Exit-Strategien, um mein Mindset insoweit gerade zu rücken,

00:56:53.300 –> 00:56:56.820

dass ich in Extremsituationen dann doch noch mal mir einen Schub gegeben habe.

00:56:56.820 –> 00:56:58.900

Und das hat funktioniert.

Dr. Yasemin Yazan

00:56:58.900 –> 00:57:02.220

Ja, großartig.

00:57:02.220 –> 00:57:05.420

Und jetzt möchte ich noch mal kurz darauf eingehen.

00:57:05.420 –> 00:57:09.420

Du hast gesagt, da liefen einige Wetten gegen dich.

00:57:09.420 –> 00:57:12.180

Warst du der einzige, der auf dich selbst gesetzt hat?

00:57:12.180 –> 00:57:15.100

Und wie wichtig ist das Selbst auf sich setzen an der Stelle?

Patrik Wenke

00:57:15.100 –> 00:57:21.020

Also zum einen war ich froh, dass der Veranstalter das bei der Siegerehrung gesagt hat.

00:57:21.540 –> 00:57:28.160

Also ich glaube, wenn er das zwischendurch mal hätte anreißen lassen, dann hätte ich

00:57:28.160 –> 00:57:30.480

vielleicht den einen oder anderen Selbstzweifel gehabt.

00:57:30.480 –> 00:57:34.040

Deswegen ist das immer ganz gut, wenn du sowas nicht weißt.

00:57:34.040 –> 00:57:36.480

Ich weiß nicht, wie ich damit umgegangen wäre.

00:57:36.480 –> 00:57:38.640

Vielleicht hätte ich auch gesagt, jetzt erst recht, hätte er auch sein können.

00:57:38.640 –> 00:57:41.400

Ich weiß es nicht, aber im Nachhinein bin ich froh, dass er das erst bei der Siegerehrung

00:57:41.400 –> 00:57:42.400

gesagt hat.

00:57:42.400 –> 00:57:46.440

Und er hat, das war so schön, er hat bei der Siegerehrung gesagt, also ich habe Platz

00:57:46.440 –> 00:57:49.160

49 gemacht von 57 Läufern.

00:57:49.160 –> 00:57:53.040

Ich kann es heute noch nicht fassen, als Nicht-Ultramarathonläufer.

00:57:53.040 –> 00:57:56.680

Ich darf mich jetzt offiziell Ultramarathonläufer nennen und Finisher.

00:57:56.680 –> 00:58:00.560

Ich habe auch so ein T-Shirt bekommen und einen Pokal.

00:58:00.560 –> 00:58:02.960

Dieser Pokal ist eine Gebetsmühle.

00:58:02.960 –> 00:58:04.680

Das war toll.

00:58:04.680 –> 00:58:14.440

Und er hat gesagt, naja, das ist wie wenn jemand in einem Nichtschwimmerbecken übt,

00:58:14.440 –> 00:58:20.500

ab und zu sich mal hinstellt, weil er stehen kann, um danach auf dem offenen Meer 100 Kilometer zu

00:58:20.500 –> 00:58:30.280

schwimmen. Und meine Trainingseinheiten, also dieser Marathon pro Woche auf Kölner Ebene am

00:58:30.280 –> 00:58:38.140

Rhein, also wo du Luft ohne Ende hast, das ist Üben im Nichtschwimmerbecken für das offene Meer.

00:58:38.140 –> 00:58:44.580

Ja, also die meisten Ultramarathonläufer, die dort waren, haben alle ein Höhentraining

00:58:44.580 –> 00:58:48.860

gemacht. Ich kann vielleicht von Glück sprechen, dass ich zwei Tage früher schon da war und

00:58:48.860 –> 00:58:56.260

mich ein bisschen akklimatisiert habe. Aber ansonsten war die Vorbereitung nicht optimal

00:58:56.260 –> 00:59:00.780

und deswegen war es ein Geschenk, es überhaupt geschafft zu haben. Aber selbst wenn ich es

00:59:00.780 –> 00:59:05.140

nicht geschafft hätte, meine Gott, dann hätte ich es auf jeden Fall versucht. Aber jetzt

00:59:05.140 –> 00:59:07.380

es geschafft zu haben, das ist umso schöner.

Dr. Yasemin Yazan

00:59:07.380 –> 00:59:15.540

Das kann ich mir vorstellen. Ja, nun hast du ja im Vorfeld im Grunde genommen schon

00:59:15.540 –> 00:59:21.700

viel zum Thema Glück gemacht und eben auch mindestens ein Buch dazu auch publiziert,

00:59:21.700 –> 00:59:27.640

was wir ja heute hier auch mit verlinkt haben. „Rendezvous mit deinem Glück. Glück ist kein

00:59:27.640 –> 00:59:33.500

Zufall, sondern eine beziehungsweise deine bewusste Entscheidung.“ Wenn du jetzt mit

00:59:33.500 –> 00:59:38.140

dieser Erfahrung nochmal abgleichst, was du vorher geschrieben hast oder was du

00:59:38.140 –> 00:59:43.780

vorher erzählt hast oder präsentiert hast, auch bei Trainings etc.

00:59:43.780 –> 00:59:48.380

Wo würdest du jetzt die wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sehen?

00:59:48.380 –> 00:59:52.220

Also gibt es Dinge, wo du sagst, ja, das habe ich jetzt tatsächlich auch so

00:59:52.220 –> 00:59:56.740

nochmal erlebt und auf der anderen Seite aber auch möglicherweise Aspekte, wo du

00:59:56.740 –> 01:00:01.900

sagst, das würde ich vielleicht heute nochmal ein bisschen anders formulieren?

Patrik Wenke

01:00:01.900 –> 01:00:06.900

Ich würde mein Buch heute exakt genauso wieder schreiben.

01:00:06.900 –> 01:00:11.500

Tatsächlich ist das die Erkenntnis, weil ich habe genau diese Episoden, die ich in

01:00:11.500 –> 01:00:15.460

meinem Buch reingeschrieben habe, erlebt. Dieses Turn of the Music, also dass man die

01:00:15.460 –> 01:00:20.020

Außenmusik ausschaltet und ein Rendezvous mit sich selbst macht. Das ist so wertvoll.

01:00:20.020 –> 01:00:25.300

Ich habe jetzt quasi sechs Etappen lang ein Extrem-Rendezvous mit mir selbst

01:00:25.300 –> 01:00:31.660

gehabt und konnte mich sechs Tage mit mir beschäftigen und war quasi nur, also

01:00:31.660 –> 01:00:39.660

Ich hatte kein Handy, also ich hatte zwar ein Handy dabei, aber ich habe nicht in mein Handy geguckt, ich hatte kein Handy, keine andere Person, kein Tier, keine Ablenkung, keine Musik.

01:00:39.660 –> 01:00:43.660

Ich hatte nur mich und die Natur.

01:00:43.660 –> 01:00:50.660

Und das ist lebensverändernd, weil du einfach mal wieder ganz klar fokussiert bist.

01:00:50.660 –> 01:00:55.660

Und dann, du weißt ja, in meinem Buch stell ich da die Frage, wenn es dich glücklich macht, dann mach es.

01:00:55.660 –> 01:00:58.660

Und was dich nicht glücklich macht, das kann weg.

01:00:58.660 –> 01:01:02.060

Ich habe mir sechs Tage lang diese zwei Fragen permanent gestellt.

01:01:02.060 –> 01:01:08.340

Und ich bin jetzt heute noch klarer, wie ich vorher schon klar war.

01:01:08.340 –> 01:01:09.660

Ich bin noch klarer.

01:01:09.660 –> 01:01:12.340

Und es war in vielen Dingen eine komplette Bestätigung.

01:01:12.340 –> 01:01:16.460

Was ich dazugelernt habe, ist, dass wenn du eine Entscheidung triffst,

01:01:16.460 –> 01:01:20.420

dass du dir keinen Exitplan machst.

01:01:20.420 –> 01:01:22.580

Das ist meine Erkenntnis aus der zweiten Etappe.

01:01:22.580 –> 01:01:24.180

Also kein

01:01:24.180 –> 01:01:27.740

kein Point of Return einbauen.

01:01:27.740 –> 01:01:32.740

Das würde ich jetzt, wenn ich das Buch noch mal schreiben würde, würde ich dieses Kapitel „Point of no return“,

01:01:32.740 –> 01:01:37.740

das würde ich noch mal ergänzen, aber ich werde sowieso jetzt noch mal ein Buch schreiben.

01:01:37.740 –> 01:01:43.740

Und sehr wahrscheinlich auch aus den Eindrücken von Bhutan noch mal.

01:01:43.740 –> 01:01:47.740

Aber auch diese ganzen anderen Dinge, die jetzt mit der Reise zu tun hatten,

01:01:47.740 –> 01:01:54.740

wie diese Interviews mit den besonderen Menschen und diesen Begegnungen.

01:01:54.740 –> 01:02:00.740

Also diese Begegnungen waren einfach unfassbar. Wir hatten einmal eine Etappe, die ging durch die City durch.

01:02:00.740 –> 01:02:05.740

Und du musst dir vorstellen, da ist links und rechts sind Läden.

01:02:05.740 –> 01:02:12.740

Und jeder Läufer, der da durchgelaufen ist, zack, links, rechts rein, eine kalte Cola.

01:02:12.740 –> 01:02:21.740

Und dann trinkst du eine eiskalte Cola und du denkst, das Geilste auf der Welt ist eine kalte Cola trinken.

01:02:21.740 –> 01:02:27.500

weil du diesen Brand auf einmal hast. Du hast zwar immer Wasser dabei, aber was

01:02:27.500 –> 01:02:32.100

ist das schon gegen diese kalte Cola? Oder einmal, das war schön, da war John aus England,

01:02:32.100 –> 01:02:38.700

der war vor mir und da war links eine kleine Pizzeria. John ist abgebogen und ich war kurz

01:02:38.700 –> 01:02:45.300

davor, mit ihm abzubiegen, habe es aber dann nicht gemacht. Es waren einfach total schöne

01:02:45.300 –> 01:02:49.460

Begegnungen. Ich hatte auch einmal, als ich ein Wasserproblem hatte bei der längsten Etappe,

01:02:49.460 –> 01:02:53.900

Da bin ich auch an einem Haus vorbei, da standen draußen Leute und da habe ich die gefragt,

01:02:53.900 –> 01:02:57.060

ob sie Wasser hätten. Und da haben die mir auch Wasser gegeben. Ich wollte ihnen Geld geben. Die

01:02:57.060 –> 01:03:03.900

sagten, nee, nee, nee, no money. Das war so herzig alles. Also die Bhutanesen sind einfach

01:03:03.900 –> 01:03:12.020

total gelassene, total freundliche Menschen und ich werde mit Sicherheit Bhutan noch mal, nochmal besuchen. 

Dr. Yasemin Yazan

01:03:12.020 –> 01:03:20.380

Ja, klasse. Und du hast ja erzählt, du hast eine GoPro angehabt die gesamte

01:03:20.380 –> 01:03:27.100

Zeit. Wir haben ja von dir auch mitbekommen, dass du ja auch eine Glücks-App Glück to Go hast. Du

01:03:27.100 –> 01:03:33.740

hast jetzt ganz, ganz viele Momente festgehalten. Hast du während des Laufens oder dann im Nachgang

01:03:33.740 –> 01:03:41.660

diese Momente auch für dich nochmal in dieser App Glück to Go verewigt? 

Patrik Wenke

01:03:41.660 –> 01:03:49.220

Also meine Glücks-App Glück To Go hat zum Glück keine Begrenzung von Fotos, weil sonst hätte ich schon das Problem. Alleine

01:03:49.220 –> 01:03:56.260

aus Bhutan habe ich gefühlte 50 ganz besondere Momente festgehalten, die in meiner persönlichen

01:03:56.260 –> 01:04:03.860

Glücks-App drin sind für alle Ewigkeiten. Ja, da ist dieses Foto von dieser 90-jährigen Frau,

01:04:03.860 –> 01:04:11.140

was mich heute noch bewegt. Natürlich ist das Foto des Zieleinlaufs. Das Video bei der zweiten

01:04:11.140 –> 01:04:18.820

Etappe, wo ich mir ein Stück von abfotografiert habe, ist für mich der Inbegriff, dass es keine

01:04:18.820 –> 01:04:24.820

Grenzen gibt. Also es gibt tatsächlich keine Grenzen. Die Grenze ist bei uns im Kopf, sonst

01:04:24.820 –> 01:04:34.020

nirgendwo. Ich habe bestimmt sieben Fotos von dem Fußballspiel in meiner App drin. Das ist so

01:04:34.020 –> 01:04:39.100

unfassbar gewesen, dieses Fußballspiel und die Gesichter dieser jungen Menschen zu sehen. Und

01:04:39.100 –> 01:04:43.980

Und ich hatte, bevor ich losgefahren bin, hatte ich gesagt, weißt du was, ich nehme

01:04:43.980 –> 01:04:46.900

den Jungmönchen, nehme ich vier Lederfußbälle mit.

01:04:46.900 –> 01:04:52.580

Und ich habe mich die ganze Zeit geärgert in Delhi und auch in Paro am Flughafen, weil

01:04:52.580 –> 01:04:55.100

ich diese vier Lederfußbälle immer mitgeschleppt habe.

01:04:55.100 –> 01:05:00.860

Und auch in den ersten drei Tagen musste ich quasi diese vier Lederfußbälle immer mitschleppen,

01:05:00.860 –> 01:05:04.700

von Lager zu Lager nachher und immer wieder dann in diese Zelte reinmachen.

01:05:04.700 –> 01:05:06.060

Das war halt immer Belast.

01:05:06.060 –> 01:05:11.900

Aber im Nachhinein, als ich dann den Jungmönchen diese Fußbälle überreicht habe,

01:05:11.900 –> 01:05:17.580

diese Gesichter zu sehen, dann habe ich mich fast schon geärgert, warum ich nicht zehn Bälle mitgenommen habe.

Dr. Yasemin Yazan

01:05:17.580 –> 01:05:26.780

Ja wunderbar. Als letztes möchte ich gerne noch eine Verknüpfung herstellen zu unserem Dachthema

01:05:26.780 –> 01:05:32.100

Pioniergeist mit Hirn. Damit beschäftigen wir uns schon seit ein paar Wochen, auch die nächsten Tage

01:05:32.100 –> 01:05:37.220

noch weiterhin. Und ich möchte gar nicht so viel Rahmen setzen, weil ich das

01:05:37.220 –> 01:05:40.020

wirklich offen lassen möchte, was du darunter verstehst oder wo du die

01:05:40.020 –> 01:05:43.740

Verknüpfungen herstellst zum einen. Und zum anderen noch den Hinweis allerdings

01:05:43.740 –> 01:05:46.900

geben, dass wir gestern auch über Future Skills und Megalearning gesprochen

01:05:46.900 –> 01:05:51.180

haben. Das heißt, vor dem Hintergrund dieser ganzen Technologien etc., die hier

01:05:51.180 –> 01:05:57.980

stattfinden, die Entwicklungen, gibt es auch das eine oder andere, was eben

01:05:57.980 –> 01:06:02.620

vielleicht an Komplexität zunimmt, obwohl es auch vorher schon komplex war.

01:06:02.620 –> 01:06:08.140

Hier verändert sich auch sowas wie Lernen, der Umgang damit etc. Das Ganze

01:06:08.140 –> 01:06:12.700

in Zusammenhängen zu denken. Wie wichtig ist eine solche Erfahrung wie die, die

01:06:12.700 –> 01:06:17.340

du jetzt gerade gemacht hast unter diesem Dachthema Pioniergeist mit Hirn?

01:06:17.340 –> 01:06:22.620

Sollten wir solche Möglichkeiten für uns mehr schaffen und wie ließe sich

01:06:22.620 –> 01:06:29.060

sich das auch, ja, möglicherweise nicht bei einem 200-Kilometer-Lauf, sondern auch an

01:06:29.060 –> 01:06:33.740

anderen Stellen vergleichbar oder ähnlich eben auch unter diesem Gedanken Pioniergeist

01:06:33.740 –> 01:06:39.980

mit Hirn sozusagen mit andocken und erlebbar, erspürbar machen aus deiner Sicht. Hast du

01:06:39.980 –> 01:06:40.980

da Ideen?

Patrik Wenke

01:06:40.980 –> 01:06:47.620

Ja, ich habe eine Idee und zwar, es gibt ja immer, egal wo man ist in der Firma, dann

01:06:47.620 –> 01:06:51.460

ist ja meistens die Herausforderung, dass immer irgendwie, was weiß ich, Müller gegen

01:06:51.460 –> 01:06:59.180

Meier kämpft oder Team A gegen Team B kämpft. Und meine Erfahrung ist immer, wenn einer

01:06:59.180 –> 01:07:05.420

oder wenn zwei kämpfen und einer gewinnt, dann verliert meistens ein anderer. Und damit

01:07:05.420 –> 01:07:11.740

wächst das Unternehmen nicht. Also deswegen sind die Unternehmen immer gut beraten, wenn

01:07:11.740 –> 01:07:17.460

sie Mitarbeiter nicht gegeneinander kämpfen lassen, sondern dass der Kampf mit sich selbst,

01:07:17.460 –> 01:07:24.100

dass man in seiner Version immer besser wird. Also dass du eine bessere Version von dir selber bist,

01:07:24.100 –> 01:07:31.860

eben durch Fortbildung, durch Grenzerfahrung, dass jeder die Möglichkeit hat, immer wieder

01:07:31.860 –> 01:07:37.660

sich selbst zu verbessern und gegen sich selbst zu gewinnen. Und dann gewinnen nämlich alle und

01:07:37.660 –> 01:07:44.060

auch das Unternehmen. Und das wäre meine Botschaft. Das muss ja kein 200 Kilometer

01:07:44.060 –> 01:07:48.620

Extremmarathonlaufs am Himalaya auf 3,6 Höhe. Da gibt es ja auch kleinere

01:07:48.620 –> 01:07:53.420

Herausforderungen. Ich habe übrigens, das war interessant, beim Zieleinlauf,

01:07:53.420 –> 01:08:02.460

also ungefähr eine Stunde später, habe ich gesagt, so nie, nie wieder. Das war es für die

01:08:02.460 –> 01:08:06.940

Ewigkeit. Und wenn du dann so zwei Wochen hinter dir hast und die Blasen so

01:08:06.940 –> 01:08:11.380

langsam wieder weg sind, ich fange übrigens morgen wieder an zu

01:08:11.380 –> 01:08:16.460

laufen. Morgen ist meine erste Trainingseinheit wieder, ganz normal 10 Kilometer Lauf. Und

01:08:16.460 –> 01:08:20.540

dann habe ich gestern eine WhatsApp bekommen von Claudia, die ist auch mitgelaufen aus

01:08:20.540 –> 01:08:26.940

Frankfurt. Und dann schreibt sie mir, du, es gibt hier eine Icebug Xperience West

01:08:26.940 –> 01:08:32.220

Coast Trail in Schweden. Das sind nur 100 Kilometer. Und dann fängt man jetzt tatsächlich

01:08:32.220 –> 01:08:39.900

wieder an zu überlegen, ach komm, das sind ja nur 100. Und wenn ich vorher gesagt hätte,

01:08:39.900 –> 01:08:50.660

nie, nie wieder“, dann heißt es jetzt, warum nicht nochmal? Es sind so viele schöne Momente gewesen,

01:08:50.660 –> 01:08:55.780

trotz des Schmerzes. Also das Glück und die Zufriedenheit und die Dankbarkeit und die Demut,

01:08:55.780 –> 01:09:03.020

das alles überwiegt um ein Vielfaches. Also warum nicht nochmal das Ganze irgendwo anders machen?

Dr. Yasemin Yazan

01:09:03.020 –> 01:09:09.180

Ja, großartig. Vielen, vielen lieben Dank auch für diese Einblicke in deine Gedanken,

01:09:09.180 –> 01:09:14.260

auch im Nachgang jetzt und auch im Hinblick auf wieder weitere Aktivitäten.

01:09:14.260 –> 01:09:19.060

Es bleibt spannend. Und ja, das ist Patrik Wencke mit „Rendezvous mit deinem Glück.

01:09:19.060 –> 01:09:23.060

Glück ist kein Zufall, sondern (d)eine bewusste Entscheidung“

01:09:23.060 –> 01:09:25.620

und seine Erfahrungen, die er gemacht hat.

01:09:25.620 –> 01:09:31.300

Ja, mit Grenzen, Grenzerfahrungen, Herausforderunge meistern in Bhutan.

01:09:31.300 –> 01:09:35.540

Und ich finde es wirklich großartig. Es war sehr, sehr inspirierend, lieber Patrik, dir hier zuzuhören.

01:09:35.540 –> 01:09:40.500

Und nun möchte ich gerne an dieser Stelle auch unseren Zuhörern nochmal kurz zumindest

01:09:40.500 –> 01:09:46.300

die Gelegenheit geben, sofern sie denn möchten, mit dazu zu kommen, um auch möglicherweise

01:09:46.300 –> 01:09:51.860

eine Frage an dich zu richten, wo wir vielleicht auch jetzt Fragezeichen im Kopf haben oder

01:09:51.860 –> 01:09:56.460

etwas, was ich möglicherweise noch nicht aufgegriffen habe, wo ihr sagt, das interessiert

01:09:56.460 –> 01:09:59.780

mich einfach brennend, diese Gelegenheit tatsächlich auch zu nutzen.

01:09:59.780 –> 01:10:03.820

Bis hin zu, vielleicht hat der eine oder andere vergleichbare Erfahrungen gemacht und möchte

01:10:03.820 –> 01:10:08.920

das kurz mit uns teilen, dann auch sehr, sehr gerne. Und an der Stelle möchte ich gerne noch

01:10:08.920 –> 01:10:12.560

mal kurz den Hinweis geben, ich habe die Handzeichen schon mal aufgemacht, wenn jemand

01:10:12.560 –> 01:10:18.520

mit dazu kommt, der gesamte Raum wird durchgehend aufgezeichnet und ihr seid automatisch damit

01:10:18.520 –> 01:10:22.640

einverstanden, wenn ihr dazu kommt, dass das eben aufgezeichnet und nachher auch veröffentlicht wird,

01:10:22.640 –> 01:10:28.240

dass zum einen und zum anderen, noch mal kurz die drei kleinen Raumregeln, die wir haben,

01:10:28.240 –> 01:10:31.920

einmal ein Profilfoto, auf dem ihr klar zu erkennen seid, Vor- und Nachname und mindestens

01:10:31.920 –> 01:10:35.320

Ein Satz in der Bio, einfach um sicherzustellen, dass es um ernst gemeinte

01:10:35.320 –> 01:10:40.260

Beiträge sich handelt und keine Clubhouse-Trolle. Parallel dazu gucke ich

01:10:40.260 –> 01:10:44.880

dann gerne auch noch mal im Chat nach und wenn jemand dazu kommen möchte, auch

01:10:44.880 –> 01:10:48.800

da noch mal kurz der Hinweis, dann am besten jetzt gleich auch Handzeichen

01:10:48.800 –> 01:10:52.680

geben und mit dazu kommen, denn in ein paar Minuten mache ich dann gerne auch

01:10:52.680 –> 01:10:57.920

die Handzeichen wieder aus, damit wir rechtzeitig bis 9.30 Uhr die Runde

01:10:57.920 –> 01:11:02.080

sozusagen auch abrunden können und mit Raumankündigungen etc.

01:11:02.080 –> 01:11:04.920

für die nächsten Tage bzw. nächste Woche Sonntag.

01:11:04.920 –> 01:11:08.640

Patrik, während ich gleich im Chat nochmal schaue,

01:11:08.640 –> 01:11:12.240

hast du den Eindruck Ich habe vielleicht an der einen oder anderen Stelle

01:11:12.240 –> 01:11:15.320

eine wichtige Frage ausgelassen.

01:11:15.320 –> 01:11:18.840

Du würdest auf irgendeinen Punkt nochmal explizit eingehen wollen.

01:11:18.840 –> 01:11:22.360

Dann kannst du jetzt natürlich gerne auch die Gelegenheit dazu nutzen.

Patrik Wenke

01:11:22.360 –> 01:11:27.040

Nein, also mit dieser schönen Radiostimme

01:11:27.040 –> 01:11:35.280

vergisst man ja sowieso keine Frage. Aber eine Sache noch, das war so diese größte Emotion am

01:11:35.280 –> 01:11:42.960

Anfang, die also uns wirklich alle Läufer getragen hat, ist, dass wir am Start, am Start kam ein

01:11:42.960 –> 01:11:48.520

Mönch, das war auch ein Kloster, wo wir gestartet sind, der hat für uns fünf Minuten lang gebetet,

01:11:48.520 –> 01:11:53.560

dass für uns alles gut geht. Also da habe ich heute noch Gänsehaut, der hat fünf Minuten wirklich

01:11:53.560 –> 01:12:04.360

voller Emotionen uns das Beste gewünscht. Und dann sind wir quasi von 350 Schüler und Schülerinnen

01:12:04.360 –> 01:12:11.280

begrüßt worden mit der bhutanischen Nationalhymne. Dann haben die Leute quasi sich fertig gemacht und

01:12:11.280 –> 01:12:18.520

dann sind diese 350 Schüler quasi haben sich im Spalier aufgestellt und wir sind die ersten 500

01:12:18.520 –> 01:12:25.180

Meter durch 350 applaudierende Schülerinnen und Schüler durchgelaufen. Ich habe heute noch

01:12:25.180 –> 01:12:30.020

Gänsehaut von diesem Moment und das hat uns total getragen.

Dr. Yasemin Yazan

01:12:30.020 –> 01:12:38.940

Kann ich mir gut vorstellen. Wenn ich noch mal in die Nachrichten im Chat schaue,

01:12:38.940 –> 01:12:44.180

dann haben wir einmal Sabine, die zwischenzeitlich geschrieben hat. Aber sollte man im Leben nicht

01:12:44.180 –> 01:12:49.780

auch oft spielen, um zu gewinnen. Patrik, tolle Leistung, habe dich verfolgt. Smiley.

01:12:49.780 –> 01:12:55.820

Magst du dazu was sagen, lieber Patrik? 

Patrik Wenke

01:12:55.820 –> 01:13:04.180

Das war ja die Erkenntnis vom Lama Namgya Tenzin, der gesagt hat, dieses verbitternde Versuchen, etwas zu erreichen, zu kämpfen,

01:13:04.180 –> 01:13:08.460

zu siegen, immer zu siegen zu wollen, diesen eigenen Stress, den man sich da hat, das hat

01:13:08.460 –> 01:13:13.980

ja nichts damit zu tun, dass man nicht immer auch versucht zu gewinnen. Aber der Ansatz ist erstmal,

01:13:13.980 –> 01:13:20.340

dass man erstmal spielt, um zu spielen. Und im zweiten Ansatz, okay, man kann auch gewinnen.

01:13:20.340 –> 01:13:24.860

Aber nicht der erste Ansatz ist Gewinn, sondern der erste Ansatz ist, warum mache ich das hier

01:13:24.860 –> 01:13:29.420

eigentlich? Ich mache das hier, um Spaß zu haben. Und das kannst du im ganzen Leben machen. Also,

01:13:29.420 –> 01:13:36.700

wenn du quasi arbeitest und du arbeitest, um immer nur Erträge zu erwirtschaften oder immer nur,

01:13:36.700 –> 01:13:41.660

um zu gewinnen und was auch immer. Aber arbeite doch einfach mit Spaß und hab Freude bei der

01:13:41.660 –> 01:13:46.160

Arbeit, die du gerade tust. Also der Weg ist das Ziel. Und wenn du Spaß und Freude

01:13:46.160 –> 01:13:49.940

bei der Arbeit hast, dann kommen die Ergebnisse eh. Also es geht hier nur um

01:13:49.940 –> 01:13:53.820

die Versetzung. Also nicht, dass du das Ergebnis nach vorne stellst, sondern

01:13:53.820 –> 01:13:57.660

erstmal die Art und Weise nach vorne stellst und dann kommt das Ergebnis automatisch. 

Dr. Yasemin Yazan

01:13:57.660 –> 01:14:05.340

Ja, großartig. Vielen, vielen Dank. Und Ralf schreibt, stehenbleiben.

01:14:05.340 –> 01:14:10.260

Nach circa zwei Minuten geht der Körper praktisch in einen Ruhe- und

01:14:10.260 –> 01:14:15.540

Erholungsmodus. Danach wird der Neustart brutal schwer. Was sagst du dazu?

Patrik Wenke

01:14:15.540 –> 01:14:22.760

Da hat Ralf vollkommen recht. Also ich sag mal, wenn du eine Pause machst, dann musst

01:14:22.760 –> 01:14:28.780

du danach viel mehr geben, um dich aufzuraffen. Also deswegen sollte man niemals, niemals

01:14:28.780 –> 01:14:34.180

stehen bleiben und erst recht nicht im bhutanischen Dschungel bei 40 Grad. Aber wenn es nicht

01:14:34.180 –> 01:14:38.900

geht, dann geht es nicht. Also ich bin ja wie gesagt zusammengesackt. Also das war ja

01:14:38.900 –> 01:14:41.900

kein stehenbleiben, ich bin zusammengesackt.

01:14:41.900 –> 01:14:44.900

Und dann kamen ja diese ganzen Gedanken.

01:14:44.900 –> 01:14:47.900

Und dann habe ich diese zwei Strategien für mich gefahren.

01:14:47.900 –> 01:14:52.900

Und die haben mir dann wieder die Möglichkeit gegeben, aufzustehen und wieder den ersten Schritt zu machen.

01:14:52.900 –> 01:14:57.900

Und dann ist der erste Schritt total schwierig, der zweite Schritt ist schwierig, der dritte wird einfacher, der vierte wird einfacher.

01:14:57.900 –> 01:15:00.900

Und dann bist du irgendwann mal wieder in diesem Pace drin.

01:15:00.900 –> 01:15:06.900

Also stellenweise habe ich auch gedacht, ich glaube bei Etappe drei oder vier, dass ich ein Zombie bin.

01:15:06.900 –> 01:15:09.660

Ich bin einfach nur gelaufen, ohne zu denken.

01:15:09.660 –> 01:15:13.260

Klar, du hast immer diese orangenen Dinger im Fokus gehabt,

01:15:13.260 –> 01:15:14.380

damit du dich nicht verläufst.

01:15:14.380 –> 01:15:16.340

Aber manchmal bin ich auch gelaufen.

01:15:16.340 –> 01:15:19.860

Ich weiß nicht, manchmal konnte ich mich in den letzten fünf Kilometer

01:15:19.860 –> 01:15:23.260

gar nicht mehr daran erinnern, weil ich einfach im Zombie-Modus war.

Dr. Yasemin Yazan

01:15:23.260 –> 01:15:29.220

Die interessante Fragestellung, die sich hieraus für mich ergibt,

01:15:29.220 –> 01:15:31.660

ist dieses Laufen ohne zu denken.

01:15:31.660 –> 01:15:36.100

Aber ist das nicht genau das, was es tatsächlich braucht?

01:15:36.100 –> 01:15:40.980

also nicht als in Anführungsstrichen als Zombie-Modus, sondern weil wir dann plötzlich

01:15:40.980 –> 01:15:45.780

auch im Fühlen sind. Also zwar nicht gedacht, aber gefühlt hast du doch, oder?

Patrik Wenke

01:15:45.780 –> 01:15:59.100

Gefühlt habe ich alles. Jeden Fuß, jeden Zeh, jede Blase. Ja, ich weiß nicht, ob das so ist. Ich

01:15:59.100 –> 01:16:06.300

Ich weiß nur eins, dass ich seit meiner Bhutan-Reise ziemlich nah am Wasser gebaut bin.

01:16:06.300 –> 01:16:11.900

Also wenn ich zum Beispiel das Video sehe von der zweiten Etappe, wo ich da geheult

01:16:11.900 –> 01:16:18.580

habe, ich muss sofort immer mitheulen, weil ich das total weiß, wie sich das angefühlt

01:16:18.580 –> 01:16:23.100

hat, diese vollkommene Leere und dieses Zusammensacken.

01:16:23.100 –> 01:16:31.140

Aber ich bin, ich glaube, im Nachhinein, nach dieser Reise insgesamt, von den Begegnungen her,

01:16:31.140 –> 01:16:37.420

aber auch von der Physis und von der sportlichen Leistung, ich bin emotionaler geworden. Ich bin

01:16:37.420 –> 01:16:42.660

vorher schon ein emotionaler Mensch gewesen, aber diese Emotionen haben sich bei mir noch mal extrem verstärkt. 

Dr. Yasemin Yazan

01:16:42.660 –> 01:16:49.780

Oh ja, das kann ich absolut nachvollziehen und kann dir sagen,

01:16:49.780 –> 01:16:54.620

du bist nicht der Einzige, der da ganz emotional und nah am Wasser gebaut ist.

01:16:54.620 –> 01:16:58.540

Ich kann dir auch sagen aus eigener Erfahrung, das geht auch nicht mehr weg

01:16:58.540 –> 01:17:03.940

in Anführungsstrichen. Ich bin zwar selbst keine 200 Kilometer gelaufen, aber

01:17:03.940 –> 01:17:08.500

habe verschiedene Grenzerfahrungen in anderen Kontexten schon erleben dürfen.

01:17:08.500 –> 01:17:12.100

Und als ich dein Video gesehen habe, vielen Dank übrigens, dass du es mir

01:17:12.100 –> 01:17:14.260

währenddessen dann quasi schon zugeschickt hast,

01:17:14.260 –> 01:17:21.420

Oh ja, das ging mir so nah. Und ich habe gewisse Dinge einfach, das ist dann in diesem Moment

01:17:21.420 –> 01:17:28.420

sofort wieder da. Man spürt diese Emotionen einfach auch, dieses Mitfühlen. Zwar nicht

01:17:28.420 –> 01:17:34.460

aus der gleichen Situation heraus, aber eben aus einer Situation heraus, wo eben auch Grenzerfahrungen

01:17:34.460 –> 01:17:41.300

ich selbst machen durfte und insofern annähernd sozusagen an der Stelle für mich auch erspüren

01:17:41.300 –> 01:17:45.620

konnte, wie es dir gerade geht oder ergangen ist in dieser Situation.

01:17:45.620 –> 01:17:49.620

Und ich finde es faszinierend, bei mir liegt es schon ein paar Jahre jetzt zurück.

01:17:49.620 –> 01:17:54.500

Und es ist Wahnsinn, wenn dann eben solche Videos dann da sind

01:17:54.500 –> 01:17:59.260

und wie schnell man dann eben auch in diesen Erinnerungen

01:17:59.260 –> 01:18:02.180

dann auch drin ist, also das auch wieder erspüren zu können.

01:18:02.180 –> 01:18:04.180

Und das ist das, was du vorhin beschrieben hast.

01:18:04.180 –> 01:18:06.740

Das brennt sich ein und das ist Wahnsinn.

01:18:06.740 –> 01:18:09.500

Das geht auch nicht mehr weg, in Anführungsstrichen.

01:18:10.380 –> 01:18:12.860

Magst du dazu noch was sagen, lieber Patrik?

Patrik Wenke

01:18:12.860 –> 01:18:20.100

Ich gehe auch davon aus, dass das nie weggeht und dass das eine so starke Emotion ist,

01:18:20.100 –> 01:18:26.460

die du auch immer wieder abrufen wirst in jeglichen Situationen.

01:18:26.460 –> 01:18:30.860

Ich weiß nicht, ob ich nochmal in so eine gleiche Situation reinkommen würde,

01:18:30.860 –> 01:18:33.460

aber ich weiß ja im Endeffekt, ich habe es geschafft.

01:18:33.460 –> 01:18:37.420

Das ist ja auch das Schöne, wenn du diese Emotion hast.

01:18:37.420 –> 01:18:40.920

Und das war eine der schwierigsten Situationen in meinem Leben.

01:18:40.920 –> 01:18:44.180

Und du hast aber einen Haken dran gemacht, weil du hast es irgendwie geschafft.

01:18:44.180 –> 01:18:46.680

Dann ist das einfach auch für die Zukunft.

01:18:46.680 –> 01:18:50.800

Ja, für die Zukunft bin ich da dankbar für diese Erfahrung, weil

01:18:50.800 –> 01:18:53.640

wenn noch mal schwierige Situationen auf mich zukommen,

01:18:53.640 –> 01:18:57.180

dann kann ich mich daran erinnern und kann diese Kraft,

01:18:57.180 –> 01:18:59.720

die ich daraus gezogen habe, wieder abrufen.

01:18:59.720 –> 01:19:01.060

Und genau das ist ja das.

01:19:01.060 –> 01:19:05.600

Du weißt ja selber, Yasmin, das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

01:19:06.180 –> 01:19:11.780

Und die meisten Probleme aus der Vergangenheit haben wir zukünftig gelöst.

01:19:11.780 –> 01:19:15.300

Und genau diese Erfahrung von diesem Problem zur Lösung,

01:19:15.300 –> 01:19:18.820

die müssen wir abspeichern für zukünftige Herausforderungen,

01:19:18.820 –> 01:19:20.820

damit wir die einfach besser meistern können.

Dr. Yasemin Yazan

01:19:20.820 –> 01:19:25.100

Ja, absolut. Und gerade diesen Aspekt, den du angesprochen hast,

01:19:25.100 –> 01:19:29.500

das eben auch in künftigen Situationen abrufen zu können,

01:19:29.500 –> 01:19:32.100

da sind wir ja auch wieder in diesem Aspekt der Selbststeuerung.

01:19:32.100 –> 01:19:35.980

Und im NLP spricht man da von Anker setzen beispielsweise.

01:19:35.980 –> 01:19:41.380

Wer nicht genau weiß, was das ist oder wie das funktioniert, einfach mal im Netz ein bisschen recherchieren.

01:19:41.380 –> 01:19:45.480

Da werdet ihr mit Sicherheit auch verschiedene Beschreibungen dazu finden.

01:19:45.480 –> 01:19:51.180

Und das ist sowas, was ich für mich tatsächlich auch genutzt habe oder auch nutze regelmäßig.

01:19:51.180 –> 01:19:55.680

Das heißt, gerade solche Erfahrungen, die bieten sich natürlich wunderbar an,

01:19:55.680 –> 01:20:00.680

bei anderen herausfordernden Situationen oder ähnliches eben auch Anker gesetzt zu haben,

01:20:00.680 –> 01:20:05.320

um in diesem entsprechenden Moment dann tatsächlich auch entsprechende

01:20:05.320 –> 01:20:10.320

Gefühlslagen, Emotionen auch wieder für sich spürbar zu machen.

01:20:10.320 –> 01:20:15.240

Und ja, mit einem entsprechenden Kick, so will ich das jetzt einfach mal bezeichnen,

01:20:15.240 –> 01:20:20.640

auch in die Situation hineinzugehen, das gibt einem unfassbare Kraft an der Stelle.

01:20:20.640 –> 01:20:23.320

Das möchte ich gern auch noch mal erwähnt haben.

01:20:23.320 –> 01:20:27.720

Jürgen schreibt Chapeau, lieber Patrik, vor deiner Leistung

01:20:27.720 –> 01:20:30.000

und für das, was du daraus mitgenommen hast.

01:20:30.000 –> 01:20:32.480

Der Körper wird vom Geist beherrscht.

01:20:32.480 –> 01:20:36.480

Er erträgt es mit einem Lächeln und ein Smiley dahinter.

01:20:36.480 –> 01:20:38.040

Magst du hier nochmal anschließen?

Patrik Wenke

01:20:38.040 –> 01:20:41.440

Ich würde gerne anschließen zu dem, was du gesagt hast,

01:20:41.440 –> 01:20:42.520

das mir mit dem Ankern.

01:20:42.520 –> 01:20:46.240

Ich habe so eine Sport-Legend-Hose angehabt

01:20:46.240 –> 01:20:47.320

und die hat hinten so einen Reißverschluss,

01:20:47.320 –> 01:20:49.560

da konnte man Kleingeld oder Scheine reintun.

01:20:49.560 –> 01:20:55.280

Und ich habe tatsächlich aus einer früheren Erfahrung

01:20:55.280 –> 01:21:03.760

aus einem buddhistischen Tempel, habe ich so eine Glücksmünze und ich hatte fünf Glückscent dabei.

01:21:03.760 –> 01:21:08.960

Und die habe ich 200 Kilometer logischerweise mitgeschleppt. Und interessanterweise, ich hatte ja

01:21:08.960 –> 01:21:13.720

tolle Begegnungen. Also ich habe übrigens der 90-jährigen Dame diesen einen Glückscent geschenkt.

01:21:13.720 –> 01:21:21.000

Und ich habe also noch drei, weil ich habe noch einer anderen Person da einen

01:21:21.000 –> 01:21:25.680

Glückscent geschenkt. Und diese drei Glückscent, die ich quasi durch Bhutan geschleift habe,

01:21:25.680 –> 01:21:30.120

200 Kilometer, die habe ich in Zukunft immer in meiner linken Hosentasche. Das ist mein

01:21:30.120 –> 01:21:35.040

persönlicher Anker, weil die sind, die haben mich quasi 200 Kilometer begleitet. Und das ist

01:21:35.040 –> 01:21:42.040

tatsächlich nicht zu unterschätzen, diese Ankermethode aus dem NLP, weil sie ein sofortiges

01:21:42.040 –> 01:21:48.440

Gefühl wieder loslöst. Das heißt, wenn du in einer schwierigen Situation bist, kannst du mit

01:21:48.440 –> 01:21:53.280

diesem verankerten Gegenstand sofort dieses Gefühl wieder zurückholen und

01:21:53.280 –> 01:21:57.600

du kannst dich daran erinnern, hey, das hast du gemeistert, dann wirst du das andere auch meistern.

Dr. Yasemin Yazan

01:21:57.600 –> 01:22:08.160

Ja, wunderbar. Dann haben wir auch noch mal von Ralf, nie, nie wieder hört man sich selbst nur beim

01:22:08.160 –> 01:22:14.000

Zieleinlauf sagen und wenige Stunden später ist das meistens schon vergessen oder mit einem

01:22:14.000 –> 01:22:19.680

ZwinkerSmiley versehen und er schließt noch mal an. Was lernen wir? Die besten Filme gibt es nicht

01:22:19.680 –> 01:22:25.840

auf YouTube oder Netflix. Die warten auf Knopfdruck im Kopf. Unbezahlbare Erinnerungen.

Patrik Wenke

01:22:25.840 –> 01:22:28.960

Perfekt. Genau so ist es. Perfekt.

Dr. Yasemin Yazan

01:22:28.960 –> 01:22:37.760

Ja, großartig. Und Sam schreibt noch eine Frage mit rein. Was bedeutet das Leben aus deiner Sicht,

01:22:37.760 –> 01:22:38.440

lieber Patrik?

Patrik Wenke

01:22:38.440 –> 01:22:47.400

Das ist aber sehr philosophisch. Früher hätte ich mal gesagt, das Leben ist ein Kampf. Nein,

01:22:47.400 –> 01:22:53.560

das ist es nicht. Heute würde ich sagen, das Leben ist ein Spiel. Und mach das Beste draus.

01:22:53.560 –> 01:23:01.240

Ich habe übrigens noch eine Geschichte, Yasemin, die mir gerade einfällt. Nachdem wir wirklich

01:23:01.240 –> 01:23:07.360

die sechs Tage sehr spartanisch gelebt haben, im Kloster und im Zelt und mit Plumpsklo und so weiter,

01:23:07.360 –> 01:23:17.360

war die Siegerehrung in einem Fünf-Sterne-Hotel in Bhutan mit Wellnesanlage, mit allem drum und dran.

01:23:17.360 –> 01:23:24.360

Und ich kann mich daran erinnern, als wir diese Siegerehrung hatten, waren alle auf einmal aufgebrezelt.

01:23:24.360 –> 01:23:30.360

Also man hat diese Läufer gar nicht mehr wiedererkannt. Die rochen auch alle lecker, komischerweise.

01:23:30.360 –> 01:23:32.360

Vorher konnte man sie am Geruch erkennen.

01:23:32.360 –> 01:23:37.360

Es war eine totale Atmosphäre.

01:23:37.360 –> 01:23:41.360

Wir haben zwei Stunden lang, zwei Stunden lang,

01:23:41.360 –> 01:23:45.360

haben wir, jeder von uns, unter einer Dusche gestanden,

01:23:45.360 –> 01:23:47.360

unter einer warmen Dusche,

01:23:47.360 –> 01:23:52.360

und haben uns zwei Stunden lang einfach nur Wasser laufen lassen.

01:23:52.360 –> 01:23:57.360

Das war so ein extremer Unterschied.

01:23:57.360 –> 01:24:01.680

Und das war wirklich, die haben alle gestrahlt bei der Siegerehrung.

01:24:01.680 –> 01:24:07.160

Okay, alle haben gehumpelt, ja, also jeder hat irgendeine Malaise, aber alle haben gestrahlt.

01:24:07.160 –> 01:24:11.760

Und dann hatten wir so eine Siegerehrung, wo dann auch bhutanesische Tänze vorgeführt

01:24:11.760 –> 01:24:12.760

worden sind.

01:24:12.760 –> 01:24:14.920

Das Essen war mega lecker.

01:24:14.920 –> 01:24:17.880

Also das war weg von dem, was wir sonst hatten.

01:24:17.880 –> 01:24:27.280

Das war so surreal. Von einem nichts, von Spartanisch, Plumsklo, hin zu einem

01:24:27.280 –> 01:24:33.080

fünf Sterne Wellness Tempel. Und wir konnten unser Glück an diesem letzten Tag gar nicht fassen.

Dr. Yasemin Yazan

01:24:33.080 –> 01:24:39.640

Ja, wunderbar. Und die Damen haben wahrscheinlich zunächst erstmal auf High Heels verzichtet,

01:24:39.640 –> 01:24:40.160

nehme ich an.

Patrik Wenke

01:24:40.160 –> 01:24:45.640

Also selbst wenn sie es gewollt hätten, es wäre definitiv nicht gegangen.

Dr. Yasemin Yazan

01:24:45.640 –> 01:24:52.840

Ja, großartig. Ja, super. Vielen, vielen lieben Dank, lieber Patrik. Ich finde, das waren unfassbare

01:24:52.840 –> 01:25:00.480

Einblicke und du hast uns da wirklich mitgenommen und in die tiefe Einblicke gegeben, inspiriert.

01:25:00.480 –> 01:25:07.440

Und ja, ich sehe schon die ersten Emojis. Gerne nutzt die Gelegenheit, um Patrik gerne auch

01:25:07.440 –> 01:25:13.920

nochmal zurückzumelden. Gab es Momente, die euch zum Nachdenken gebracht haben, wo ihr sagt, wow,

01:25:13.920 –> 01:25:17.480

Ich nehme was für mich mit, kann das gerne übertragen.

01:25:17.480 –> 01:25:20.000

Schau mal Patrik, das ist alles für dich, was du hier siehst.

Patrik Wenke

01:25:20.000 –> 01:25:24.760

Vielen, vielen, vielen lieben Dank.

01:25:24.760 –> 01:25:28.200

Ich habe übrigens eine besondere Begegnung, die habe ich noch gar nicht erzählt.

01:25:28.200 –> 01:25:32.600

Da hatte ich die, also ich hatte die GoPro an und bin quasi,

01:25:32.600 –> 01:25:35.000

das war die vierte Etappe, um so eine Kurve gegangen.

01:25:35.000 –> 01:25:37.920

Und das war wirklich ein Panorama.

01:25:37.920 –> 01:25:40.000

Ich sage jetzt mal, das war Paradies.

01:25:40.000 –> 01:25:42.520

Es war, die Sonne ging leicht unter.

01:25:42.520 –> 01:25:46.120

Es war die Berge im Hintergrund, man konnte den Himalaya sehen.

01:25:46.120 –> 01:25:50.760

Es war einfach ein göttlicher Moment, wo ich dachte, wow, was für ein Moment.

01:25:50.760 –> 01:25:52.880

Deswegen war die GoPro die ganze Zeit an.

01:25:52.880 –> 01:25:56.120

Ich gehe um die Kurve und dann höre ich quasi ein Kind schreien.

01:25:56.120 –> 01:25:59.680

Und denke, hm, bin ich ein bisschen schneller gegangen?

01:25:59.680 –> 01:26:02.400

Und tatsächlich war da ein Kind auf einer

01:26:02.400 –> 01:26:05.800

auf einer Anhöhe und da war ein Stacheldraht

01:26:05.800 –> 01:26:09.200

und da unten drunter war eine Mutter und noch ein Kind.

01:26:09.200 –> 01:26:12.000

Und das Kind kam durch den Stacheldraht nicht durch

01:26:12.000 –> 01:26:15.040

und die Mutter kam aber nicht hoch. Das war zu hoch.

01:26:15.040 –> 01:26:17.640

Und dann bin ich hingegangen und die GoPro lief die ganze Zeit.

01:26:17.640 –> 01:26:19.480

Und dann habe ich gesagt, ob ich helfen kann.

01:26:19.480 –> 01:26:22.200

Und dann habe ich quasi tatsächlich, bin ich ein bisschen hoch gekraxelt

01:26:22.200 –> 01:26:25.960

und habe quasi dieses zweijährige Kind von diesem Stacheldraht

01:26:25.960 –> 01:26:29.760

also umgezogen und habe das runter runtergetragen

01:26:29.760 –> 01:26:31.600

und habe das der Mutter wieder gegeben.

01:26:31.600 –> 01:26:34.640

Und die hat sich total herzlich bedankt und das Kind hat High Five gegeben.

01:26:34.640 –> 01:26:39.320

Das ist so ein surrealer Moment gewesen,

01:26:39.880 –> 01:26:45.160

dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, um da zu helfen.

01:26:45.160 –> 01:26:48.280

Und das war aber im Nachhinein so ein so ein toller Moment.

01:26:48.280 –> 01:26:51.760

Und ich hatte ja immer so diese diese Energieriegel dabei.

01:26:51.760 –> 01:26:54.880

Und ich hatte an dem Tag nicht so viele verbraucht.

01:26:54.880 –> 01:26:57.360

Und da habe ich erst mal den zwei Kids zwei Energieriegel gegeben.

01:26:57.360 –> 01:26:59.000

Die sind richtig schön süß.

01:26:59.000 –> 01:27:02.520

Und die Mutter war hat sich total gefreut, dass ich da geholfen habe.

01:27:02.520 –> 01:27:05.800

Das ist auch ein Moment, der geht aus meinem Kopf nicht mehr raus.

Dr. Yasemin Yazan

01:27:08.000 –> 01:27:12.280

Ja, großartig. Und vor allen Dingen finde ich es total spannend, nicht nur, was dann

01:27:12.280 –> 01:27:18.720

eben in bestimmten Momenten auch passiert, sondern eben auch zu was der Mensch dann auch

01:27:18.720 –> 01:27:25.160

in der Lage ist. In dem Moment wirklich, du bist schon an den Grenzen und so weiter. Du

01:27:25.160 –> 01:27:32.000

erspürst das und erlebst das gerade. Hast Momente des Zweifelns, ob du wirklich noch

01:27:32.000 –> 01:27:39.840

weiter machst. Es gibt aber keine Möglichkeit des Zurückkehrens sozusagen. Und dann passieren da

01:27:39.840 –> 01:27:46.560

noch parallel, das Leben läuft ja weiter, parallel laufen dann gewisse verschiedene Dinge und dann

01:27:46.560 –> 01:27:52.920

immer noch eins on top zu setzen. Also immer noch, ich nenne das mal „just one more“, das ist übrigens

01:27:52.920 –> 01:27:58.000

ein Spruch einer meiner Coaches, für den Alltag auch, was man vielleicht auch ein Stück weit

01:27:58.000 –> 01:28:01.800

weit übertragen kann oder mit anwenden kann als Gedanken oder Tipp.

01:28:01.800 –> 01:28:07.600

Just one more im Sinne von immer wieder auch im Alltag diese Momente,

01:28:07.600 –> 01:28:13.160

wenn wir das Gefühl haben, ich habe jetzt für heute genug geleistet, ich bin fertig.

01:28:13.160 –> 01:28:17.040

Ich möchte gerne in die Pause gehen, in Anführungsstrichen, was auch immer dieser

01:28:17.040 –> 01:28:20.720

Moment gerade ist, dann immer wieder auch mit diesem Gedanken zu spielen.

01:28:20.720 –> 01:28:25.160

Just one more und nicht im Sinne der, um ein bestimmtes Ziel gerade zu erreichen,

01:28:25.480 –> 01:28:27.840

sondern immer wieder das zu trainieren,

01:28:27.840 –> 01:28:32.120

wieder etwas über diese Grenze hinaus zu gehen.

Patrik Wenke

01:28:32.120 –> 01:28:34.000

Patrik, magst du dazu noch mal was sagen?

01:28:34.000 –> 01:28:37.480

Genau so ist es.

01:28:37.480 –> 01:28:42.520

Es gibt eine schöne Kurzgeschichte und die bringt es eigentlich auf den Punkt.

01:28:42.520 –> 01:28:46.640

Und diese Kurzgeschichte soll eigentlich Mut geben und vor allem Zuversicht.

01:28:46.640 –> 01:28:50.840

Und das ist die schönste Kurzgeschichte, die ich jemals gehört habe.

01:28:50.840 –> 01:28:53.240

Und das Schöne ist, es ist eine Kurzgeschichte, die lautet

01:28:54.200 –> 01:28:57.120

You can. End of story.

Dr. Yasemin Yazan

01:28:57.120 –> 01:29:02.920

Die beste Kurzgeschichte, glaube ich, die ich je gehört habe.

01:29:02.920 –> 01:29:04.920

Wunderbar, lieber Patrik.

Patrik Wenke

01:29:04.920 –> 01:29:06.920

Sie hat alles drin.

01:29:06.920 –> 01:29:10.200

Sie erklärt das ganze Leben.

Dr. Yasemin Yazan

01:29:10.200 –> 01:29:12.520

Absolut. Ich bin absolut bei dir.

01:29:12.520 –> 01:29:14.320

Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank.

01:29:14.320 –> 01:29:16.200

Mit Blick auf die Zeit.

01:29:16.200 –> 01:29:17.760

Wir sind schon ein paar Minuten drüber.

01:29:17.760 –> 01:29:20.560

Möchte ich an dieser Stelle gerne abrunden.

01:29:20.560 –> 01:29:22.880

Ich finde, es war wirklich toll, dir zuzuhören.

01:29:22.880 –> 01:29:27.880

Und vielen, vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, mit uns eben deine

01:29:27.880 –> 01:29:30.000

Erfahrungen hier auch zu teilen.

01:29:30.000 –> 01:29:34.080

Und ja, nochmal der Hinweis „Rendezvous mit deinem Glück.

01:29:34.080 –> 01:29:39.440

Glück ist kein Zufall, sondern (d)eine bewusste Entscheidung“ ist ein Buch,

01:29:39.440 –> 01:29:42.600

das Patrik in diesem Zusammenhang auch ja veröffentlicht hat.

01:29:42.600 –> 01:29:46.520

Und heute hat er über seine Erfahrungen berichtet aus dem Bhutan.

01:29:46.520 –> 01:29:53.840

wirklich großartig, nicht nur aus den Berichten, die wir heute, wo wir ganz viel mitnehmen können,

01:29:53.840 –> 01:29:58.320

sondern eben auch dieses Buch, das wir auch zuvor schon mal vorgestellt hatten. Also wer da nochmal

01:29:58.320 –> 01:30:03.920

das ursprüngliche Autoren-Frühstück inhaltlich zum Buch speziell verpasst hat, gerne auch nochmal

01:30:03.920 –> 01:30:09.880

im Autoren-Frühstück-Podcast nachhören oder die Gelegenheit nutzen, hier nochmal in die

01:30:09.880 –> 01:30:14.400

Auffrischung zu gehen. Wir wissen ja, dass auch die Wiederholung sehr sinnvoll ist. Zum einen,

01:30:14.400 –> 01:30:18.960

weil wir das eine oder andere möglicherweise vergessen und dann in die Wiederholung gehen

01:30:18.960 –> 01:30:24.080

können, um unser neuronales Netzwerk wieder zu aktivieren und gleichzeitig aber auch mit

01:30:24.080 –> 01:30:28.560

gewissen Abständen reinzuhören, weil wir ja auch in unterschiedlichen Lebensphasen sind.

01:30:28.560 –> 01:30:32.320

Das Leben geht weiter. Ich hatte es vorhin schon mal gesagt. Das heißt, je nachdem,

01:30:32.320 –> 01:30:36.080

wo wir uns gerade befinden, was uns gerade beschäftigt, eben auch verschiedene Dinge

01:30:36.080 –> 01:30:40.560

wieder zu entdecken, die wir beim ersten Mal vielleicht gar nicht mitbekommen haben,

01:30:40.560 –> 01:30:44.520

weil sie bei uns nicht resoniert haben. Insofern macht es hier immer wieder auch

01:30:44.520 –> 01:30:48.360

Sinn, da drauf zu gehen und zu schauen. Für die, die nicht wissen genau, wo der

01:30:48.360 –> 01:30:54.440

Podcast zu finden ist, ihr könnt gerne auf die Webseite deeptalkclub.com

01:30:54.440 –> 01:30:57.600

gehen, alles zusammengeschrieben, und habt hier die Möglichkeit, unter der

01:30:57.600 –> 01:31:01.160

Rubrik „Autor und Frühstück“ auch noch mal die Links euch zu ziehen.

01:31:01.160 –> 01:31:04.640

Grundsätzlich ist der Podcast auf allen möglichen Kanälen auch für euch

01:31:04.640 –> 01:31:08.320

zugänglich und alle Folgen sind hier auch eingestellt, sodass ihr euch das

01:31:08.320 –> 01:31:13.000

entsprechend raussuchen könnt. Lieber Patrik, zum Abschluss, was möchtest du sagen oder uns noch mal mitgeben? 

Patrik Wenke

01:31:13.000 –> 01:31:18.260

Zum Abschluss möchte ich noch mal sagen, dass

01:31:18.260 –> 01:31:23.000

das Glück tatsächlich sehr sehr wichtig ist und dass man das selbst entscheiden

01:31:23.000 –> 01:31:28.120

kann. Und Glück ist ja auch nur die Spitze einer Pyramide. Unter dem Begriff

01:31:28.120 –> 01:31:36.120

Glück steht Mut, Resilienz, Wertschätzung, Dankbarkeit, Demut und nur oben in der

01:31:36.120 –> 01:31:41.200

Spitze. Das ist quasi das Glück. Und das Streben nach Glück stand ja schon in der

01:31:41.200 –> 01:31:45.880

amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1772. Es war aber auch schon in der

01:31:45.880 –> 01:31:50.920

bhutanischen Regierung 2006 im Masterplan drin. Deswegen das Streben nach Glück ist

01:31:50.920 –> 01:31:55.880

das, was uns alle bewegt. Und vielleicht zum Abschluss, Yasemin.

01:31:55.880 –> 01:32:00.440

Wir hatten ja jetzt, oder ich hatte jetzt drei Drehtage mit dem hessischen

01:32:00.440 –> 01:32:10.100

Rundfunk. Wir machen da eine Serie, eine Glücksserie. Die wird vom 3. Juli bis zum 7. Juli jeden Tag,

01:32:10.100 –> 01:32:17.240

Montag bis Freitag, ausgestrahlt um 18.45 Uhr bei „Die Ratgeber“. Und die Sendung lautet „Date mit

01:32:17.240 –> 01:32:22.440

dem Glück“. Und da haben wir verschiedene Menschen zum Thema Glück interviewt, unter anderem auch

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dich, Yasemin, von der neurowissenschaftlichen Ebene. Und vielleicht als Tipp nochmal vom 3. bis zum

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7. Juli 18.45 Uhr, die Ratgeber, gibt es jeden Tag eine fünfteilige Serie über Glück. Daran

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erkennt man auch, Glück ist ein Thema, was uns alle beschäftigt und was immer wichtiger wird in dieser Zeit. 

Dr. Yasemin Yazan

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Ja, wunderbar. Vielen, vielen lieben Dank. Und wenn es soweit ist, erinnere

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ich dann auch gerne im Deep Talk nochmal und finde ich großartig. Ich bin auch schon sehr,

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sehr gespannt. Ich kenne natürlich in Anführungsstrichen „meinen Teil“ und habe die

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anderen Teile ja nicht bei der Verfilmung sozusagen mitbekommen und insofern warte ich

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da auch schon mit großer Spannung drauf und bin schon sehr sehr gespannt, was da die Inhalte sind

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und diese verschiedenen Perspektiven, die hier auch aufgemacht werden. Also von daher auch vielen

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vielen lieben Dank lieber Patrik auch hier für den Kontakt und dass das auch durch dich mitunter auch möglich geworden ist. 

Patrik Wenke

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In dem Buch „Rendesvouz mit deinem Glück“ ist ja auch ein Kapitel „Turn

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of the Music“ von dem Abt Shi Heng Zong in diesem Shaolinkloster. Und tatsächlich haben wir eine

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Serie im Shaolinkloster gedreht, auch mit dem Abt Shi Heng Zong. Und ja, die Redakteurin sagte,

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das wäre eines der schönsten Kapitel gewesen, weil dieser Abt so ein lustiger Abt ist. Und

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ich war selber bei den Dreharbeiten nicht dabei, aber ich habe es von der Redakteurin gehört.

01:33:46.120 –> 01:33:52.720

Ich bin da selber auch gespannt. 

Dr. Yasemin Yazan

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Ja, großartig. Also da lohnt es sich auf jeden Fall dran zu bleiben. Wie man sieht, die Themen schließen hier alle miteinander aneinander an. Und ja,

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ich finde das so schön zum Abschluss, was du alles gesagt hast. Ich möchte,

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mag jetzt heute gar nicht mehr ankündigen, was als nächstes kommt oder so. Lasst euch

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überraschen. Schaut einfach, wenn ihr mir folgt, den Clubs folgt, dann kriegt ihr das mit. Die

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Themen werden eingestellt heute im Laufe des Tages wieder. Lasst euch überraschen, wie es

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weitergeht und uns einfach das mal so stehen lassen. Die letzten Worte, die hier jetzt zum

01:34:21.520 –> 01:34:24.200

zum Abrunden des Raumes auch von Patrik gekommen sind.

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In diesem Sinne wünsche ich euch einen großartigen Sonntag, was auch immer ihr vorhabt und freue

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mich euch morgen früh um 8 Uhr oder in einem der nächsten Räume morgens um 8 Uhr im Deep

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Talk Club wieder begrüßen zu dürfen bzw. spätestens nächsten Sonntag dann wieder

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unter dem Dach Bestselling Authors.

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In diesem Sinne kommt unsere Abschlussmusik und ich wünsche euch was.

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